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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 64 von 102

 

interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die PädagogInnen, SchulsozialarbeiterInnen, die Kinder- und Jugendhilfe, die Kinder- und Jugendarbeit, also einfach alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, schauen sich da gemeinsam an, wo die Probleme liegen, und arbeiten auch daran. Das ist faktenbasierte und es ist auch sinnvolle Arbeit mit Kindern und Jugendlichen - und so schaut auch Integrationsarbeit aus, so schaut Frauenförderungsarbeit für junge Frauen aus -: indem man sich hinsetzt und es gescheit macht und nicht immer polemisiert. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Wenn es um die Frage geht: Wie schaut eigentlich Integration aus?, so ist festzuhalten, dass das ja auch eine Frage von Partizipation ist. Das haben meine Kollegin Berner und auch die Kollegin Akcay auch schon angesprochen. Partizipation an der Gesellschaft ist eine Sache, die wir auch sehr breit diskutieren. Da geht es nämlich auch nicht nur um Integration, da geht es nicht nur um Leute, die neu nach Wien kommen, sondern da geht es auch um die Wiener und Wienerinnen, die schon länger hier sind oder die hier geboren sind. Da geht es um Kinder und Jugendliche und um die Frage: Wie können die sich beteiligen? Wie können die mitmachen?

 

Gerade da haben wir mit der „Werkstadt Junges Wien“ ein so großes Vorzeigeprojekt, das international einfach nicht vergleichbar ist, weil es so etwas einfach noch nie irgendwo anders gegeben hat. Das zeigt sich auch an so vielen Anfragen, die wir jetzt schon bekommen. 22.500 Kinder und Jugendliche - ich kann die Zahl nur immer wieder wiederholen -, weil das etwas ist, wo wir sagen, wir schauen auf die Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt, wir schauen auf Partizipation, wir schauen auf Beteiligung und wir schaffen damit auch eine Identität mit dieser Stadt. Wir schaffen es damit auch, dass Leute lernen: Wie funktioniert Demokratie? Wie funktioniert diese Stadt? - Das ist das, wo wir hinwollen. Und das machen wir nicht, indem wir von oben herab schauen, indem wir sagen, irgendwelche sollen sich nicht beteiligen dürfen oder irgendwelche wollen wir nicht oder die sind schlimm und deswegen schauen wir, dass wir die irgendwie wegsperren, sondern wir arbeiten mit denen allen, wir nehmen sie alle ernst, denn uns sind alle Kinder und Jugendlichen auch gleich viel wert. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Weil das so ist und wir nicht nur den Schwerpunkt der Vernetzung und der Zusammenarbeit haben, sondern weil wir auch sagen, wir wollen Bildung für alle, wir wollen Chancen für alle und wir wollen auch Innovation, gibt es noch ganz viele andere Dinge, die ich in ihrer Breite jetzt leider gar nicht alle aufzählen kann, mit denen wir genau da ansetzen. Das ist die Förderung 2.0, das sind die Summer City Camps, die natürlich im nächsten Jahr auch weitergeführt werden, weil sie so ein großer Erfolg waren und weil wir sagen: Ja, wir wollen, dass gerade die, die es vielleicht nicht so leicht haben, da auch im Sommer noch einmal eine extra Förderung und auch schöne Sommerferien bekommen. Denn es geht nicht nur darum, immer nur Leistung aus ihnen rauszupressen, es geht auch darum, dass sie eine schöne Kindheits- und Jugendphase in unserer Stadt haben.

 

Das sind aber auch Sachen, die wir erweitern für Erwachsene, denn auch da geht es um Bildung und um Fortbildung und auch da geht es um eine schöne Freizeitgestaltung, wenn wir zum Beispiel bei den Büchereien darauf schauen, dass die Öffnungsstunden erweitert werden, dass man auch abseits der Öffnungszeiten selber Bücher zurückgeben und entleihen kann. Das ist das neue Konzept der Pop-up-Bücherei, mit dem wir Bildung und das Angebot der Büchereien in der ganzen Stadt noch weiter verbreiten.

 

Es ist auch - weil ich Innovation genannt habe - immer wieder darauf zu schauen: Was braucht es eigentlich Neues? Was sind neue Herausforderungen? Und da haben wir Digitalisierungsinitiativen in der Erwachsenenbildung, und da haben wir auch in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit im nächsten Jahr den Schwerpunkt der vorletzten zwei Jahre weitergeführt, nämlich Medienkompetenz, wo wir auch sagen, wir schauen auch auf die Kinder und Jugendlichen, damit sie von Anfang an lernen, wie man mit Medien umgeht.

 

Meine Redezeit ist bald zu Ende, aber ich möchte noch auf einen anderen Themenbereich eingehen, wo man auch diesen Gedanken von Vernetzung, von Zusammenarbeit in dieser Stadt sehr stark spürt, nämlich auf die Arbeit der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen, wo wir schon in den letzten Jahren gesehen haben, dass immer mehr Institutionen der Stadt auch mit der WASt zusammenarbeiten und die WASt ganz wichtige Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit macht, sei es in den Krankenpflegeschulen, an der Medizinischen Universität, auf der Verwaltungsakademie, bei der Lehrlingsausbildung der Stadt Wien, der MA 10-Weiterbildung, seit letztem Jahr auch am AMS. Da schauen wir darauf, dass auch wirklich überall sensibilisiert wird für Lebensrealitäten von homosexuellen Menschen, von transidenten Menschen, von Intersexmenschen in unserer Stadt. Zu nennen ist hier aber auch zum Beispiel die Zusammenarbeit mit der Polizei in einem sehr wichtigen Bereich, nämlich wenn es darum geht, Sicherheit im öffentlichen Raum auch für LGBTIQ-Personen zu garantieren. Wir haben im Rahmen des regionalen Dialogforums der Landespolizeidirektion Wien jetzt auch schon seit einiger Zeit einen Fachzirkel, und im nächsten Jahr werden auch die Ergebnisse von diesem Fachzirkel überreicht.

 

Es ist in den letzten Jahren viel passiert: Wir haben die Ehe für alle. Wir haben die Eintragung des dritten Geschlechts, wir haben in diesem Jahr mit der Europride einen ganz großen Schritt gehabt, wo wir noch einmal gezeigt haben, Wien ist Regenbogenhauptstadt und in Wien ist es egal, wen man liebt oder wer man ist, alle haben die gleichen Rechte und sollen auch die gleichen Chancen haben. Dass das leider nicht immer so ist, dass es Diskriminierung immer noch gibt, wissen wir auch. Deswegen bietet die WASt auch weiterhin Beratungen im einzelnen Diskriminierungsfall an, was ganz vielen Betroffenen auch hilft. Damit wird auch Bewährtes weitergeführt.

 

Ein letzter Punkt noch - damit ich nicht zu viel Zeit wegnehme -, das nächste große Projekt, mit dem wir als

 

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