«  1  »

 

Gemeinderat, 53. Sitzung vom 24.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 68 von 99

 

fängt bei Fortbildungsaktionen an. Also das wär ein ganz wichtiges Anliegen, dass man die Menschen dafür begeistert, für den Klimaschutz einzutreten.

 

Was auch ein ganz wichtiges Thema ist und was ich ansprechen möchte, was noch gar nicht so oft angesprochen worden ist, ist der Themenbereich Forschung. Ich bin auch überzeugt, dass das ein ganz wichtiger Themenbereich ist, da die Forschung wesentliche Punkte dazu beitragen kann, den CO2-Ausstoß zu verhindern oder zu reduzieren und so zum Klimaschutz beitragen kann.

 

Bei einem der letzten oder beim letzten Umweltausschuss hat uns der Leiter der Magistratsabteilung 48 zu Recht voller Stolz ein Projekt präsentiert, nämlich das erste vollkommen strombetriebene Müllauto. Also sehen Sie, meine Damen und Herren, das ist ein Erguss einer Forschung, ein innovativer Prozess, der stattgefunden hat. Ich kann mir nur wünschen, dass das wirklich so erfolgreich ist, wie es angekündigt worden ist, und dass wir in Zukunft mehr von diesen elektrobetriebenen Müllfahrzeugen auf der Straße sehen werden.

 

Ich bin aber, um es gleich vorwegzunehmen, ein bisschen skeptisch, dass die komplette Umstellung vom Individualverkehr auf Elektromobilität einfach vonstattengehen wird. Punkt 1 wird es logistisch gar nicht so einfach gehen. Wenn man wirklich alle Autofahrer zur E-Mobilität motivieren will, wird es betreffend Strombedarf gar nicht so einfach sein, es wird aber auch schwierig sein, diese Batterien zu produzieren. Ich möchte nur darauf hinweisen, und da habe ich auch einen Artikel gefunden, dass die Batterien zur Stabilisierung Kobalt brauchen und Kobalt unter unmenschlichen Bedingungen am afrikanischen Kontinent abgebaut wird.

 

Noch viel schlimmer ist, dass Lithium dazu gebraucht wird. Da habe ich einen Artikel gefunden, der recht interessant ist, der Artikel lautet: „Umweltzerstörung für ein gutes Gewissen. Für eine Tonne Lithium verdunsten zwei Millionen Liter Wasser.“ Wenn man sich damit ein bisschen beschäftigt, sieht man, dass ganze Landstriche in Afrika auf Grund dieser Lithiumproduktion verwüstet worden sind und eigentlich nicht mehr bewirtschaftet werden können.

 

Eine große Zukunft sehe ich hingegen in der Wasserstofftechnologie. Die Wasserstofftechnologie hat meiner Meinung nach Zukunft, und da bin ich wieder bei der Forschung: Wie Sie alle wissen, besteht ja die Möglichkeit, mit Fotovoltaik oder Windrädern Strom zu erzeugen. Was aber die wenigsten wissen, ist, dass der dort gewonnene Strom größtenteils nicht genutzt wird, weil er einfach nicht ins Netz eingespeist werden kann. Allerdings könnte man diesen Strom mittels Wasserstofftechnologie speichern: Wasserstoff wird durch Elektrolyse erzeugt, und dieser gespeicherte Strom könnte dann direkt mit Wasserstoffmotoren oder auch mittels Brennstoffzellen verwendet werden.

 

Wenn man sich den Solarkataster anschaut: Wir hätten in Wien genug Potenzial, dass wir mittels Solartechnik Strom für die Elektrolyse von Wasserstoff produzieren könnten. Deswegen möchte ich auch einen Antrag einbringen, der eben die Wasserstofftechnologie forcieren soll. (Beifall bei der FPÖ.) Des Weiteren möchte ich noch auf ein mir persönlich ganz wichtiges Thema eingehen. Wien hat ja Gott sei Dank noch genügend Grünflächen, das stimmt. Allerdings ist auch Wien durch die Bodenversiegelung sehr gefährdet.

 

Ich sehe es bei mir in Simmering, wo es noch relativ viel Freiflächen gibt. Wenn irgendwer zum Gärtnern aufhört, ist schon ein Bauträger dort, und der Boden wird versiegelt. All dies ist ein Verlust von Grünfläche auf ewige Zeiten. Ich weiß auch, dass wir alle, glaube ich, so wie wir hier sitzen, mehr Wohnraum fordern. Es ist halt immer eine Gratwanderung, ob man dann Bodenversiegelung in Kauf nimmt oder auch nicht.

 

Ich habe schon gesagt, Wien hat genügend Grünflächen. Da sehe ich jetzt den Stadtgartendirektor, bei dem ich mich ausdrücklich bedanken möchte, denn er und sein Team sind verantwortlich für die Pflege dieser Grünflächen. Wir haben schon oft darüber gesprochen, ich bin ja begeistert von den Kreisverkehren und auch von den Verkehrsinseln, die jetzt bienenfreundlich mit Wildblumen bepflanzt werden. Ich habe den Herrn Stadtgartendirektor so kennen gelernt, dass er für ein offenes Gespräch durchaus gerne bereitsteht. Ich möchte ihn somit direkt darauf ansprechen, ob es denn nicht möglich wäre, bei den zahlreichen Parkanlagen, die heute schon angesprochen worden sind, vielleicht auf die eine oder andere gemähte Wiese zu verzichten und auch dort so eine Art Wildblumenecke zu machen, eben im Sinne des Insektenschutzes und im Sinne der Förderung der Bienenpopulation. Also das wäre sicher ein guter Ansatz, über den man durchaus nachdenken sollte. Dahin gehend möchte ich auch einen Antrag einbringen, nämlich einen Antrag zur Forcierung von Bepflanzungen im Sinne des Bienenschutzes. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ganz zum Schluss möchte ich noch ein Thema ansprechen, das gerade Simmering betrifft und ins Ressort der Wiener Linien fällt, nämlich die unendliche Geschichte der Linie 11, die in Simmering ja mit Schulbeginn, also mit Anfang Herbst installiert werden soll. Es ist eine unendliche Geschichte, würde man sie verfilmen, bin ich mir sicher, dass man mit diesem Film einen Oscar gewinnen würde. Man kann diskutieren, ob es jetzt ein Drama oder eine Komödie ist, auf jeden Fall sind zwei Hauptakteure dieser Oscar-Verfilmung bekannt. Eine sitzt hinter mir, Frau StRin Sima, und der zweite ist in Simmering oder auch im Nationalrat, der SPÖ-Simmering-Vorsitzende Nationalrat Harald Troch.

 

Es ist eine ewig lange Geschichte, ich möchte sie auf Grund der fortgeschrittenen Redezeit abkürzen. Die Geschichte hat schon vor vielen Jahren begonnen, nämlich im Jahre 2015 vor der letzten Gemeinderatswahl. Es geht dabei um die ordentliche Verkehrsanbindung in Kaiserebersdorf. Im Jahre 2015 war sich die SPÖ-Stadtregierung vor der letzten Gemeinderatswahl einig, dass eine zweite Linie nach Simmering kommen soll. Es hat dann schon Abbildungen mit Spatenstichaktionen der damaligen Stadträtin Brauner, der damaligen Bezirksvorsteherin und des Chefs der Wiener Linien gegeben, und es ist angekündigt worden, dass im Jänner, Februar

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular