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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 26.06.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 101

 

keit messen kann. Was kann man damit machen? - Diese Daten sollen ausgewertet werden, damit man eben bei bestimmten Hot Spots, wo eben massive Temperaturanstiege festzustellen sind, gegensteuern kann.

 

Wie kann man gegensteuern? - Auch dazu habe ich in der gleichen Zeitung einen interessanten Artikel, der wirklich sehr aufschlussreich ist, gefunden, nämlich einen Artikel mit der Überschrift „Grün statt grau“. Darin steht dann als weitere Überschrift: „Durch unkonventionelle Ideen könnte Wien noch lebenswerter werden.“ - Und ich glaube, das sollte unser aller Ziel sein, dass Wien noch lebenswerter wird.

 

Was sieht man in diesem Artikel? - Ein großes, schönes Bild, nämlich, und damit komme ich gleich zu einem wichtigen Thema, von der Zentrale der MA 48 am Gürtel mit einer Fassadenbegrünung. Das gefällt mir sehr gut, das sieht wunderbar aus, und es trägt eben dazu bei, dass das Mikroklima positiv beeinflusst wird. Jetzt ist mir durchaus klar, dass man nicht jedes Haus so begrünen kann, aber es gibt doch meiner Meinung nach sicher die Möglichkeit, einige Häuser, wo es auch ins Stadtbild passt, mit solchen grünen Fassaden zu versehen. In diesem Artikel ist das wunderbar beschrieben: Der Aufwand ist ein überschaubarer, der Effekt ist ein großer und ein positiver.

 

Was allerdings meiner Meinung nach viel mehr gefördert gehört, ist die berühmt-berüchtigte Dachbegrünung. Wir haben in Wien jede Menge Dachflächen, und wir haben von Seiten meiner Fraktion auch schon wiederholt Anträge eingebracht, dass der Ausbau von Dachbegrünungen forciert werden soll. Dachbegrünungen haben einen sehr positiven Einfluss auf das Mikroklima. Im Winter dämmen sie das Haus mehr oder weniger nach unten gegen Kälte, im Sommer - auf Grund der Verdunstung, die auf dem Dach stattfindet - kühlen sie das Haus. Sie kühlen aber nicht nur das Haus, sondern sie kühlen auch das unmittelbare Umfeld, und das ist ein sehr guter Beitrag zum Klimaschutz, zum Umweltschutz und zum Wohlbefinden der Menschen in unserer Stadt.

 

Jetzt sind meine Anträge, die eingebracht worden sind, natürlich abgelehnt worden - für mich unverständlicherweise, aber natürlich verstehe ich schon: Da ist FPÖ oben gestanden, daher sind das alles Pfui-Anträge. Das ist schon klar, aber okay. Mir wurde dann erklärt, dass es zur Dachbegrünung jede Menge Subventionstöpfe gibt, die nicht ausgeschöpft werden. Das mag durchaus sein. Jetzt kann man sich einmal darüber Gedanken machen, wieso denn das so ist, dass diese Subventionstöpfe nicht ausgeschöpft werden: Haben die Leute kein Interesse? Sind sie zu wenig darüber informiert worden? - Egal, wie auch immer. Das sollte man sich wirklich ernsthaft anschauen und überlegen.

 

In meinem damals gestellten Antrag war aber eindeutig vermerkt, dass wir den Antrag dahin gehend verstanden haben wollen, dass sich die Frau Stadträtin für die Dachbegrünung einsetzen soll, nämlich in ihrem Bereich, wo sie Zugriff hat - da meine ich jetzt Gemeindebauwohnungen, Sozialbauwohnungen, und so weiter. Ich bin massiv davon überzeugt, dass es da genug Möglichkeiten zu einer vernünftigen Dachbegrünung gibt und dass man da wirklich sehr viel für den Klimaschutz machen kann.

 

Ganz kurz noch ein anderes Thema, das ich ansprechen möchte: Zunächst einmal natürlich ein Lob an die MA 42 und deren Mitarbeiter, die mit ihrer hervorragenden Arbeit nicht nur zum schönen Stadtbild beitragen, sondern auch extrem viel für den Klimaschutz beitragen. Ich spreche hier nur die schön begrünten Kreisverkehre an und auch die immer öfter begrünten Mittelstreifen, die Verkehrsinseln. Aber auch hier, Frau Stadträtin, könnte man meiner Meinung nach noch mehr machen. Ich würde Sie ersuchen, dass man das noch wesentlich mehr vorantreibt, also dass die Mittelstreifen zukünftig noch mehr begrünt werden. Das ist eine tolle Aktion, eine tolle Sache auch in Richtung Klimaschutz.

 

Ich habe schon gesagt, was wichtig ist für den Klimaschutz. Ganz wichtig wäre auch - und da könnte man einiges tun - dieser berühmte Sickerasphalt. Wie schaut es denn momentan aus? - Wenn es einmal regnet, dann fließt der Regen auf Grund der Bodenversiegelung in den Kanal und weiter in die Kläranlage. Es gibt jetzt schon fortschrittliche Studien, die sehr interessant sind und die zeigen: Wird auf der Straße oder auf dem Gehweg ein sogenannter Sickerasphaltbelag aufgebracht, dann fließt der Regen dort nicht in den Kanal, sondern ins Grundwasser. - Das wäre doch ein Ansatz in Richtung Umweltschutz und Klimaschutz, auch da fordere ich sie auf, Akzente zu setzen! Man sollte sich das überlegen. Meiner Meinung nach muss man beim Umweltschutz und beim Klimaschutz für alle Dinge offen sein und das einfach einmal probieren und nicht gleich von vornherein ablehnen.

 

Ich habe schon gesagt, Hitzeinseln sind ganz gefährlich für Mensch und Tier, und da möchte ich jetzt einen kurzen Abzweiger machen, nämlich zum Tierschutz, der auch in Ihrem Ressort angesiedelt ist, und möchte einen Beschlussantrag einbringen. Wir hören ja in letzter Zeit immer wieder und immer häufiger von Fällen, gerade an so heißen Tagen, dass Hundebesitzer nur kurz einkaufen gehen und den Hund im Auto lassen, weil sie glauben, sie kommen ohnedies nach wenigen Minuten zurück, und dann dauert es aber länger und es passiert, dass der Hund im Auto qualvoll verendet. Daher möchten wir folgenden Beschlussantrag einbringen:

 

„Der Wiener Gemeinderat beschließt, dass die Stadt Wien eine Info-Kampagne durchführt, die Hundebesitzer darüber aufklärt, welche Gefahren drohen, wenn man einen Hund im Auto lässt. Insbesondere wird im Zuge der Info-Kampagne darauf hingewiesen, dass auch ein geöffnetes Fenster, das Parken im Schatten oder eine in Sommerzeiten relativ niedrige Außentemperatur Hunde nicht vor einem qualvollen Tod schützt.“

 

Die sofortige Abstimmung wird beantragt. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Es gäbe im Zusammenhang mit dem Umweltschutz noch viele Themen. Ganz kurz angesprochen sei noch das Thema Mülltrennung. Da sind wir - ich habe es bei meinen vorigen Reden immer wieder gesagt - leider noch weit weg von der Situation in den Gemeinden in unserem Umfeld. In Wien, das muss ich durchaus einge

 

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