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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 16.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 83 von 101

 

le oder den finanziellen Problemen in der Familie bis hin zur Diskriminierung im Alltag, und das in einer sehr herausfordernden Lebensphase.

 

Viele wissen nicht, wie sie mit diesen Problemen umgehen sollen, und genau da kommt die Jugendarbeit ins Spiel. Das Reden, Spielen, Aufmerksamkeit Geben und einfach nur Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen, ist enorm wichtig. Dafür braucht es aber auch die nötigen Ressourcen, denn nicht jeder Verein ist an einem Standort gefestigt. Jugendarbeit heißt auch, dort hinzugehen, wo sich die Jugendlichen aufhalten, dort hinzugehen, wo man sie erreicht, wo sie sich wohlfühlen, sei es im Park, im Grätzl oder im Jugendzentrum.

 

Ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass man sich um sie kümmert: Besonders in Zeiten von Corona ist die Arbeit der Vereine essenzieller, weil die Jugendlichen durch den eingeschränkten Kontakt allein gelassen werden. Es leidet nicht nur die Jugendarbeit darunter, sondern auch die Jugendlichen selbst. Junge Menschen, die durch den ersten sowie den zweiten Lockdown in einem Haushalt bleiben mussten, in dem sie sich nicht so wohlfühlen, in dem einfach Konflikte herrschen, sei es mit den Eltern oder mit den Geschwistern: Es ist jetzt umso wichtiger, sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, um diese Jugendlichen wieder zu erreichen.

 

Deswegen ist auch die Förderung nicht nur richtig, sondern auch wichtig. Die Krise hat uns aber auch gezeigt, dass es neue und digitale Konzepte braucht, um die Jugendlichen auch zu Hause zu erreichen, dass es eine Attraktivierung braucht, um noch mehr Menschen zu erreichen. Auch in die Öffentlichkeitsarbeit sollte mehr investiert werden, um ein breites Publikum zu erreichen.

 

Wir GRÜNE werden keine 180 Grad Wende machen, nur weil wir jetzt nicht in der Regierung sind, denn wir machen konstruktive Oppositionsarbeit. Deswegen werden wir diesen Anträgen auch zustimmen, weil es da primär um die Jugendlichen und ihre Zukunft geht. Danke schön.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berger-Krotsch, und ich erteile ihr das Wort.

 

18.14.27

GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren hier im Saal und via Livestream!

 

Ja, es freut mich auch sehr, ich möchte meiner großen Freude Ausdruck verleihen, dass wir heute wieder so viele Förderakten vorliegen haben, und ich finde es sehr schön, dass die Debatte dazu auch etwas länger andauert. Investitionen in die Jugendarbeit sind Investitionen in die Zukunft, für eine starke Demokratie und für den sozialen Zusammenhalt.

 

Wenn man einen Blick in die Jahresberichte der SubventionsnehmerInnen getan hat - in den Debattenbeiträgen höre ich ja, dass das einige von Ihnen ja sehr wohl gemacht haben -, dann zeigen diese Jahresberichte sehr anschaulich, wie wichtig die außerschulische Jugendarbeit für Wiens Kinder und Jugendliche ist. Wir haben das auch schon sehr eindrucksvoll von meiner Gemeinderatskollegin Hanke gehört, aber eben auch von Kolleginnen Emmerling und Bakos, wie wichtig es ist, da zu investieren und welche große, breite Palette an Jugendarbeit es in Wien gibt.

 

Ich möchte Ihnen da einfach ein paar Bilder in den Kopf bringen, vielleicht einige Erfahrungen wecken, die Sie selbst gemacht haben, und überhaupt die breite Palette an Jugendarbeit noch ein bisschen an einzelnen Beispielen darstellen und ein bisschen mehr in die vielen Maßnahmen und Projekte, die heute auch zur Beschlussfassung aufliegen, eintauchen.

 

So vielfältig wie die Kinder und die Jugendlichen Wiens sind, sind auch die Lebensrealitäten unserer Kinder und Jugendlichen, und so vielfältig sind auch die Angebote. Das wird Wien-weit in den unterschiedlichsten Vereinen hochqualifiziert angeboten. Wenn man den coolen Jugendraum hernimmt, in dem die jungen Menschen zusammenkommen, die tollen Sportangebote, die aufregenden Ferienfahrten, die spannenden Kulturveranstaltungen, die so wichtige Lernhilfe, die wunderbare Parkbetreuung in den Wiener Parks, die wichtige Demokratiebildung durch Beteiligungsprojekte - Marina Hanke hat das schon als sehr wichtig erwähnt -: So stolz sind wir auch auf die „Werkstadt“ gewesen und sind es immer noch.

 

Das kreative Gestalten des direkten Lebensumfeldes, so wichtige generationsübergreifende Projekte, die philosophische Auseinandersetzung mit für Jugendliche relevanten Themen und auch die wichtige Beratung, die in den einzelnen Einrichtungen, in den Bezirken zu den relativen Themen, die die Kinder und Jugendlichen in Wien beschäftigen, vor Ort stattfinden, sei es das Thema Jobsuche, seien es familiäre Probleme, Identitätsfindung, Gewalterfahren, aber auch vieles andere, das Jugendliche betrifft: Wien ist einzigartig, wenn es um außerschulische Angebote für Kinder und Jugendliche geht, denn das haben wir heute auch schon festgestellt: Nirgendwo anders gibt es ein Angebot in dieser Breite und in dieser Anzahl. Wien ist da wirklich auch auf dem besten Weg, die kinder- und jugendfreundlichste Stadt der Welt zu werden.

 

In den Berichten liest man auch immer von vielen Zahlen und diese Zahlen belegen jedes Mal sehr beeindruckend, was wirklich dahintersteht. Diese Zahlen bedeuten nämlich Kontakte, bedeuten ein Zusammentreffen junger Menschen, bedeuten ein Miteinander von Menschen, unserer Kinder und unserer Jugendlichen. Wenn ich da Beispiele aus den Berichten der Vereine für 2019 herausnehmen, herauskramen darf, deren Ansuchen für 2021 heute auch zur Beschlussfassung aufliegen, dann möchte ich zum Beispiel „Back Bone“ im 20. Bezirk mit 13.583 Kontakten erwähnen, oder „Bahnfrei“ im 21. Bezirk mit 10.803 Kontakten.

 

Das Lob des ZOOM Kindermuseums nehme ich sehr gerne mit: über 130.000 BesucherInnen, „Familienbund“: 54.353 Kinder und Jugendliche, „KUS“: pro Woche rund 2.600 jugendliche Lehrlinge in Kommunikationszentren in Berufsschulen, „Rettet das Kind“: 58.407 Kontakte, oder „Balu & Du“ im 11. Bezirk: rund 20.000 Kontakte. Wie gesagt, geht es aber nicht nur um die Zahlen. Es geht darum, was unsere Kinder und Jugendlichen dort erle

 

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