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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 24.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 99

 

auch unsichtbar sind. Deshalb möchte ich das heute als Schwerpunkt meiner Wortmeldung sehen.

 

Denken wir zum Beispiel an diese Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales: Frauenspezifische Maßnahmen und Förderungen etwa im WAFF wurden heute schon von GRin Huemer angesprochen. GRin Schinner hat vergleichbare Maßnahmen durch die Wirtschaftsagentur Wien thematisiert. Weiters geht es auch um die konsequenten Bemühungen, Aufsichtsräte geschlechtergerecht zu besetzen.

 

Erinnern wir uns gemeinsam zurück: Im Jahr 2013 haben wir im Gemeinderat einen Resolutionsantrag abgestimmt, der darauf abgezielt hat, den Prozentsatz von Frauen in Aufsichtsräten jener Unternehmen, die mehrheitlich im Eigentum der Stadt Wien stehen, bis Ende 2018 auf zumindest 40 Prozent auszubauen. Sehen wir uns den Beteiligungsbericht der Stadt Wien an: Im Jahr 2015 waren 82 Frauen in den Aufsichtsräten der mehrheitlich im Eigentum der Stadt Wien stehenden Unternehmen, im heurigen Berichtsjahr sind es in Summe bereits 85 Frauen, die als Kapitalvertreterinnen in die Aufsichtsgremien entsandt wurden, und damit ist die Quote von über 40 Prozent erfüllt worden. - Ich weiß von der Unterstützung durch unseren Stadtrat Peter Hanke in dieser Hinsicht, möchte mich aber dennoch heute an dieser Stelle für die Fortsetzung des konsequenten Weges, Frauen in Führungspositionen zu bringen, bedanken.

 

Lassen Sie mich nun aber, wie ich eingangs erwähnt habe, zu einzelnen Bereichen des Gender-Budgeting-Kapitels kommen. Es können auf Grund der begrenzten Zeit nur ein paar Schlaglichter sein.

 

Nehmen wir uns das Gender-Budgeting-Kapitel zur Hand: Dort finden Sie alle geballten Informationen beisammen. Und wir können sehr stolz darauf sein, was in den einzelnen Geschäftsgruppen für Frauen und für die Gleichstellung von Frauen und Männern umgesetzt wurde. Sehen wir uns zum Beispiel die Magistratsdirektion an: Wir haben tolle Führungskräftetrainings für Frauen. Es geht darum, das Selbstbewusstsein, das Selbstvertrauen und Selbstsicherheit von Frauen zu stärken und auszubauen. Schlagfertigkeitstrainings und Rhetorikseminare wurden abgehalten.

 

Es ging aber auch um sehr Handfestes, etwa im Zusammenhang mit Karenz und dem Wiedereinstieg. Es gibt Workshops für Wiedereinsteigerinnen während und nach der Elternkarenz. Wir haben ein großes Pool an Kontaktfrauen, und darauf bin ich auch sehr stolz. Diese werden immer weiter geschult, es gibt ein sehr komplexes Schulungsprogramm für diese Kontaktfrauen. Dabei geht es um das Thema Gleichbehandlung generell als genderspezifisches Ziel und darum, wie das Gender Budgeting in der Praxis umgesetzt wird, etwa durch gendergerechte Sprache und Bildsprache. - Wir setzen sehr viel auf Sensibilisierung und Bewusstseinsarbeit, und zwar bei unseren Führungskräften, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Personalverantwortlichen, und das ist gut so.

 

Gehen wir weiter: Es wurde zur Vermittlung der Genderkompetenz zum Beispiel unser wunderbares, wirklich auch von anderen Ländern bewundertes Handbuch „Gender Mainstreaming - leichtgemacht“ ausgebaut und aktualisiert. Wir haben den Leitfaden für gendergerechten Sprachgebrauch aktualisiert. Das Sichtbarmachen von Gender Mainstreaming in der Praxis läuft also weiter, und wir sind gut unterwegs.

 

Wenn Sie mir erlauben, als Gemeinderatsausschussvorsitzende bei StR Jürgen Czernohorszky auch ein bisschen auf diese Geschäftsgruppe zu blicken, dann freut es mich sehr, dass durch die MA 3 für die MitarbeiterInnen auch sehr spezifische Gesundheitsangebote abgehalten wurden. Wir haben eine geschlechtersensible betriebliche Gesundheitsförderung und einen geschlechtersensiblen Gesundheitsschutz. Es gibt aktuelle Gesundheitstipps für Frauen im Intranet, Gesundheits-Coaching für Frauen 50+ - auch diese Zielgruppe wurde heute schon angesprochen -, das Thema Mutterschutz, Wechseljahreberatung, aber auch das Gesundheits-Coaching für Männer 50+ und Medical Fitness, Fitnessangebote für Männer sind hier nur stellvertretend zu nennen.

 

Sehr stolz bin ich auch - auch wenn es unter dem Titel „mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ hier noch sehr viel Aufholbedarf gibt -, dass wir den Anteil männlicher Mitarbeiter im Kindergarten und Hort ausbauen konnten. Es geht hier darum, eben auch Männer für diese Berufe zu interessieren, sie dort hinzubringen. Es gibt also eine große Anstrengung in der MA 10, um hier auch Bewusstseinsarbeit zu machen und die Steigerung des männlichen Personals voranzutreiben.

 

Wir werden morgen auch in der Geschäftsgruppe viel über den Kindergarten hören. Es freut mich sehr, dass wir hier Hemmnisse beseitigen, die Frauen von einer Beteiligung am Arbeitsleben abhalten. Wir haben hier eine Erhöhung des Platzangebotes, speziell für Kinder unter drei Jahren, ich sag nur als Stichwort Barcelona-Ziele, wir sind da auch sehr gut unterwegs.

 

Ganz wichtig - und das werden wir auch morgen hören - ist das Thema Kinder- und Jugendbetreuung. Hier gilt es, insbesondere Geschlechterrollen aufzubrechen, tradierte Rollen zu überwinden, zu hinterfragen. Dazu gibt es auch den Schwerpunkt Mädchenarbeit, der gemeinsam von StRin Gaál und StR Jürgen Czernohorszky in dem neuen Projekt „Respekt: Gemeinsam Stärker“ seinen Niederschlag finden wird. Es werden also wirklich von Kindesbeinen an Mädchen und Frauen unterstützt. Auch genannt seien arbeitsmarktpolitische Projekte, die Zusammenarbeit mit dem AMS, wenn man nur Jobcoaching, Spacelab und vieles mehr erwähnt.

 

Wenn wir die Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales noch einmal näher beleuchten, freut es mich sehr - heute auch schon kurz von GRin Schinner angesprochen -, die Wirtschaftsagentur herzunehmen. Hier geht es um die Steigerung des Anteils von qualifizierten Frauen, die Projekte leiten, wo zum Beispiel bei der Sachgüteraktion 2018 von 26 geförderten Projekten bei 6 die Projektleitung von einer Frau durchgeführt wird und 17 Frauen bei den geförderten Projekten mitarbeiten. Es gibt aber auch eine Erhöhung des Anteils von Frauen in betrieblicher Forschung

 

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