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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 28.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 43 von 51

 

schreibt dann sechs Beispiele, wo das Schlimmste am Ende ein Mord ist. Sechs Beispiele, es ist jedes furchtbar zum Durchlesen. Das sind alles Beispiele, sagt sie, die sie einfach jetzt, wenn sie es niederschreibt, aus ihrem eigenen Umfeld aufschreibt. Sie schreibt auch noch dazu - auch das private Umfeld von den meisten hier herinnen wird auch sehr österreichisch geprägt sein, vor allem jetzt bei der FPÖ, nehme ich an -, dass nicht ihre Freunde und Freundinnen in erster Linie alle zugewandert sind.

 

Machen Sie das doch im eigenen Umfeld. Ich spiele überhaupt auf niemanden an, dass mir das nicht auch noch unterstellt wird. Überlegen Sie sich selber, wie viele Sie kennen. Ich habe das nicht das erste Mal gemacht, wie ich den Text gelesen habe, aber jetzt auch noch einmal. Ich komme auch aus einer Familie, also wahnsinnig weit muss ich nicht gehen, um draufzukommen, dass verschiedene Verwandte oder Bekannte Gewalt in größerem oder kleinerem Ausmaß ausgesetzt waren.

 

Wenn Sie das alle selber auch machen würden, vor allem diejenigen, die den Freundeskreis hauptsächlich aus 17. Generation autochthoner Österreicher haben, könnten ja einmal überlegen: Ist das so oder nicht?

 

Die Zahlen sind sehr einfach in der Frage, noch lange bevor 2015 Menschen am Westbahnhof angekommen sind. Die Zahlen sind nicht viel angenehmer aus den 70er Jahren, als noch wahnsinnig wenig Zuwanderung war. Wenn man den Vater fragt, wie es war oder den Großvater oder besser die Oma oder die Mutter, wird nicht herauskommen, früher hat es das alles nicht gegeben.

 

Ja, sogar den Straftatbestand Vergewaltigung in der Ehe haben wir noch nicht einmal ewig. Ich weiß jetzt nicht genau das Jahr. (Zwischenruf bei der GRÜNEN:1998!) - 1998? Nicht ganz so spät, glaube ich. 1998? - So spät! 20 Jahre gibt es das erst. Alle, die hier herinnen sitzen, waren zu dem Zeitpunkt schon hier. (GRin Martina Ludwig-Faymann: Auf der Welt!)

 

Ich weiß schon, Fakten, aber es gibt kein Hefterl, das freiwillig Fake News darüber schreibt. Die schreiben einmal über Fakten. Da steht nichts anderes drinnen, eine Menge Zahlen. Lesen Sie sich das durch. Jetzt ganz abgesehen davon für Männer selber: Die Zahlen sprechen ja schon eine sehr deutliche Sprache, dass das nicht wahnsinnig günstig ist, was ich ganz am Anfang gesagt haben.

 

Man muss sich schon überlegen, warum das ist und wo das herkommt, und da setzt die Bubenarbeit an und da setzt die Männerarbeit an. Da sind wir schon ein Stück weiter, da sind wir jetzt nicht nur in der Prävention, sondern wenn wir bei den Frauenhäusern sind, sind wir natürlich schon am anderen Ende. Wenn man sehr viel früher anfangt …

 

Ob man das jetzt toxische Männlichkeit nennt: Warum ist es denn so anders? Warum üben denn Männer so viel öfter - und das ist wohl unbestritten - Gewalt aus als Frauen? Was ist das? Warum ist das so? Warum sind die, die da heftig heraußen herumstreiten und fetzen, mehr Männer? Warum sind hier sachliche Diskussionen … Das hast du nämlich schon oft, wenn du hier eine Diskussion hast und es sind fünf sachliche Beiträge hintereinander, ohne dass einmal irgendein Deckel hochgeht, ist der Frauenanteil höher bei der Diskussion. Jetzt sage ich gar nicht, natürlich dürfen alle engagiert … Aber es ist nicht nur die physische Gewalt, sondern es sind auch die Untergriffe beim Reden eine Spur stärker geworden. Wenn wir uns alle in die Verantwortung nehmen würden und überlegen, wo das herkommt, denn es führt eines zum anderen. Es fängt ja nicht an mit der rohen Gewalt im Schlafzimmer, das ist ja erst ein bisschen später. Es fängt früher an.

 

Deswegen ist es so wichtig und würde mich freuen, wenn wir nicht nur diesem Poststück zustimmen, sondern in Zukunft auch jedes Mal, wenn wir über Bubenarbeit reden, das ernst nehmen, weil es dringend notwendig ist, dass die jungen Burschen lernen, anders aufzuwachsen, als es meine Generation von Männern getan hat oder die vorher. - Danke. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort

 

13.32.36Wir kommen zur Abstimmung der Postnummer 17. Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Das ist mit den Stimmen von SPÖ, GRÜNEN und NEOS gegen die Stimmen von ÖVP und FPÖ mehrstimmig so angenommen.

 

Es liegen drei Beschlussanträge vor.

 

Beschlussantrag der NEOS betreffend individuelle Karenzansprüche für jeden Elternteil. In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung verlangt. Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag der NEOS ihre Zustimmung geben wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das sind nur NEOS und somit nicht die erforderliche Mehrheit.

 

Beschlussantrag der FPÖ betreffend Mutter-Kind-Kuren zur Unterstützung von Mehrlingsfamilien. Hier wird ebenfalls die sofortige Abstimmung verlangt. Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag ihre Zustimmung geben können, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP gegen die Stimmen von SPÖ, GRÜNEN und NEOS nicht ausreichend unterstützt.

 

Schließlich Beschlussantrag der SPÖ und der GRÜNEN betreffend Wiener Weg gegen Gewalt an Frauen. Es wird ebenso die sofortige Abstimmung verlangt. Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag ihre Zustimmung geben können, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit den Stimmen von SPÖ, GRÜNEN und NEOS gegen die Stimmen von FPÖ und ÖVP, somit hat eine Mehrheit ausreichend unterstützt.

 

13.34.33Es gelangt nun die Postnummer 19 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den Abschluss eines Schenkungs- und Dienstbarkeitsvertrages an die Anstalt öffentlichen Rechts „Museen der Stadt Wien“. Zu Wort ist niemand gemeldet.13.34.49 Wir kommen gleich zur Abstimmung, wobei ich feststelle, dass die Anwesenheit von mehr als der Hälfte der Gemeinderatsmitglieder gegeben ist. Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Aktenstück ihre

 

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