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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 25.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 93 von 103

 

Thema „Klimaneutrale Gebäude, Neuformen der Architektur, Solararchitektur“, dass diese Themen einfach noch mehr Raum bekommen. Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Das waren 3 Minuten, Rest der NEOS noch 10 Minuten. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr. Schmid, Restredezeit der SPÖ-Fraktion 11 Minuten, die ich auch einschalte. Sie haben das Wort.

 

19.09.54

GR Dr. Gerhard Schmid (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Es ist ja eine schöne Aufgabe, nicht nur über Kunst und Kultur, sondern auch über Wissenschaft zu reden, weil die Wissenschaft mit vielen anderen Disziplinen im höchsten Maße vernetzt ist. Und es hat schon Goethe gesagt, es ist das größte Glück der Menschen, wenn man das Erforschbare auch wirklich erforscht. Daher ist Wissenschaft eine entsprechende Basis auch fürs Glück. Und Goethe sagt aber noch dazu, und das Unerforschliche, das wird man dann verehren. Das ist aber eine andere Dimension, eine philosophische oder religiöse, die wir halt hier heute auf einer politischen Ebene nicht genauer unter die Lupe nehmen wollen.

 

Jedenfalls, Wissenschaft, Wissenschaftsstandort, Kunst und Kultur, das sind für mich sozusagen Elemente eines Biotops, die in Wechselwirkung stehen. Und selbstverständlich gehört zum Thema Wissenschaft auch das Thema Wirtschaft. Einer meiner Vorredner hat schon gesagt, dass jetzt nicht nur im Kulturressort Wissenschaftsförderungen oder Wissenschaftsakzente gesetzt werden. Das ist richtig. Ich füge da auch noch hinzu, dass auch die Stadt nur in einem sehr überschaubaren Ausmaß Kompetenzen hat. Aber in diesem von mir angesprochenen Biotop von Kunst und Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft und dem gesellschaftlichen Miteinander, dem Leben in einer Stadt können ganz wesentliche Voraussetzungen geschaffen werden, die auch der Wissenschaft das Leben und den Erfolg und das Wirken wesentlich erleichtern. Wissenschaft ist ein ganz, ganz wesentliches und wichtiges Element und eine Grundbedingung einer humanistischen Gesellschaft. Und, meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben in Wien 200.000 Studierende, wir haben viele Bildungseinrichtungen im tertiären Bereich wie neun Universitäten, fünf Privatuniversitäten, fünf Fachhochschulen und zwei große Pädagogische Hochschulen. Sie alle leisten tagtäglich eine großartige Vernetzungsarbeit, die sich für Wien sehr positiv auswirkt.

 

Im Jahr 2018, und das wurde heute auch schon angesprochen, ist es gelungen, nach den bekannten Schwierigkeiten, die Central European University von Budapest nach Wien zu bekommen beziehungsweise hat Wien ein Angebot erstellt, dass diese renommierte Universität in Wien weiterarbeiten kann. Da haben wir einen Beitrag geleistet, der weltweit Beachtung gefunden hat. Das war ein weltweit beachtetes Zeichen für die Freiheit und für die Offenheit der Wissenschaft und das ist sehr, sehr typisch für Wien. Da müssen wir dann auch alle alles daran setzen, dass wir im vereinten Europa innerhalb unserer Verpflichtungen als Mitglied der Europäischen Union alles tun, um diese Offenheit und Freiheit der Wissenschaft zu sichern, genauso wie die Freiheit und Offenheit der Kunst und der Kultur zu sichern ist.

 

Es gibt nun seitens der Stadt aber doch eine ganze Reihe von beachtlichen Instrumenten, hier entsprechende Akzente zu setzen und zu wirken. Ich möchte allen Verantwortlichen, auch dem Wissenschaftsreferenten Daniel Löcker, den ich hier sehe, ganz herzlich danken und der Abteilung, dem Büro der Frau Stadträtin, allen Beamtinnen und Beamten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den unterschiedlichsten Funktionen, die hier tagtäglich Großartiges leisten. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Die von mir angesprochenen Instrumente sind zum Beispiel - ich kann nur einige nennen und ich möchte hier auch nur einige exemplarisch aufzählen: Wir haben den Hochschuljubiläumsfonds der Stadt Wien. Wir haben den Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Österreichische Akademie der Wissenschaft, also etwas, wo wir ganz, ganz eng auch mit der Top-Forschung zusammenarbeiten. Wir haben den Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Wirtschaftsuniversität Wien, eine wunderbare und wichtige Verschränkung mit dieser ganz, ganz wichtigen universitären Bildungseinrichtung in unserer Stadt. Wir haben den Fonds der Stadt Wien für die innovative interdisziplinäre Krebsforschung. Da werden ganz wesentliche und weitreichende Akzente gesetzt, und die Stadt unterstützt das, und dafür muss man auch die entsprechende Dankbarkeit zeigen oder jedenfalls hier weiter tun, diese wertvollen Instrumente weiter zu fördern. Wir haben den Viktor-Frankl-Fonds zur Förderung einer sinnorientierten humanistischen Psychotherapie, ein Thema, das von ganz, ganz zentraler Bedeutung für unsere Gesellschaft ist. Wir haben den Jubiläumsfonds für die Universität für Bodenkultur, und so weiter, und so fort.

 

Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds ist bereits angesprochen worden, die zwei Millionen für die Matching Funds, die genannt wurden, wurden im Jahr 2018 bis 2020 verlängert. Das ist auch ein wirklich großartiger Schritt, der auch dazu führt, Innovation zu fördern und Initiative zu setzen.

 

Es seien die Wiener Vorlesungen genannt, wo im Jahr 2018 38 Vortragende, darunter 16 Frauen ihr Bestes gegeben haben, und gemeinsam mit weiteren Partnern wie etwa dem ORF es gelungen ist, eine ganz breite Öffentlichkeit diesbezüglich zu erreichen. Ich nenne das Science Center Network, nenne das Demokratiezentrum Wien und möchte daran erinnern, dass wir im Jahr 2018 den 100. Gründungstag der Republik Österreich gefeiert haben.

 

Der von mir sehr geschätzte Kollege Ebinger hat irgendwie so in Verbindung zum Donauinselfest gesagt: Na ja, ihr seid 100 Jahre an der Macht. Also erstens einmal sind wir nicht an der Macht, sondern haben bestenfalls das Vertrauen der Bevölkerung durch demokratische Entscheidungen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

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