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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 19.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 55

 

Stadt Wien gibt 25 Millionen EUR dafür aus. Das finde ich einmal total wichtig.

 

Was ich auch ganz wichtig finde, ist ein Ding, das jetzt neu ist. Es wird auf der Stammstrecke eine Nachtschnellbahn geben - das ist bisher nicht der Fall - und zwar im 30-Minuten-Takt und auch auf der S45, das heißt, auf der Stammstrecke zwischen Mödling und Floridsdorf. Es wird auf der S80 einen 30-Minuten-Takt geben, was ich sehr gut finde - da haben wir bis jetzt einen Stundentakt -, und es wird weitere Taktverdichtungen geben, auf der S50 15 Minuten, nach Unterpurkersdorf 30 Minuten, nach Pressbaum und auch auf der S7 wird es besser. Die Züge werden früher starten und der letzte Zug wird auch später sein.

 

Das ist ein ganz ein wichtiger Punkt, denn, und das ist von den beiden Vorrednerinnen durchaus gesagt worden, dem Pendler müssen wir etwas anbieten, das halte ich für eine ganz, ganz wichtige Aussage. Aber eine noch wichtigere Geschichte wäre, wenn wir weiterdenken und sagen, es gibt immer noch die 4020er-Züge, die ein bisschen museumsreif sind. Vor Kurzem bin ich von Hollabrunn nach Wien gefahren und er ist stehen geblieben, hat nicht mehr gescheit funktioniert. Der Punkt ist, wir brauchen den zweigleisigen Ausbau der Schnellbahn von Wien nach Hollabrunn - bis nach Stockerau ist es zweigleisig -, wir brauchen den zweigleisigen Ausbau von Wolkersdorf - bis dort hin ist es zweigleisig - bis nach Mistelbach. Das heißt, wir brauchen dichte Zugsfolgen, und das geht sich einfach nicht ganz aus. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Franz-Josefs-Bahn. Das heißt, wenn die PendlerInnen bis zur Stadtgrenze gekommen sind, dann haben wir ein Problem, dann brauchen wir wahrscheinlich Park-and-ride-Anlagen um gutes, teures Geld. Es ist ja ein offenes Geheimnis, für so einen Parkplatz in einer Park-and-ride-Anlage kostet die Herstellung ungefähr 20.000 EUR. Das ist nicht nichts, um das Geld kann man schon einiges an besserer Schnellbahn bauen.

 

Insgesamt wird es in diesen 4 Jahren mehr Zugskilometer geben, und zwar wird es eine Steigerung bis auf 47,5 Millionen Zugskilometer geben. Das ist nicht übel, würde ich einmal sagen. Was auch günstig ist, ist, dass wir dichtere Zugsfolgen haben, und zwar durchaus vergleichbar mit einer U-Bahn. Ich habe es interessant gefunden und das ist heute schon einmal diskutiert worden: Als ich zum Studieren nach Wien gekommen bin - und in anderen Städten ist das auch nicht so -, da sind die Zuglinien auf diesen Plänen immer so grau gewesen. Man hat nicht genau gewusst, was ist das, hat sich da einer verzeichnet oder so. Und das Zweite, das mich immer verwundert hat, war, warum eigentlich die U1 nicht zum Südbahnhof fährt, sondern lustig vorbei. Da denke ich mir, da hat es ein Umdenken gegeben, das ist viel besser geworden, mittlerweile sind sogar zwei Schnellbahnlinien bunt geworden, die S45 und die Stammstrecke von Floridsdorf bis Liesing. Das ist deswegen nicht besser, aber es hat einen hohen Symbolcharakter.

 

Was uns auch wichtig war, ist, es darf nicht sein, dass in Meidling die Menschen nicht in den Zug hineinkommen, sondern da muss es auch dichtere Zugsfolgen geben. Das passiert nun. Wir hatten mit der ÖBB lange, lange, lange diskutiert, das soll jetzt 2032 kommen, spät genug, und zwar der viergleisige Ausbau. Und wenn, dann brauchen wir den viergleisigen Ausbau eigentlich in der Zeit, wenn das kommt, nicht nur bis Mödling, sondern wahrscheinlich auch bis Wiener Neustadt, da die Pendler und Pendlerinnen eigentlich nicht ins Auto einsteigen und bis Wien fahren, sondern schon beim ersten großen Bahnknoten in eine ordentlich funktionierende Schnellbahn umsteigen sollten.

 

Die Geschichte mit Transdanubien, 21., 22. Bezirk: Da gibt’s jetzt Machbarkeitsstudien zum 27er, den 26er gibt’s schon, und beim 25er glaube ich, dass sie auf gutem Weg mit der Straßenbahn sind. Das ist eine gute Geschichte. Was wir auf jeden Fall überlegen müssen, ist das, was so schön aufgelistet in den beiden NEOS-Anträgen steht - denen wir übrigens zustimmen werden -: 5-Minuten-Takt Meidling-Liesing, Modernisierung der S-Bahn-Strecke zwischen Meidling und Floridsdorf oder Modernisierung von Hütteldorf bis Westbahnhof. Ich denke mir, früher oder später wird die Republik Geld in die Hand nehmen müssen, damit man die Signalanlagen auf den Bahnstrecken verbessert. Das ist ein ganz ein wichtiger Punkt und das ist eine schwierige Geschichte, wenn man sich anschaut, wie groß der Bahnhof Meidling ist, wenn man sich überlegt, da würden 50 Prozent mehr Passagiere sein: Wo würden die dann sein? Der Bahnhof Meidling ist eigentlich schon zu klein, wenn man es sich überlegt. Jetzt schaue ich in die Richtung von Herrn Fürnkranz: Bei der Planung damals haben wir immer gesagt, der Bahnhof Meidling ist zu klein. (GR Georg Fürnkranz: Ich war es nicht!) - Ich weiß schon, auf der einen Seite ist der Friedhof, das wird schwierig, aber eigentlich ist er unterdimensioniert. Und auch der Hauptbahnhof hat nicht wahnsinnig viel Platz für noch mehr Passagiere, das muss man sagen. Die Debatten hat es gegeben, da waren (in Richtung GR Georg Fürnkranz) Sie allerdings noch woanders. Aber Faktum ist, da fehlt einiges.

 

Eine neue Bundesregierung wird sich auch damit auseinandersetzen müssen, ob man zum Beispiel die Ostbahnbrücke ausbaut, die ist noch immer ein bisschen unterdimensioniert. Ich kenne zwar die Geschichte, warum sie dann aus dem Generalverkehrsplan der Bundesregierung herausgenommen worden ist, aber eigentlich bräuchte man eine viergleisige Ostbahnbrücke, dann kann man nämlich in das Umland, nämlich sowohl als S10 Richtung Gänserndorf, als auch einen Viertelstunden-Takt in die Seestadt fahren. Das geht nämlich nicht zusammen, und wir müssen uns heute entscheiden, entweder einen Viertelstunden-Takt auf Dauer von der Seestadt nach Hütteldorf - eine ganz wichtige Querverbindung -, oder eben die S10. Und wir haben uns für die Seestadt entschieden, klar, ein wichtiger Punkt. Aber die S10 über den Gewerbepark Stadlau und Kagran hinaus wird es so nicht spielen, solange es nicht eine viergleisige oder zwei Ostbahnbrücken nebeneinander gibt, so wird das nicht sein. Also diesem einen Antrag werden wir auf jeden Fall zustimmen.

 

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