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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 25.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 91 von 100

 

kommt hier ein Mal mehr zum Ausdruck, dass sich die Stadt zu einem starken öffentlichen Gesundheitswesen, zu einer starken öffentlichen Gesundheitsversorgung bekennt, wo der Krankenanstaltenverbund auch dem Versorgungsauftrag mit einer bestmöglichen medizinischen und pflegerischen Versorgung nachzukommen hat. So werden der KAV, insgesamt sechs Spitäler, sowie das AKH und zehn Pflegewohnhäuser mit der sozialmedizinischen Betreuung in Wien betrieben.

 

Lassen Sie mich vielleicht drei konkrete Schwerpunkte ansprechen, konkrete Maßnahmen, die zeigen, welche Handlungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung gesetzt werden, wie das Angebot ausgeweitet und vor allem noch kundenorientierter organisiert wird. Das ist ein wesentlicher Unterschied, meine sehr geehrte Damen und Herren! Die Opposition spricht von Baustellen. Wir präsentieren Lösungen im Interesse der Wiener Bevölkerung!

 

Das ist einmal der Bereich der Strahlentherapie, wo die Kapazitäten im Sozialmedizinischen Zentrum Ost und im Krankenhaus Hietzing durch die Anschaffung von zusätzlichen Geräten mit modernster Technologie ausgebaut werden und damit auch eine deutliche Ausweitung des Angebots möglich ist.

 

Es ist zweitens die Einrichtung von Zentralen Notaufnahmen, sodass zukünftig alle Spitäler des KAV über eine Zentrale Notaufnahme verfügen, nämlich als erste Anlaufstelle für medizinische Notfälle, wo die Versorgungsaufgaben neben der Ersteinschätzung die Schockraumversorgung, die ambulante Notfallversorgung, die stationäre Notfallversorgung sowie die Weiterleitung der Patientinnen und Patienten an andere Fachbereiche über haben.

 

Als dritter Schwerpunkt die Etablierung von Erstversorgungsambulanzen. Derzeit finden in den Wiener Fondskrankenanstalten mehr als 4,5 Millionen ambulante Kontakte pro Jahr statt. Von diesen ambulanten Kontakten sind zirka 260.000 Erstkontakte in den Notfallambulanzen des KAV festzustellen. Insbesondere werden diese Notfallambulanzen zu einem großen Teil von Patientinnen und Patienten aufgesucht, und diese Gründe sind uns bekannt, die eigentlich durch den niedergelassenen Bereich allgemeinmedizinisch versorgt werden können. Das ist einerseits auf Grund der eingeschränkten zeitlichen Verfügbarkeit niedergelassener AllgemeinmedizinerInnen und auf der anderen Seite, weil die Notfallambulanzen auch niederschwelliger angeboten werden. Daher bedarf es auch hier konkreter Handlungen, weil viele Patientinnen und Patienten, die eine Notfallambulanz aufsuchen, sich subjektiv als Notfall empfinden, aber aus medizinischer Sicht keinen Notfall darstellen und eigentlich einer allgemeinmedizinischen Versorgung bedürfen. Daher ist bereits im Juni dieses Jahres ein Landeszielsteuerungsprojekt zur Konzeption von Erstversorgungsambulanzen im KAV gestartet worden, wo diese allgemeinmedizinische Akut- und Erstversorgung übernommen werden soll. Also, eine konkrete Maßnahme, die dazu dient, die Wartezeiten auf eine Erstversorgung für Patientinnen und Patienten zu verkürzen, eine konkrete Maßnahme, um die Notfallambulanzen, aber auch die nachgelagerten Strukturen im KAV, zu entlasten und gleichzeitig auch eine Brückenfunktion zum niedergelassenen Bereich, auch im Sinne der Stärkung der wohnortnahen Versorgung, zu schaffen. Dieses Konzeptionsprojekt läuft derzeit. Es werden die zu erwartenden Frequenzen erhoben, das medizinische Leistungsprofil definiert. Parallel dazu laufen auch bereits die Vorbereitungen für ein Pilotprojekt in der Krankenanstalt Hietzing, wo noch heuer mit dem Betrieb begonnen werden soll.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Wirtschaftsplan 2020 des Krankenanstaltenverbundes als größter Gesundheitsdienstleister der Stadt weist auch zahlreiche Investitionen auf, beginnend von den finalen Verrechnungen für das Krankenhaus Nord, der Etablierung der bereits erwähnten Zentralen Notaufnahme, dem Projekt der Leistungsverlagerung OWS, aber als großer Schwerpunkt die weitere Umsetzung des Rahmenbauvertrages des Allgemeinen Krankenhauses, wo insgesamt 28 Projekte bis zum Jahr 2030 mit einem Investitionsvolumen von 1,4 Milliarden EUR umgesetzt werden sollen. Mit der Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde bereits begonnen und nun mit der Erweiterung der Ambulanzflächen des Herz-Thorax-Zentrums auch fortgesetzt. Also viele konkrete Maßnahmen, wo Geld in die Hand genommen wird, um das AKH Wien als Herzstück in der Gesundheitsversorgung, wo täglich medizinische Spitzenleistungen erbracht werden, auch noch weiter hinsichtlich seines Weltrufes zu verstärken. Auf Grund der begrenzten Redezeit kann ich leider nicht die einzelnen Projekte anführen.

 

Ein weiterer Schwerpunkt, der sich im Budget abbildet, betrifft natürlich auch die Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser mit sozialmedizinischer Betreuung, wo sich demographiebedingt auch für die Pflege von älteren Menschen, insbesondere von demenziell Erkrankten beziehungsweise multimorbiden Bewohnerinnen und Bewohnern, besondere Anforderungen an das Personal stellen, auch deshalb, weil die Betreuung durch Angehörige schrittweise zurückgeht.

 

Eine besonders große Bedeutung und ein wesentlicher Schwerpunkt sind natürlich auch die Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege und Ausbildungskooperation mit der Fachhochschule, dem Campus Wien, für den gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege.

 

Abschließend darf ich mich daher auch noch bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement, für ihren Einsatz bedanken, die ganz entscheidend dazu beitragen, dass die hohe Qualität im Wiener Gesundheitswesen für die Bevölkerung angeboten werden kann!

 

Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, ersuche ich, dem Budget zuzustimmen. - Vielen Dank! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Das waren 9 Minuten. Die Restredezeit der SPÖ sind 19 Minuten. Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Kunrath. Selbstgewählte Redezeit 5 Minuten. Restredezeit der Fraktion 13 Minuten. Das gebe ich einmal ein, die 13 Minuten.

 

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