Gemeinderat, 49. Sitzung vom 28.03.2019, Wörtliches Protokoll - Seite 60 von 82
tin uns mitgeteilt, was sie für Ideen dazu hat. Nicht uninteressant, sage ich einmal. Es soll jetzt dahingestellt sein, ob für eine Millionenstadt wirklich die drei Bs ausreichen werden, Frau Kollegin. Ob wir da nicht ein bissel mehr als Bänke, Bäume und Brunnen brauchen. Eine Gesamtüberlegung dahinter wäre vielleicht nicht schlecht. Aber ich sag‘ das ja nicht, ich möchte das jetzt auch nicht schlechtreden. Ja, und durchaus auch im Grätzelbereich, im Bezirksbereich ist das ein Zugang, den übrigens auch wir im Bezirk haben, der sinnvoll ist. Nur, meine Damen und Herren, schauen wir einmal Ihr Leuchtturmprojekt, die Mariahilfer Straße, an - da haben Sie es nicht zusammengebracht. Wenn man sich das dort anschaut, jetzt unabhängig von den sonstigen Problemen, also Klimavorbild ist sie sicher nicht, die Mariahilfer Straße. Dort gibt es nur versiegelten Boden. (GR Mag. Rüdiger Maresch: Die Bäume!) Ja, haben Sie schon einmal zu den Baumscheiben geschaut? (Aufregung bei den GRÜNEN.) Da ist … Selbst dort. Also da gibt’s … Kein Grashalm wächst dort, außer es sind … Es gibt ein paar Bäume, na no na ned, Platz haben wir ja jetzt auch genug. Aber, meine Damen und Herren, das ist kein Vorbild für klimaadäquate Gestaltung der Innenstadt! Das war sicher nicht das, was wir wollen. (Beifall bei der FPÖ.) Also da haben wir, Frau Kollegin Hebein, jawohl, da haben wir noch sehr viel Platz nach oben!
Zur Rotenturmstraße, meine Damen und Herren: Was stört mich dort? Ich bin, wie gesagt, nicht Anrainer, ich wohne dort nicht. Aber meine Frau sagt, hin und wieder hat sie das Gefühl, dass ich dort wohne. Ich arbeite dort in der Rotenturmstraße im unteren Teil, also nahe beim Schwedenplatz. Zwei Sachen dazu: Was machen wir hier oder was beschließen Sie? Oder was wollen Sie hier? Das, was geschieht, ist Stückwerk. Da ist kein Gesamtkonzept dahinter. Da sollte man sich schon auch überlegen, was mit den Straßen, mit den Gassen passiert, die dort einmünden. Was macht man endlich mit dem Schwedenplatz, meine Damen und Herren? Auch das ist ein Allzeitproblem, dem wir noch immer nachrennen. Und, meine Damen und Herren, glauben Sie mir, der Schwedenplatz ist wirklich ein Problem. Wenn Sie dort gehen und wenn es geregnet hat, dann steht dort das Wasser. Wenn Sie rauskommen aus der U-Bahn, empfängt Sie der nicht unaufdringliche Geruch der anrainenden oder der dort situierten Stände, Verkaufsstände. Wirklich sehr grün ist es dort auch nicht. Also das sollte man schon mit einbeziehen. Wenn man die Rotenturmstraße, die ja bekanntermaßen dort einmündet, umgestaltet, dann wäre es wohl sinnvoll, wenn man sich überlegt, was dort jetzt wirklich passieren sollte.
Die Frau StRin Stenzel hat uns schon gesagt, dass es auch diesbezüglich durchaus Überlegungen gegeben hat, die ja zugegebenerweise sicher sehr viel Geld kosten würden. Stimmt. Aber, meine Damen und Herren, die Idee, dass man dort, wie gesagt, unter der Erde den Verkehr führt, den Durchzugsverkehr, der ja vorhanden ist, und damit wirklich viel Platz zum Entwickeln, zum Gestalten gewinnt, das wäre wohl eine Überlegung wert, und nicht nur das. Es wäre wohl auch eine Realisierung wert. Zugegeben noch einmal, das kostet viel Geld. Aber bei anderen Projekten sitzt das Geld lockerer, das muss man auch sagen. Bei der Mariahilfer Straße hat man da nicht sehr viel darüber nachdenken müssen.
