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Gemeinderat, 32. Sitzung vom 25.01.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 81 von 102

 

ist eine Reduktion auf Frauengesundheit, auf sexuelle Aufklärung. Das ist alles völlig respektabel, völlig in Ordnung, hat aber mit Gesundheitserziehung nur ganz marginal zu tun. Wenn der Verein nicht detailliert angibt, was er in diesen Informationsveranstaltungen macht, dann ist das, was angeführt wird, nämlich Gesundheitserziehung vor allem im Bereich Kindergesundheit, einfach nicht nachweisbar und kann von uns auch nicht unterstützt werden. Wir haben das auch im Gesundheitsausschuss abgelehnt. Aber wie gesagt, das hat jetzt gar nichts mit Frauen zu tun. Es ist nämlich nicht nachweisbar, ob dieser Verein tatsächlich eine Gesundheitserziehung macht.

 

Gesundheitskompetenz bedeutet die Fähigkeit des Einzelnen, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Das bedeutet natürlich auch eine gewisse Anleitung zur Selbsthilfe, wobei der Übergang zur Ersten Hilfe natürlich jetzt marginal ist, vor allem, wenn es im Bereich der Kindergesundheit umgesetzt werden muss. Sie konzentrieren sich - es sei denn, Sie beweisen mir etwas anderes, indem Sie uns die Informationsveranstaltungen zeigen - auf einen wichtigen gynäkologischen Bereich, das will ich überhaupt nicht in der Bedeutung schmälern, aber ich finde sonst überhaupt nichts über Gesundheitserziehung. Aus diesem Grund können wir dieser Postnummer 75 auch nicht zustimmen. Ich biete Ihnen aber gerne an, weil Gesundheitsbildung und -erziehung zu den wichtigsten Punkten für die zukünftige Gesundheitspolitik gehören, dass wir im gemeinsamen Gespräch vielleicht ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und auch etwas für alle Bürgerinnen und Bürger umsetzen können.

 

Weil ich gerade vom Gemeinsamen spreche: Hier ist mein Beschlussantrag, den ich gleich vorlesen werden. Hier geht es auch um einen Runden Tisch, den wir beantragen. Es geht um ein Globalsymptom im Bereich der Medizin, nämlich die Gangbetten. Die Gangbetten sind ein Symptom dafür, dass es in vielen anderen Bereich nicht so funktioniert, wie es funktionieren könnte. Das hängt auch damit zusammen, auch dass die Gesundheitserziehung in Wien nicht sehr gut ist. Es gibt von der WHO eine entsprechende Studie, da ist Österreich an vorletzter Stelle. Es ist natürlich auch das Problem, dass die Übergangspflege aufgerüstet werden muss. Denn so lange wir die personalintensiven Akutbetten nicht über die Übergangspflege entlasten, so lange werden wir immer Gangbetten haben, es geht gar nicht anders. Wir müssen erst eine Entlastung aufbauen, um dann diese Entlastung durchzuführen. Wir stellen daher einen Beschlussantrag mit folgenden Worten:

 

„Der Wiener Gemeinderat fordert die Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Soziales, Gesundheit und Frauen Sandra Frauenberger auf, einen Runden Tisch mit allen im Wiener Gemeinderat vertretenen Parteien einzuberufen, um das Thema Gangbetten in den KAV-Spitälern zu besprechen.

 

In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt.“ (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Als Nächste ist Frau GRin Mag. Berger-Krotsch zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.

 

18.22.39

GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren im Saal, auf der Galerie und via Livestream! Frau Stadträtin!

 

Es liegen heute, wie üblich zu Beginn des Jahres, wichtige Förderungen an Wiener Frauenvereine zur Beschlussfassung vor. Ich möchte da auch gleich zu Kollegin Korosec kommen, nämlich zu ihrem Vorwurf der Doppelförderung, der Doppelgleisigkeit. Ich glaube, es dürfte Ihnen entgangen sein, dass wir immer Komplementärförderungen gehabt haben. MA 17 fördert etwas und MA 57 auch, aber es war immer eine Komplementärförderung und nie eine Doppelförderung, das dürfte Ihnen entgangen sein. Seit der Neuorganisation der Förderungen - wobei dem eine gemeinsame Evaluierung der Dienststellen, die bisher gefördert haben, vorausgegangen war -, kam es zu einer Weiterentwicklung hin zu einer Schwerpunktförderung. Diese für mich ungeheuerliche Unterstellung von Doppelgleisigkeiten beziehungsweise Doppelförderungen von Seiten der Stadt im Bereich der Förderung von Vereinen möchte ich vehement zurückweisen, das war immer Komplementärförderung.

 

Die Akten, die heute vorliegen, zeigen wirklich eine Bandbreite an Vereinen. Ein Frauenleben der Wienerin wird hier auch widergespiegelt in der Tätigkeit der verschiedenen Vereine. Wir haben eine große Bandbreite, nämlich verschiedene Zielgruppen und Herangehensweisen. Wir haben Förderung von spezifischer Beratung für Frauen und Mädchen, wir haben in der Förderung auch migrantinnenspezifische Beratung. Wir haben schon sehr ausführlich gehört von den Bereichen Gesundheitsberatung, Berufsberatung, vom großartigen Verein abz*austria. Wir haben Bildungsarbeit, Erwachsenenbildung, wir haben Beratung für Sexarbeiterinnen, rechtliche Unterstützung, also wirklich essenzielle Informations- und Präventionsarbeit vor Ort durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vereinen, die so wertvolle Partnerinnen sind.

 

Zu den einzelnen Vereinen: Ich möchte mich da nicht verbreitern, weil Kollegin Huemer schon viel Richtiges und Wichtiges aus den Vereinen präsentiert hat in ihrer Wortmeldung. Ich möchte nur auch zu dem Verein Frauenhetz kommen, den wir durch Einjahresförderungen unterstützen. Ich glaube, gerade in einem Jahr wie heuer, das wir generell als Jubiläumsjahr sehen und auch angesichts der Tatsache, dass sich die Einführung des Wahlrechts für Frauen in Österreich heuer zum 100. Mal jährt, ist es mir und, ich glaube, auch Rot-Grün sehr wichtig, zu sehen oder zu thematisieren, gerade auch in der feministischen Bildung. Es ist ganz wichtig, zu wissen, woher wir kommen, um die Gegenwart zu verstehen und um die Zukunft zu deuten. Gerade auch in der Frauenpolitik ist das sehr wichtig.

 

Es wurde heute auch schon das 40-jährige Jubiläum der Wiener Frauenhäuser erwähnt. Auch dazu große Gratulation! Es wäre undenkbar gewesen ohne eine Vorkämpferin wie Johanna Dohnal. Es ist immer auch

 

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