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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 16.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 84 von 101

 

ben: das Spiel, den Spaß, das Abenteuer, die Wertschätzung, den Respekt, den Zusammenhalt, schlichtweg das Leben.

 

Es wurde heute von Kollegin Hanke auch schon erwähnt, wie sich Jugendarbeit im Konkreten darstellt: Dass man gemeinsam mit BezirkspolitikerInnen einen Park neu gestalten kann, dass sie dabei unterstützt werden, ein Fußballturnier in einem Park zu organisieren, dass sie sich als SängerInnen auf einer Bühne wiederfinden können und einen ersten Auftritt haben, dass sie einfach den Raum haben, um sich mit erwachsenen Bezugspersonen, die außerhalb ihres Familienverbundes sind, auszutauschen und Themen besprechen zu können, dass sie Gesundheitskompetenz, Nachhaltigkeit, Kooperation, Medienkompetenz, Demokratie erleben und dort auch erlernen und dass sie einfach Neues entdecken. Und das ist doch etwas Schönes.

 

All das und vieles mehr ermöglichen die vielen großartigen Vereine, die wir als Stadt subventionieren. Sie sind unsere wertvollen PartnerInnen und das schon seit vielen, vielen Jahren. Einen Punkt möchte ich da noch erwähnen, wenn wir die Jugendakten genau studieren, das auch immer ganz besonders ins Auge sticht, und heute auch schon erwähnt wurde: Marina Hanke hat von den zahlreichen Kooperationen gesprochen.

 

Wenn ich da an einige Beispiele dieser großartigen Kooperationen denke, die über die Bezirke, über die verschiedenen Vereine und Organisationen aufgebaut und weiter fortgesetzt wurden, denke ich an die SiegerInnen des KUS-Bandwettbewerbs in der Arena. Die können dort auftreten oder gemeinsam extra den Soundbase, einen Bühnen-Sound-Workshop stattfinden lassen.

 

Wenn der E-Sports-Bereich bei der wienXtra Game City von der Austrian Players League betreut wird, oder wenn „Back Bone“ gemeinsam mit den Wohnpartnern und den Gebietsbetreuern ein Müllfest in einem Gemeindebau organisiert, oder wenn „poika“ - von Kollegin Malle angesprochen, ist mir auch sehr wichtig - zum Beispiel beim Ferienspiel einen Superhelden-Workshop anbietet oder im Rahmen der Volksschulgesundheitstage einen Schwerpunkt setzt: Das sind alles einzigartige Erlebnisse, die wir hier für die Kinder und Jugendlichen kreieren, subventionieren, gemeinsam erarbeiten und erstellen, und es zeigt einfach ein Mal mehr, dass in Wien zusammengearbeitet wird.

 

Wir haben es heute auch schon erwähnt: Diese kreative Kooperation, dieses Zusammenwirken befruchtet immer mehr, und das heißt, es sind immer wieder neue Entwicklungen und Ideen für unsere Kinder und Jugendlichen, die hier entstehen. Es wird einfach immer eine Weiterentwicklung geben, und dafür sorgen wir auch in unserer Koalition mit den NEOS, dass das so weitergeht und ausgebaut wird.

 

Das alles ist nur möglich - es wurde schon einmal gesagt, aber ich möchte es von dieser Stelle auch noch einmal besonders erwähnen -, weil es so engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vereinen gibt, die immer und gerade auch, das wurde heute auch schon sehr richtig erwähnt, in schwierigen Zeiten wie diesen für die Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt da sind. Dafür möchte ich auch noch einmal ein großes und aufrichtiges Dankeschön von dieser Stelle aus an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vereinen richten.

 

Einen weiteren starken Fokus möchte ich nun im zweiten Teil meiner Wortmeldung auch noch auf die wunderbaren Vereine, die speziell für die LGBTIQ-Community arbeiten, legen. Zur Beschlussfassung liegen heute Förderanträge für „Türkis Rosa Lila Tipp“ in meinem Heimatbezirk Mariahilf und für das „Regenbogenfamilienzentrum“ in Margareten vor. Und wir haben auch die Befüllung unseres queeren Kleinprojektetopfs zur Förderung von Aktivitäten im Rahmen der Antidiskriminierungsarbeit im Bereich sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentitäten, aus dem im Einzelfall Förderungen bis zu 5.000 EUR pro Projekt möglich sind, und für 2021 speziell eben auch passend für die Kinder- und Jugendarbeit.

 

Zu dieser vielen, vielen Zusammenarbeit, zu den vielen, vielen Unterstützungen möchte ich hier wie auch schon letztens in der Budgetdebatte feststellen: Wien ist die Regenbogenhauptstadt und das vor allem auch durch die wertvolle und wichtige Arbeit in den vielen, vielen Vereinen aus der und für die Community.

 

Uns eint hier die Bekämpfung und der nachhaltige Abbau bestehender Diskriminierungen und die schnelle unbürokratische Unterstützung von Diskriminierung betroffener LGBTIQ-Personen. Da ist „Türkis Rosa Lila Tipp“ seit den frühen Achtzigern eine wirklich wertvolle Konstante bei Beratung, Informationsaustausch und Betreuung in ärztlicher, psychologischer und rechtlicher Hinsicht und bei vielem, vielem, vielem darüber hinaus.

 

Die Expertise der MitarbeiterInnen vor Ort und ihr Einsatz sind einfach unbezahlbar, auch ein großes Dankeschön an sie von dieser Stelle. Danken möchte ich auch den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Regenbogenfamilienzentrums vor Ort. Das ist der zweite Förderwerber aus diesem Themenkomplex. 2015 gegründet, ist das Regenbogenfamilienzentrum Wien aus unserer Stadt gar nicht mehr wegzudenken. Es leistet einen wesentlichen Beitrag zur Anerkennung von Diversität, individueller Lebensentwürfe und zum Schutz von Diskriminierung von Regenbogenfamilien, ganz entlang unseres Mottos oder Credos in der Stadt: Familie ist dort, wo Liebe ist.

 

Das möchte ich gerade und besonders lautstark heute von Wien aus in Richtung unseres Nachbars Ungarn proklamieren, wo gestern im Parlament die Rechte der LGBTIQ-Community weiter eingeschränkt wurden, indem festgeschrieben wurde, dass Elternschaft nur aus Frau ist Mutter und Mann ist Vater bestehen kann. Da pocht das Wiener Regenbogenherz besonders stark und wir sagen: Nein, nicht mit uns. Wir werden uns weiterhin mit aller Kraft für ein Leben frei von Diskriminierung einsetzen, denn LGBTIQ-Rechte sind Menschenrechte, meine Damen und Herren.

 

In diesem Sinne bitte ich um Zustimmung zu allen Jugendakten und den queeren Akten und danke für die Aufmerksamkeit.

 

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