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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 19.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 55

 

Die Haltestelle Baumgarten ist ja ganz wichtig, sie ist auch im Fachkonzept Mobilität diskutiert worden, und zwar im Zusammenhang mit dem Gleisdreieck, von dem immer beim S-Bahn-Ring die Rede ist. Der Kollege Fürnkranz hat es vor Kurzem als relativ teure Angelegenheit bezeichnet, aber wahrscheinlich ist das mittel- bis langfristig ein notwendiger Ausbau, da bin ich ganz bei Ihnen. Die Frage ist nur, woher das Geld kommt, das ist nicht ganz so einfach, das ist der erste Punkt. Und der zweite Punkt ist, das muss man sich anschauen, was wir auch tun werden.

 

Also noch einmal: Der S-Bahn-Ring, und zwar jetzt einmal der kleinere, ist eine Möglichkeit, der eine Splittung der S45 in einmal Hütteldorf, einmal Meidling ermöglichen würde, möglicherweise sogar mit einer Verbindung zu der U4, mit einer U-Bahn-Station, ich glaube, es ist Unter St. Veit. Diese Möglichkeit gibt es. Und die zweite Geschichte war, da muss man viel Geld in die Hand nehmen, denn es braucht wahrscheinlich dann in Penzing eine Überwerfung, wenn ich mich nicht täusche. Im Moment ist die S45 dort auf einem Stück eingleisig, da hat es schon einmal einen Zusammenstoß von zwei Zügen gegeben, da wird man sicher einiges machen müssen. Das Gleiche gilt natürlich auf der anderen Seite für die Verlängerung der S45 vom Handelskai - steht übrigens auch bei uns drinnen im Fachkonzept Mobilität - zumindest einmal bis zur Donaumarina, und dann gibt es natürlich die Möglichkeit einer Gleisverbindung zum Hauptbahnhof, es also quasi mit der S80 zu verquicken. Dann hätten wir diesen Ring. Der andere Ring, von dem manchmal die Rede ist, das ist der, der noch weitergeht über die Seitenhafenbrücke beziehungsweise über Oberlaa, da wohnen einfach noch keine Leute in der Gegend, das wird man sich über eine längere Zeit überlegen müssen.

 

Also noch einmal: Dieser Verkehrsdienstevertrag ist ein erster wichtiger Schritt. Im weiteren Sinne wird es natürlich auch dann Ausbauten in Niederösterreich geben. Das beginnt bei der Mühlendorfer Schleife und endet bei Verbesserungen an der Weststrecke, aber auch in den Norden hinaus. Aber im Wesentlichen ist so, dass man früher oder später den zweigleisigen Ausbau sowohl bei der Nordwestbahn, als auch der Bahn Richtung Laa an der Thaya, braucht als auch in Wirklichkeit der Franz-Josefs-Bahn, die übrigens ja schon in der Monarchie einmal zweigleisig war. Da hat man dann in der Ersten Republik, glaube ich, das zweite Gleis herausgenommen. Wie gesagt, das ist eine Notwendigkeit und alles in allem eine wunderschöne Sache. Und da möchte ich mich durchaus bei StR Hanke und seinen MitarbeiterInnen bedanken, dass man das so gut unter Dach und Fach gebracht hat. - Danke schön. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Fürnkranz. Ich erteile es ihm.

 

14.31.06

GR Georg Fürnkranz (FPÖ)|: Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren! Liebe Zuschauer! - Sehr viele sind es heute nicht mehr, aber vielleicht zu Hause.

 

Es kommt ja zugegebenermaßen relativ selten vor, dass ich dem Kollegen Maresch in so vielen Punkte recht geben muss, wie das auf Grund dieser Rede gerade vorher war. Ja, das stimmt, da sind sehr viele von den Dingen zum Teil auch in der Zeit, als ich eine Mitverantwortung dafür getragen habe, geändert worden. Aus heutiger Sicht würde man sagen, man hat damals vielleicht ein bisschen zu wenig großzügig geplant. Man muss es aber unter der umgekehrten Perspektive sehen: Das, was damals geplant war, das war noch viel kleiner. Da war nämlich keine Rede von einem Hauptbahnhof, sondern da war davon die Rede, dass man eine kleine Schleife durch den Schweizer Garten baut, und da war davon die Rede, dass man ein paar Stiegenhäuser in der Schnellbahnstation Südtiroler Platz modernisiert, und das war es. Dafür hätte es eine Ostbahnbrücke gegeben und man hätte die Schnellbahn Richtung Seestadt, und so weiter in diese Stadtentwicklungsgebiete gebaut.

 

Politische Entscheidung, damals im Großen und Ganzen im allgemeinen Konsens, soweit ich mich erinnern kann, war, wir greifen jetzt das Megaprojekt Hauptbahnhof an und lassen dafür einige andere Dinge, die eigentlich schon vereinbart sind, bleiben, wie eben die Ostbahnbrücke - das ist das Einzige, worum es mir wirklich leid ist -, die sonstigen Investitionsmittel bündeln wir und bauen einen großzügigen Bahnhof. Jetzt kann man natürlich zehn Jahre später sagen, der ist immer noch nicht großzügig genug, aber er ist jedenfalls deutlich größer als seine Vorgänger, und er ist auch leistungsfähiger als seine Vorgänger. Das Einzige, was bis heute nicht in Ordnung gebracht werden konnte, ist, dass die U1 zu weit weg ist. Das ist aber leider Gottes eine Krankheit, die in Wien viel diskutiert, aber nicht gelöst werden konnte.

 

Insofern, ja, genau aus diesem Grund reden wir über die aktuellen Projekte, die zur Entscheidung anstehen, über die es Vereinbarungen gibt, evaluieren wir einmal, was wir im Lichte der Entwicklungen von heute und der zu erwartenden Entwicklungen von den nächsten Jahren möglicherweise für Infrastruktur brauchen werden. Und bauen wir nicht jetzt einen Weg zu, der möglicherweise später einmal gegangen werden wird müssen. Und da ist ein hier schon sehr viel diskutiertes Projekt sicherlich an erster Stelle zu nennen, weil es einfach auch um den Platz dort geht, den man jetzt noch zur Verfügung hat und wahrscheinlich in ein paar Jahren nicht mehr zur Verfügung haben wird, das ist das ganze Gebiet des aufgelassenen Güterbahnhofs Penzing. In diesem Bereich kann man sowohl Verkehrsinfrastruktur unterbringen, als auch wird man das natürlich als innerstädtisches Stadtentwicklungsgebiet benutzen und dort einen Mix an verschiedenen Wohn-, Geschäfts- oder Sonst-was-Bauten errichten, sodass sich das in einigen Jahren ganz anders darstellen wird. Wenn wir heute da zu wenig großzügig denken, dann werden wir das in 10, 15 Jahren beklagen, obwohl es aus der heutigen Sicht durchaus auch seinen Charme hat, zu sagen, jetzt haben wir schon eine Vereinbarung mit dem Bund, jetzt halten wir die einmal ein und jetzt stellen wir das nicht in Frage.

 

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