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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 16.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 37 von 101

 

20.000 auf Bundesebene damals abgeschafft hat, eine Maßnahme, die gerade auch sehr vielen älteren Frauen oder Best Agers, wie sie gerade von Kollegin Schwarz genannt worden sind, geholfen hat.

 

Eine weitere große Maßnahme für viele Frauen in dieser Stadt: Wir bauen im Bereich der ganztägigen Bildungseinrichtungen aus. Wenn wir da jetzt zu dieser Wahlfreiheitsdebatte kommen, dann ist es schön, Frau Kollegin Schwarz, wenn Sie von Frauen wie sich sprechen, das können Sie gerne machen. Ich weiß nicht, ob Sie schon einmal mit einer Alleinerzieherin gesprochen haben, die wirklich kein Geld hat, die wirklich nicht mehr weiß, wie sich alles ausgehen soll, die so froh darüber ist, dass es in Wien kein Problem ist, das Kind den ganzen Tag in Kinderbetreuung zu geben, die so froh darüber ist, dass es die Möglichkeit gibt, dass ihr Kind in eine verschränkte Ganztagsschule gehen kann und sie sich darauf verlassen kann, dass es dort gut aufgehoben ist, dass es dort wertgeschätzt wird und dass es dort vor allem den ganzen Tag gemeinsam mit vielen anderen Kindern mit den besten Pädagoginnen und Pädagogen, die es gibt, viel lernen kann.

 

Wir reden da ja von einer Maßnahme, die, wenn wir uns österreichweit umschauen, wirklich ihresgleichen sucht. Wir reden da von Frauen, die arbeiten gehen müssen, weil sie einfach ein Einkommen brauchen, wie das einfach ganz normal ist. Da dann immer mit dieser Wahlfreiheitsdebatte zu kommen, finde ich, ist wirklich einfach unzu… Sie können es schon machen, aber ich finde es eigentlich einen Wahnsinn, damit so großartige Maßnahmen wie die verschränkte Ganztagsschule, die gratis ist, immer wieder zu boykottieren und immer wieder anzuschießen.

 

Was machen wir noch in dieser Stadt? - Wir bauen den Gewaltschutz aus - dazu haben wir eh auch letztes Mal schon sehr viel gehört: Mit einem mobilen Gewaltschutzteam, mit den kostenlosen K.-o.-Tropfen-Tests, aber auch mit einer Schwerpunktsetzung im Rahmen der Wiener Frauenhäuser, wenn es um Mädchen und junge Frauen geht. Wir haben die neue Kompetenzstelle Cybergewalt, die auch auf Initiative unserer Frauenstadträtin Kathrin Gaál geschaffen worden ist. Auch da unterstützen wir die Frauen in dieser Stadt, auch dann, wenn es um Frauengesundheit geht.

 

Es ist heute schon erwähnt worden, ein weiterer Schwerpunkt in diesem Regierungsübereinkommen, wenn es um das Selbstbestimmungsrecht von Frauen geht: Es ist für uns in Wien ganz klar, dass jede Frau selbst über ihren eigenen Körper bestimmen kann und einen Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch haben soll/muss. Ich sage das an dieser Stelle auch, weil uns gerade diese Debatte ja in den letzten Wochen wieder begleitet hat.

 

So, einen Punkt, in dem ich mich auch noch auf Kollegin Spielmann beziehen möchte, weil er mir auch persönlich ein sehr großes Anliegen ist: Wo wir Frauenförderung natürlich sehr offensiv und aktiv in dieser Stadt machen, ist, wenn es um die offene Jugendarbeit und um die außerschulische Jugendarbeit geht. Wir machen dort Mädchen stark, wir haben mit zahlreichen Einrichtungen quer über Wien verteilt extrem großartige Einrichtungen, die im Bereich der Mädchenförderung, im Bereich der genderkompetenten Jugendarbeit aktiv sind. Wenn da jetzt die Kritik kommt, dass sich im Regierungsübereinkommen bloß findet, dass nur ein neues Mädchencafé eröffnet werden soll, dann möchte ich an der Stelle schon auch sagen, dass es bei allen Maßnahmen, die wir setzen, und so auch, wenn wir uns anschauen, welche Vereine unterstützt werden, was die Frauen in dieser Stadt eigentlich brauchen, nicht darum geht, dass das Sachen sind, die möglichst leiwand und cool klingen - ein Mädchencafé pro Bezirk, super Sache, klingt total leiwand -, sondern dass es auch darum geht, dass die Maßnahmen sinnvoll und sinnhaft sind.

 

Vor allem gerade in diesem Gedanken, dass wir Mädchen und Burschen dazu bringen wollen, sich gegenseitig Respekt entgegenzubringen, dass ganz klar sein muss, dass es Rechte für Frauen gibt, dass ganz klar sein muss, dass alle gleichberechtigt sind, dann braucht es auf jeden Fall viele pädagogische Angebote, die in der Breite ansetzen, dann braucht es auch diesen gemeinsamen Austausch zum Beispiel in der außerschulischen Jugendarbeit, in den vielen Jugendzentren und Jugendeinrichtungen, wo Mädchen und Burschen zusammenkommen, wo es sicherlich auch Konflikte gibt, wo man voneinander lernt, wo man sich auch auseinandersetzt. Gerade da haben wir mit vielen genderkompetenten Pädagogikansätzen in der außerschulischen Jugendarbeit schon ein sehr breites Angebot, wo genau das passiert und es mit Mädchenfreiräumen in den Jugendzentren eigentlich schon ein sehr gutes Angebot gibt.

 

Ich möchte jetzt zum Ende kommen und auch noch einmal kurz auf die vorliegenden Geschäftsstücke Bezug nehmen, denn ich finde auch, gerade die vorliegenden Geschäftsstücke zeigen, wie großartig die Vereine, die vom Frauenservice Wien subventioniert werden, aufgestellt sind, wie breit die aufgestellt sind und wie gerade sie die Frauen in dieser Stadt mit ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten, mit unterschiedlichen Bedürfnissen unterstützen. Wenn wir uns die Akten durchlesen, dann haben wir da ganz unterschiedlichste Themenbereiche: Von Gewaltschutz über Rechtsschutz, unterschiedliche Angebote von Beratung, Begleitung, Sensibilisierung, den wichtigen Themenbereich der Arbeitsmarktförderung, es geht um Schulung, es geht um Forschung.

 

Hinter all diesen Wörtern stehen natürlich Geschichten, nämlich Geschichten von einzelnen Frauen oder Frauengruppen, die sich vertrauensvoll an diese Vereine wenden können, die dort Unterstützung bekommen, die dort gut aufgefangen werden, gut aufgehoben sind, und hinter all diesen Frauen steht natürlich auch die Stadt Wien. In all diesen Vereinen arbeiten extrem engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es lässt sich auch aus den Akten herauslesen, dass für sie dieses vergangene Jahr mit einer Corona-Pandemie, mit einer kompletten Neuaufstellung und Umstellung der Angebote, die es gibt, natürlich eine große Herausforderung war, aber mit einem Blick in die Akten kann man auch sehen, dass

 

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