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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 26.06.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 47 von 101

 

stehen, funktioniert das Thema Mülltrennung ganz gut beim Papier, da haben wir einen Deckungsgrad von an die 98 Prozent. Leider, und ich berufe mich auf die Zahlen der Statistik Austria, schaut es in den anderen Bereichen, sprich, bei Altmetall und Glas, ganz, ganz schlecht aus - im Gegensatz zur Situation in den Gemeinden im Umfeld. Da sind wir weit abgehängt, nämlich im negativen Sinne.

 

Jetzt kann man sich überlegen, wieso das so ist. Auch da mag es sein, dass die Leute zu wenig informiert sind, oder es mag sein, dass sie einfach zu bequem sind. Es gibt auch da eine Studie, und die sollte uns allen zu denken geben. Sie besagt nämlich, dass immer mehr junge Menschen am Mülltrennungsprozess überhaupt nicht interessiert sind. Also vielleicht sollte man da einhaken und die Leute auch schon in der Schulzeit darauf aufmerksam machen, dass hier wertvolle Ressourcen verloren gehen und dass es für die Umwelt ganz wichtig ist, dass man die Leute auch dafür ein bisschen sensibilisiert.

 

Vielleicht sollte man aber auch die Mülltrennstationen noch ein bisschen näher zu den Häusern bringen, denn eines ist schon zu bemerken: Die Papiercontainer stehen meistens in den Müllräumen drinnen, sind immer blattlvoll, weil sie eben angenommen werden, aber die meisten Leute sind anscheinend zu faul - ich sage es so, wie es ist -, um die paar Meter zu den Müllsammelinseln zu gehen. Vielleicht sollte man es bei einigen großen Gemeindebauten einmal ganz ernsthaft probieren, dass man zum Beispiel auch Glascontainer in diesen Müllraum hineinstellt und nur einmal schaut, wie es funktioniert. Ich weiß schon, Frau Stadträtin (Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Das ist ein Platzproblem!) - ich wollte gerade sagen, ich weiß schon, das gibt Probleme mit der Logistik auf Seiten der MA 48, und es gibt ein Platzproblem, aber vielleicht bietet sich irgendwo ein Gemeindebau an, wo man das einmal probieren kann. Es wäre wirklich interessant, ob das dann mehr angenommen wird.

 

Also noch einmal: Man muss in Richtung Umweltschutz für alles offen sein. Man muss es einfach probieren. Man darf das meiner Meinung nach nicht so hinnehmen und sagen, das ist ein Platzproblem. Damit haben Sie natürlich recht, das stimmt, aber man darf das Ganze dann nicht für immer vergessen. Also vielleicht gibt es eine Möglichkeit und eine Lösung, dass man da einen Ansatz findet, dass man etwas machen kann.

 

Jetzt möchte ich ein ganz anderes Thema ansprechen - es wird, glaube ich, schon befürchtet, der Kollege aus Simmering steht schon da, Gewehr bei Fuß -, und zwar das Thema der öffentlichen Verkehrsmittel. Wir haben ja vor einigen Wochen bei einer - ich sage es bewusst - SPÖ-Medienshow präsentiert bekommen, wie der 11er in Simmering zukünftig fahren soll. Ich sage bewusst SPÖ-Medienshow, weil bewusst und ganz explizit darauf Bedacht genommen wurde, dass bei jedem Medienfoto überhaupt niemand anderer als ein SPÖ-Funktionär zu sehen war. Es wurde natürlich rein zufällig der Bezirksvorsteher Paul Stadler nicht von dieser Veranstaltung informiert und nicht dazu eingeladen. Rein zufällig wurde der Bezirksvorsteher aus Favoriten, weil er ein SPÖ-Parteibuch hat, eingeladen, er war auch anwesend.

 

Egal, wie auch immer: Wir sind mit der Lösung, wie sie jetzt präsentiert worden ist und von der wir alle hoffen, dass sie auch umgesetzt wird, ja hoch zufrieden. Wir sind deswegen zufrieden, weil wir es - Punkt 1 - geschafft haben, nämlich wir im Bezirk, mit allen Stimmen außer jenen der SPÖ, den ursprünglichen Plan zu verhindern, wonach nämlich mitten im Bezirk, im Zentrum von Simmering, eine Umkehrschleife installiert werden hätte sollen, was ein absolutes Verkehrschaos nach sich gezogen hätte.

 

Da hat die SPÖ im Bezirk, als der Antrag eingebracht worden ist, als einzige dagegen gestimmt. Die hätten das Verkehrschaos also durchaus in Kauf genommen, nur damit sie ein Prestigeprojekt über die Bühne bringen. Uns in Simmering ist es wirklich völlig egal, ob diese Linie 11er heißt, 71er heißt, 6er heißt, egal, wie auch immer, Hauptsache sie funktioniert und sie wird auch installiert.

 

Ich muss sagen, dass das Ganze schon eine unendliche Geschichte ist. Ernst, du weißt das, in Simmering haben wir dies schon seit Jahren zum Thema. Wir waren beide noch im Bezirksparlament, als wir gefordert haben, dass eine zweite Linie nach Kaiserebersdorf kommen soll. Es wurde auch vor der Wahl schon zugesagt, da hat es schon geheißen: Okay, der Spatenstich hat schon stattgefunden. Da waren alle abgebildet, von der damaligen Stadträtin Brauner über, ich weiß nicht, wer aller, sie waren alle dort und haben gesagt, okay, die Wahl 2015 wird vorbei sein, und der 71er und der 6er werden dort fahren und es wird alles funktionieren. Dann ist die Wahl gekommen, auf einmal war alles anders und alles vergessen. Deswegen fürchte ich mich jetzt schon vor Wahlen, denn sonst wird das vielleicht wieder vergessen und der 11er verschwindet auch. Wer weiß es?

 

Egal, wie auch immer, wir sind also froh, dass wir jetzt diese Lösung gefunden haben und dass diese Lösung hoffentlich umgesetzt wird. Ich möchte aber jetzt das Ganze noch ein bisschen ausweiten, wir haben - du wirst es auch wissen -, auch alle Parteien in Simmering einhellig schon lange den Wunsch an die Stadtregierung, dass die U3, die momentan mitten im Bezirk endet, in das Umfeld von Wien, Richtung Schwechat weitergeführt wird. Wieso fordern wir das? - Wir alles wissen - und jetzt komme ich zu euch -, dass wir jede Menge Einpendler haben, ich glaube, was ich mich so recht erinnern kann, irgendwo habe ich es mir aufgeschrieben, 120.000, die tagtäglich vom Umland von Wien nach Wien einpendeln, und viele diese Einpendler pendeln über die Achse Schwechat-Simmering Richtung Wien ein. (GR Mag. Rüdiger Maresch: Da ist die S7!) - Ja, unter anderem auch, es ist aber wirklich eine massive Zunahme dieser Einpendler zu bemerken, die sicher nicht aus Hetz und aus Gaudi nach Wien fahren, die wollen einfach eine Arbeit haben und finden einen Arbeitsplatz in Wien. Das ist ja legitim, ist ja alles in Ordnung.

 

Jetzt hat Paul Stadler in seiner Funktion als Bezirksvorsteher schon vor einiger Zeit Gespräche mit dem verantwortlichen Planungslandesrat in Niederösterreich

 

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