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Gemeinderat, 58. Sitzung vom 18.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 30

 

dann kann ich Ihnen nur sagen, mitnichten verweigern wir uns solchen Bestrebungen.

 

Wenn Sie heute hier anmerken, dass es im Wirtschaftsplan und in der Vorschau zum Beispiel keine Einpreisung für Gehaltssteigerungsraten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gibt, dann darf ich der Kollegin Korosec sagen - sie hat das ja lange genug auch als Gewerkschafterin gemacht -, das wäre eine dumme Vorgangsweise. Wie jeder weiß, überlassen wir Gehaltsanforderungen und Gehaltsverhandlungen den Sozialpartnern, nämlich den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern. Wenn ein Unternehmen bereits in die Vorschau eines Budgets einen bestimmen Prozentsatz für Gehaltserhöhungen hineinschreiben würde, dann können Sie sich in der Praxis ausrechnen, dass Sie unter diesem Prozentsatz, der dann dort offiziell zu lesen ist, sicher keinen Gehaltsabschluss tätigen würden. Das wäre verantwortungslos. Dieses Recht steht den Sozialpartnern zu, dann in Folge intensiver Verhandlungen, je nachdem, ihre Gehaltssteigerungsraten auch zu vereinbaren und zu erzielen. Da gibt es bei uns die Younion, die Hauptgruppe II, die das in unserem Bereich zu verantworten hat, und Sie haben auch in der Vergangenheit gesehen, was die Ärztegehälter anbelangt, die hier erfolgreich reformiert wurden, ist es auch in diesem Bereich zu einer vernünftigen und einheitlichen Lösung gekommen.

 

Geschätzte Damen und Herren, lassen Sie mich jetzt noch auf einzelne Aspekte eingehen. Was haben Sie alles über das Krankenhaus Nord behauptet: Es wird nicht in Betrieb gehen und wenn, wird es sehr holprig werden, und, und, und. Geschätzte Damen und Herren, wenn Sie auf die Ära des StR Peter Hacker zurückblicken, ist es nach Plan gelaufen. Die Übersiedelung wurde mit Freitag, dem 21. Juni abgeschlossen, mit Montag, dem 24. Juni 2019 haben alle Abteilungen und Institute ihre Leistungen, sowohl elektiv wie auch akut aufgenommen. Bereits am 1. Juni hat es erste Rettungsfahrten in das neue Krankenhaus gegeben. (GR Georg Schuster: Mit knapp vier Wochen Verspätung!) Es ist an diesem Tag auch die erste akute OP vorgenommen worden. Am 3. Juni konnten wir die erste geplante Patientin begrüßen, an diesem Tag erfolgten ebenfalls die ersten Hubschrauberlandungen und die erste geplante Operation in der Allgemeinchirurgie. (GR Georg Schuster: Das war nicht nach Plan!) Das erste Baby konnte nach erfolgter Übersiedelung der Semmelweisklinik am 15. Juni das Licht der Welt erblicken. Das haben Sie auch in den öffentlichen Medien nachlesen können. Eine der ersten Abteilungen, die im Krankenhaus Nord den Betrieb aufnahm, war die Zentrale Notaufnahme. In den ersten 3 Wochen wurden in diesen Abteilungen pro Tag durchschnittlich 71 Patientinnen und Patienten behandelt. Es erfolgten täglich durchschnittlich 13 Rettungsfahrten und 2 Patienten pro Tag mussten im Schockraum behandelt werden. Insgesamt hat es in den ersten 17 Tagen 384 Aufnahmen und 164 Entlassungen im Krankenhaus gegeben. Die ambulante Frequenz betrug in den ersten 3 Wochen 4.273 und es wurden 120 Operationen vorgenommen, davon rund ein Viertel akut. In den ersten 7 Tagen erfolgten 20 Geburten. Derzeit befinden sich 2.295 MitarbeiterInnen im neuen Krankenhaus.

 

Wenn Sie anscheinend auch offizielle Aussendungen nicht lesen, darf ich Sie sehr freundlich darauf hinweisen, dass der zuständige Direktor im Krankenhaus Nord, Kollege Haidvogl, in einer seiner letzten Presseaussendungen bereits mitgeteilt hat, dass es hier auch betreffend die Beschäftigtenanzahl in Floridsdorf eine Erfolgsmeldung gibt, nämlich, dass im Großen und Ganzen im Pflegebereich, bis auf einige ganz wenige, alle Planstellen besetzt sind - das heißt, es stimmt nicht, was hier diesbezüglich behauptet wird -, und dass in den nächsten Wochen - es fehlen noch in etwa 20 Planstellen für die Ärzte - hier intensivste Verhandlungen stattfinden und das in den nächsten 14 Tagen bis 3 Wochen ebenfalls erfolgreich abgeschlossen werden kann.

 

Geschätzte Damen und Herren, der zuständige Direktor des Allgemeine Krankenhauses der Stadt Wien hat auch einen Investitionsplan vorgelegt. Es werden insgesamt 1,4 Milliarden EUR in das AKH investiert und damit die medizinische Leistung auf höchstem Niveau weiter gesichert.

 

Die Menschen in dieser Stadt brauchen dafür keine Zusatzversicherung und müssen auch kein zusätzliches Geld ausgeben. In den kommenden Monaten beziehungsweise Jahren wird die Gesundheitsversorgung in der Bundeshauptstadt noch weiter geprägt und verbessert werden. So sind bereits im Frühjahr 36 Primärversorgungseinheiten bis 2025 beschlossen worden - das geht natürlich nicht von heute auf morgen -, wie auch 400 zusätzliche ÄrztInnen im ambulanten Bereich. In der letzten Sitzung der Gesundheitsplattform - bei der Sie sich ja manchmal nicht erinnern können, dass Sie hier ebenfalls mitstimmen - wurde ebenfalls die Finanzierung von zwei weiteren Kindergesundheitszentren beschlossen, die von besonderer Bedeutung für die Menschen in Wien werden, und natürlich auch die Erstversorgungsambulanzen, weil wir die natürlich brauchen. Diese Ambulanzen werden als Eingangsportal akut beziehungsweise zur Erstversorgung in den Spitälern dienen und sie werden eine wichtige Steuerungsfunktion für die Menschen, die Hilfe in den Krankenhäusern suchen, ausüben.

 

Wir gehen in Wien immer neue Wege, nicht nur bei den Erstversorgungsambulanzen, beim Gesundheitstelefon, das Ihnen auch kürzlich vorgestellt wurde, 1450, oder beim Diabeteszentrum, das ebenfalls das erste seiner Art in ganz Österreich sein wird. Dabei legen wir größten Wert darauf, dass die gesamte Versorgungskette auf bestmöglichem Niveau gehalten wird. So sind fast 90 Prozent der 708 Sanitäter der Wiener Berufsrettung auch als Notfallsanitäter ausgebildet. Das gibt es in keinem einzigen anderen Bundesland in Österreich und, wie ich nach meinen internationalen Besuchen und Kontakten denke, auch in der Europäischen Union nicht.

 

Meine geschätzten Damen und Herren, ich kann Ihnen noch eine ganze Menge diesbezüglich aufzählen. So gehört natürlich auch die Einrichtung neuer Schockräume dazu. Der Schockraum ist eine im örtlichen Verbund der ZNA angesiedelte Behandlungseinheit, der der

 

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