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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 26.06.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 23 von 101

 

zahlreichen Komponisten aus der ganzen Welt wichtig und eine Ehre, hier in Wien gemeinsam auftreten zu dürfen. Die Förderung mit hunderttausenden Euros ist hier mehr als richtig angeführt. Und seien wir ehrlich, das gibt es nicht so oft auf dieser Welt, wir reden hier auch von zahlreichen Angestellten, von abgesicherten Arbeitsplätzen, von Menschen, die in unserer Weltstadt der Musik von der Musik leben können. Das ist gut so, dazu stehen wir. Vor allem, warum? Die zeitgenössische Musik von heute kann ja de facto morgen schon Hochkultur sein. Dieses Verständnis haben wir und dieses Bekenntnis haben wir, deshalb habe ich gesagt, wir fördern die gesamte Breite.

 

Das gilt auch für Wien Modern, das Festival für die zeitgenössische Musik. Eine der wichtigen Vertreterinnen, die auch immer wieder dabei auftritt, ist die österreichische Komponistin Olga Neuwirth. Es ist immer fraglich, ob ohne die Förderungen der Stadt Wien - direkte wie indirekte Förderungen - solche großartigen Talente den Weg zur Weltbühne gefunden hätten. In der Situation sage ich vor allem, ich gratuliere, wir freuen uns darüber und wir wissen, dass wir auch hier weiter fördern und unterstützen.

 

Aber was wäre die Musik in Wien ohne ihre drittes Standbein, ohne die Popularmusik? Nicht entweder-oder, sondern sowohl als auch, und zwar alle drei Bereiche. Ja, wir sind breit aufgestellt und auch das Popfest ist mittlerweile zum europäischen Fixpunkt geworden. Was mich persönlich sehr freut, zunehmend werden hier wieder heimische KünstlerInnen und Bands gefördert, und das zeigt, dass unser Ansinnen der letzten Jahre in die richtige Richtung geht, den eigenen Nachwuchs in den unterschiedlichen Bereichen Schritt für Schritt wieder zu unterstützen, zu fördern und nach vorn zu bringen.

 

Und jetzt gleich ein Reizthema, denn es gibt zahlreiche andere Festivals in dieser Stadt, die vor allem junge KünstlerInnen, WienerInnen und ÖsterreicherInnen eine Bühne geben. Eine Bühne, die sonst wahrscheinlich mit klassischen Subventionen kaum zu bezahlen wäre. Und ich freue mich darüber, dass das Donauinselfest, das Stadtfest und auch die WIENWOCHE in dieser Stadt stattfinden und ihrem Publikum so viele NachwuchskünstlerInnen bieten und diesen ihr Publikum bringen - ein guter Mix aus Individualförderung und Auftrittsmöglichkeiten als Sprungbrett. Ich glaube, es ist wirklich ein guter Mix, und wir fördern diese Musik in dieser Musikweltstadt.

 

Da wir jetzt gerade den Rathausplatz hinter uns haben, das Filmfestival am Rathausplatz wird gerade aufgebaut. Es ist wunderbar. Wer am Samstag Zeit hat zu „La Bohème“ zu kommen, Samstag am Abend sind 6 Werktage hinter uns, die 60-Stunden-Woche haben wir hinter uns gebracht, das heißt, Sie können dann alle gemeinsam nach der Demo gegen diese Unmenschlichkeiten gegen die ArbeitnehmerInnen mit uns zur Eröffnung des Filmfestivals am Rathausplatz gehen und mit uns gemeinsam einen wunderbaren Abend verbringen.

 

Filmkunst an sich ist ja eine der bedeutendsten und entwicklungsfähigsten Ausdrucksformen der Gegenwart. Das ist etwas, dessen wir uns in Wien sehr wohl sehr bewusst sind, und daher haben wir auch im vergangenen Budgetjahr mit 16 Millionen den Filmbereich unterstützt, die Vielfalt gefördert, das breite Angebot entlang der gesamten filmischen Wertschöpfungskette subventioniert, von der Drehbuchentwicklung bis zu Langzeitarchivierung oder von der Produktion bis zur Aufführung auf nationalen und internationalen Festivals.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, 57 Filmherstellungen sind somit in diesem Zyklus entstanden. Mittlerweile ist jeder zweite Film ein Dokumentarfilm, ich glaube, wir haben da ein bisschen eine Nische gefunden, die dem Wiener Film auch sehr gut tut. Ich möchte einen Dank aussprechen an den Filmbeirat zur Förderung der Filmherstellung. Ich glaube, den Expertinnen und Experten ist ein gelungener Mix zwischen Potenzial der KünstlerInnen und Profilierung am internationalen Markt gelungen. Das finde ich großartig.

 

Die 14 Filmfestivals in Wien mit 2 Millionen EUR Förderung sind wiederum Bühne für die Kunstschaffenden und für sehr viele Junge. Allgemein zeigt sich in der Szene gerade hier ein Generationenwechsel und ganz viele Junge, die nachkommen und großartige Arbeit leisten. Die Viennale ist eines der renommiertesten Publikumsfestivals weltweit, 100.000 BesucherInnen, hat nach dem plötzlichen Tod von Hans Hurch mit Eva Sangiorgi eine neuen Leiterin, ihr wünsche ich alles Gute.

 

Ich hätte noch andere Punkte, ich hätte noch viele Punkte, ich möchte nur noch sagen, auch die Programmkinos subventionieren wir mit 900.000 EUR, da das immer wieder in Diskussion ist. Wir stehen zu diesen 900.000 EUR, wir stehen zu den unterschiedlichen Kulturschaffenden, zu den Filmschaffenden, zu den Musikern und herzlichen Dank an die KollegInnen der Magistrate, Vereine und Institutionen. - Danke sehr. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die Restredezeit der SPÖ-Fraktion beträgt jetzt noch 14 Minuten. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Ebinger. Ich erteile ihm das Wort.

 

11.24.50

GR Mag. Gerald Ebinger (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!

 

Irgendeinen Einfluss muss unsere neue Kulturstadträtin ja tatsächlich haben, denn ich habe mir dieses Mal gedacht, ich melde mich am Schluss und schaue, auf was ich alles eingehen kann. Aber hier ist ja irgendwie eine Wolke transzendentaler Harmonie über dem ganzen Kulturausschuss (Allgemeine Heiterkeit.), wie eine esoterische Selbstfindungsgruppe Kunst und Kultur, angefangen von Martin Margulies, der ist ein anderer Mensch. Also man sieht, Kultur ist etwas Wichtiges, das macht die Menschen schon schöner. (Allgemeiner Beifall und allgemeine Heiterkeit.)

 

Das mit der Schönheit kam ja hauptsächlich von den ganzen Damen, aber es ist natürlich so, Schönheit liegt auch im Auge des Betrachters und hat auch etwas mit Übung des Sehens und auch des Hörens zu tun. Wenn ich jetzt ein völlig musikinaffiner Mensch bin, wird mir wahrscheinlich Olga Neuwirth nicht gefallen. Was aber

 

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