Gemeinderat, 70. Sitzung vom 24.06.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 147
Sportvereine benötigen aber kurzfristige Lösungen. Kurzfristige Lösungen sind, so habe ich es aus der Praxis mitbekommen, möglich, wenn man vielleicht auch private Vereine und private Investoren mit einbezieht. Ich kenne das jetzt nur aus meiner Sportart zum Beispiel. Hier wurde - leider nicht in Wien, sondern außerhalb von Wien - innerhalb von wenigen Monaten eine Eishalle errichtet, und dort ist der Spielbetrieb ausgelastet.
Können Sie sich vorstellen, auch im Hinblick darauf, dass hoffentlich die nächste Sitzung des Landessportrates einberufen wird, dass man gerade im Fachbeirat mehrere Leute einlädt, die im Sportstättenbau privat tätig sind, dass man die auch einmal in dieses Gremium einlädt, um zu beraten, was man kurzfristig für spezielle Sportarten, die jetzt keine adäquaten Sportstätten haben, erreichen und kurzfristig machen kann?
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Herr Stadtrat, bitte.
Amtsf. StR Peter Hacker: Mein erster Impuls war, es spricht nichts dagegen, aber ich bin jetzt gerade ein bisschen nachdenklich. Ich glaube, da müssen wir noch ein bisschen nachdenken, ob das vergaberechtlich schlau ist.
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die nächste Zusatzfrage wird von Herrn GR Ornig gestellt. Bitte.
GR Markus Ornig, MBA (NEOS): Vielen Dank, Herr Stadtrat!
Ich freue mich auf die Diskussionen, wenn wir vor allem über die Vergabe von Sportstätten und Pachtmöglichen, Mietmöglichkeiten, und so weiter diskutieren. Es ist tatsächlich ein spannender Punkt, denn es ist halt auch ein bisschen so ein Henne-Ei-Problem. Man verpachtet an die Vereine, die Vereine sagen wiederum, sie haben zu wenig Geld, um das selbst herzurichten, fordern dieses wiederum von der Stadt, die Stadt will eigentlich die Miete erhöhen, die die Vereine aber wieder nicht haben. Das, genau diese Diskussion, haben wir ja beim Eisstadion zum Beispiel in Wien auch gehabt. Deswegen wird das sehr spannend.
Meine Frage geht aber in die Richtung der Geschwindigkeit. Wir haben jetzt gerade eben eine massive Wirtschaftskrise und es geht auch darum, dass die Stadt da reagieren und ein Konjunkturpaket vorlegen muss. Unser Ansatz ist ja, vor allem auch im Sport, bei den Dingen, die man im Rahmen des Sportstättenplanes geplant hat, die ja sowieso umgesetzt werden, zu schauen, ob es eine Möglichkeit gibt, vielleicht das eine oder andere Projekt vorzuziehen, dass man vor allem bei diesen Sportstätten durch bauliche Veränderungen, und so weiter, Bauten und Renovierungen, und so weiter, auch die Konjunktur ankurbeln kann, die ja auch für die Stadt in der Allgemeinheit extrem wichtig ist.
Die Frage ist, wie Sie dazu stehen, ob man vielleicht hergehen und sagen kann, das eine oder andere Projekt kann ich jetzt machen, denn jetzt hätten wir die Möglichkeit dazu, da auch noch, teilweise sogar noch mit einem eingeschränkten Betrieb, schnell zu agieren.
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf. StR Peter Hacker: Ja, diese Frage hat uns auch tatsächlich wirklich beschäftigt. Wir haben auch darüber nachgedacht, ob wir nicht die eine oder andere Sanierung vorziehen können, auch während der Phase, wo die Sportanlagen eh nicht betreten und genutzt werden dürfen. Das Problem war halt, dass oft in der Wirtschaft viele in Corona-Schließung waren und wir daher keine Professionisten gefunden haben, um viele Arbeiten durchführen zu lassen.
Einige haben es geschafft, die Stadthalle hat es zum Beispiel geschafft, da hat die Geschäftsführerin gesagt, sie zieht die Sommerwartung des Stadthallenbades in die ohnedies geschlossene Zeit vor. Die hat das hingekriegt. Darum hat sie jetzt, glaube ich, erst zwei Wochen später eröffnet, aber dafür kann sie jetzt einen durchgängigen Betrieb machen. Einige Bäder haben das insgesamt geschafft, aber es haben einfach nicht alle geschafft, weil natürlich auch die Wirtschaft selber nicht in der Lage war, das zu liefern. Grundsätzlich stimme ich Ihnen aber zu, man muss es in die Richtung denken und Initiativen setzen.
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die letzte Zusatzfrage wird von Frau GRin Hungerländer gestellt. Bitte.
GRin Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP): Vielen Dank für die ausführliche Beantwortung unserer Frage, Herr Stadtrat!
Vielleicht erlauben Sie mir eine Frage zu einem anderen Thema und zwar zum Dusika-Stadion. Wie ist denn da der aktuelle Stand?
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf. StR Peter Hacker: Dusika-Stadion: Aktueller Stand ist, es ist. Ich habe den Auftrag gegeben, auch dort eine Substanzprüfung zu machen, das Dusika-Stadion hat ja auch schon ein paar Jahrzehnte auf den Buckel. Im Zuge der Entwicklung der Sportstätten war es, glaube ich, gescheit, für diese zwei, in Wirklichkeit drei, denn das gilt ja auch für das Prater-Stadion, da einmal einen Blick zu haben, wie ist die Substanz. Die Substanz im Prater-Stadion ist exzellent, im Dusika-Stadion warten wir noch auf die endgültigen Ergebnisse.
Im Zuge des Busbahnhofprojektes, das direkt daneben ist, gibt es ja auf jeden Fall eine Veränderung bei der Sport-und-Fun-Halle, die dort ist. Die steht da ja im 45-Grad-Winkel zum Handelskai und genau auf der Fläche, wohin dann der Busterminal kommen wird. Ich habe auch zugestimmt, dass die Sport-und-Fun-Halle dafür weichen kann, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sie anderenorts errichtet wird.
Also ich habe sie sozusagen nicht im Sinne von ersatzlos preisgegeben, aber ich denke, dass so ein zentraler Busbahnhof doch das übergeordnete Projekt vor der Sport-und-Fun-Halle neben dem Dusika-Stadion ist. Daher hat es von mir eine Zustimmung im Zuge dieses Busterminalprojektes, Busbahnhofprojektes über die Fläche disponieren zu können, gegeben, unter Missachtung, dass darüber noch eine Sport-und-Fun-Halle steht und vereinbart ist, dass wir einen anderen Standort dafür bekommen. Im Zuge dieser Diskussionen habe ich auch
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