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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 24.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 70 von 99

 

länger durchgeführt wird, wird natürlich auch weitergeführt.

 

Eine beeindruckende Zahl ist, dass der Bioanteil an Lebensmitteln in den Wiener Schulen im letzten Jahr auf 50 Prozent gesteigert werden konnte. Da steckt ganz viel Arbeit dahinter, und ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg. Es geht natürlich noch mehr, aber ich freu‘ mich, wenn wir vor allem auch Lebensmittel, die in Wien produziert werden, sinnvoll nutzen können. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Ein zusätzlich sehr beeindruckender Erfolg war heuer, dass man einen Anstoß für ein Auszeichnungsprogramm „Natürlich gut essen“ gemacht hat, das sich speziell an die Gastronomie richtet, die auch entsprechendes Bioangebot anbietet.

 

Maßnahmen zum Klimawandel haben wir schon einige gehört. ÖkoKauf Wien und auch die Beratung durch ÖkoBusiness Wien sind sehr bewährte Maßnahmen. Wir haben schon oft darüber geredet, ich werde jetzt leider nicht im Detail darauf eingehen können, möchte aber, weil Kollege Hofbauer auch die Bienen erwähnt hat, kurz etwas zum Natur- und Artenschutz sagen.

 

Wien ist ja Lebensraum für ganz, ganz viele verschiedene Tiere, für verschiedene Arten, die unterschiedliche Anforderungen haben. Wichtig ist natürlich, ob wir von Gewässern, von Gebäuden, vom Wald, von Wiesen, und so weiter reden, dass Lebensräume erhalten bleiben und auch ausgebaut und vor allem gesichert werden.

 

Bei den Bienen haben wir 456 verschiedene Arten von Wildbienen in Wien. Keine andere Großstadt weltweit ist da vergleichbar, wir sind absolute Spitze. Das heißt aber nicht, dass man sich darauf ausruhen soll, dass es diesen Bienen hier so gut geht, sondern wir müssen natürlich auch weitere Maßnahmen gegen das Insektensterben setzen, das ist ein zentraler Punkt. Die MA 22 hat dafür eine Liste mit sieben Punkten erarbeitet. Da geht es um naturnahe Grünräume, um Schutzprogramme durch die Stadt, um Schutzgebiete als Lebensraum, Gebäudebegrünungen, nachhaltige Ernährung, Pestizidminimierung und Bewusstseinsbildung.

 

Das heißt, konkret sind es natürlich zum Beispiel auch die Wiesen, die man nicht überall mähen soll. Ich weiß aber auch, ich kenne das, dass es dann auch immer wieder Beschwerden von Leuten gibt, die sagen, man lässt die Stadt verwildern, niemand kümmert sich, und so weiter. Genau deshalb braucht es aber auch diese Bewusstseinsbildung, damit die Leute verstehen, warum das so wichtig ist und damit man den Leuten erklären kann, was sie denn zu Hause am Balkon anpflanzen können und sollen, um Bienen und auch Insekten zu unterstützen.

 

Auf die Wiener Umweltanwaltschaft möchte ich auch noch eingehen. Da gibt es natürlich diverse Maßnahmen, und gerade da ist diese Bewusstseinsbildung auch ganz, ganz zentral und steht im Mittelpunkt der Arbeit. Es werden Exkursionen angeboten, es gibt Maßnahmen gegen Plastikmüll, es wird dazu aufgerufen, beim Spazierengehen, wenn man im Wald oder im Park unterwegs ist, Müll einfach aufzuklauben und wegzuwerfen, um unsere Natur zu schützen. Es werden Stellungnahmen erarbeitet, wenn es um die Arbeit im Bereich Antiatom geht.

 

Tiere und Gebäude waren im letzten Jahr auch ein Schwerpunkt. Wir wissen, dass auch durch die Art, wie gebaut wird, entscheidend ist. Es wird immer höher gebaut, die Fassaden werden auch glatter, es wird für viele Tiere in unserer Stadt schwieriger zu nisten und zu brüten. Es gilt ganz besonders, darauf zu schauen, dass der Artenreichtum erhalten bleibt und diese Vögel, gerade die Gebäudebrüter, auch weiterhin ihren Lebensraum haben.

 

Es gibt das Schmetterlingsprojekt „Vanessa“ im Donaupark, bei dem man mit Kindern aus Schulen und Kindergärten unterwegs ist und ihnen Schmetterlingswiesen zeigt, es gibt die Gstättenführungen, es gibt eine Ausstellung „Tierische Untermieter“, wo eben auch die Wildtiere an Gebäuden im Mittelpunkt stehen.

 

Die Wiener Umweltanwaltschaft ist einfach überall in Wien in so vielen Bereichen vertreten, ob es die Artenschutztage sind, der Tag der Artenvielfalt oder das Wiener Mistfest, wo man ohnehin zig Magistratsabteilungen sieht, die dort ihre Arbeit präsentieren und ganz gezielt versuchen, in der Bevölkerung Bewusstsein zu schaffen und auch nachvollziehbar zu machen, was die Stadt in verschiedenen Bereichen an Maßnahmen setzt, damit das einfach gut unterstützt werden kann, die Leute das selber annehmen und im besten Fall auch selbst umsetzen.

 

Die MA 60: Wir haben es heute schon gehört, dass der Wiener Tierschutzverein den Vertrag, was die Betreuung und Versorgung der Wildtiere betrifft, aufgekündigt hat. Es gibt eine neu errichtete Wildtierstation, von der ich weiß, dass sehr viel Arbeit hineingeflossen ist, sehr viele Überlegungen angestellt wurden. Ich möchte da allen ganz herzlich gratulieren, die darin involviert waren, sicherzustellen, dass auch in Zukunft Wildtiere, die verletzt sind, die aufgefunden werden, die beste Versorgung bekommen, mit dem ganz zentralen Ziel, dass diese Tiere wieder ausgewildert werden, denn das ist das Wichtigste. Ein Wildtier in Gefangenschaft zu halten, sollte niemals, niemals passieren, und dementsprechend Danke an alle, die sich dafür eingesetzt haben. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Betreffend die diversen Ziervögel und -fische, die ja früher durch den Wiener Tierschutzverein betreut wurden, was nicht mehr der Fall ist, da, wie gesagt, der Vertrag einseitig gekündigt wurde: Da haben wir den Reptilienzoo Forchtenstein gefunden, der ein verlässlicher Partner ist, um auch weiterhin sicherzustellen, dass diese Tiere gut betreut werden.

 

Die Zeitschriften „tierisch gut“ oder auch das Unterrichtsheft ganz speziell für Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse Volksschule gibt es natürlich weiterhin. Wir haben im letzten Jahr 16.200 Kinder erreicht, und nicht nur die Kinder, sondern natürlich auch deren Familien, und das ist das Zentrale auch im Sinne dessen, dass man Maßnahmen breit bekannt machen will.

 

Kurz noch zur Tierschutzombudsstelle Wien, die ja eine Art Tieranwalt für die Tiere in unserer Stadt ist: Erwähnenswert ist da auf jeden Fall der neue YouTube-

 

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