Was ist noch ein Problem bei der Rotenturmstraße? Also es kommt dort eine Begegnungszone. Das ist, das haben wir auch schon öfters besprochen, nicht Fisch und nicht Fleisch. Dort dürfen alle ... Das stellt man sich halt so schön vor, dass dort alle gemeinsam miteinander alles gemeinsam nutzen. Wie es wirklich ausschaut, da wissen wir, dass das teilweise nicht ganz so ist. Ich hab‘ kleine Kinder, ich trau‘ mich mit denen nicht mitten auf der Mariahilfer Straße gehen. Mag sein, dass ich ängstlich bin. Aber auch Radfahrer sind eine Gefahr für Fußgeher, sage ich einmal dazu. Sie wissen, auf was ich anspiele. (Beifall bei der FPÖ.)
Es war auch die Rede davon, dass der Lärm bei dieser Umgestaltung der Rotenturmstraße eine Überlegung war, hat die Frau Dr. Kickert gesagt. Glauben Sie mir, das krieg ich mit. Mein Büro, also mein Zimmer, in dem ich arbeite, das Fenster geht direkt auf die Rotenturmstraße raus. Lärm ist dort in der Nacht das alte Problem. Das wird dadurch auch nicht anders, glauben Sie es mir, ganz im Gegenteil. Lärm hat man dort auch, wenn unten am Schwedenplatz der Musizierer spielt. Und Lärm ist auch, meine Damen und Herren, wenn die Fußballfans dort durchziehen, was immer wieder vorkommt. Das hält man aus, sag‘ ich einmal. Aber an dieser Situation oder die Umgestaltung der Rotenturmstraße, so wie sie vorliegt, wird daran nichts ändern. Das ist ja wohl klar. Das heißt, der Lärm, dass der dadurch verhindert wird oder geändert wird, das ist wohl kein wirkliches Argument dazu. Über bleiben wird natürlich in gewisser Weise eine Mobilitätseinschränkung für die Personen, die dorthin wollen. Dass keine falschen Vermutungen aufkommen, ich fahr‘ dort mit der U-Bahn hin. Erstens ist das für mich das Günstigste. Außerdem ist Parkplatz dort ein Problem, das wissen wir alle. Aber tatsächlich bleibt eine Mobilitätseinschränkung übrig, auch für die, die dorthin müssen, zum Notar oder was weiß ich, wohin. Da kann man sagen: Ja, das nehmen wir in Kauf, weil das andere ist uns viel wichtiger. Man sollte es aber nicht ganz vergessen und auch in seinen Überlegungen berücksichtigen.
Was aber sehr wohl auch, und das wurde ja auch schon mitgeteilt und wurde auch schon erörtert, aber ich darf es noch einmal anführen, dort ein Problem war, das war die Kommunikation. Das, was wir dort gehabt haben, waren zwei Aushänge von Wiener Wasser, die mitteilen, dass da jetzt eine Baustelle mit Halte- und Parkverbot im Baustellenbereich ist: „Vor dem Zuschütten der Künetten nach Beendigung der Rohrverlegungen ist mit Bauunterbrechungen wegen notwendiger Wasseruntersuchungen zu rechnen.“ Also das war einmal eine Mitteilung. Dann Information der Wiener Netze: „Es ist notwendig, Erdarbeiten durchzuführen.“ Und so weiter, und so fort. „Wegen Schlechtwetter oder aus technischen Gründen kann es sein, dass die Arbeiten verschoben werden müssen.“ Und so weiter. Das war‘s. Mehr Information haben zumindest wir dort nicht bekommen. Das heißt, das, was
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