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Gemeinderat, 74. Sitzung vom 24.09.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 101

 

und Lehrer, respektive, was wichtiger ist, an die Eltern und die Kinder. Ein proaktives Einladen in die Summer City Camps hat jetzt schon gut stattgefunden.

 

Ich möchte dazu auch anführen, die Pädagoginnen und Pädagogen haben auch beim aktiven Kommunizieren der zusätzlichen Angebote des Bundes, der Sommerschulen, wirklich Großartiges geleistet. Das war ja zeitlich - um das jetzt vorsichtig zu sagen - sportlich, es ist aber richtig und wichtig, dass das getan wird.

 

Das ist vielleicht die einzige Conclusio, die ich dazu machen kann, ich habe es auch schon mit dem Minister besprochen: Was auch immer wir in Zukunft planen, je früher wir das wissen, desto besser können natürlich auch die Kommunikation und das proaktive Hineinholen in die Lernangebote sein. Wir leisten unseren Beitrag dazu, indem wir sie ausbauen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Herr GR Kohlbauer, bitte.

 

9.34.55

GR Leo Kohlbauer (FPÖ): Sehr geehrter Stadtrat! Ich möchte vielleicht hier anfangs einmal anmerken, dass das Summer City Camp ja 2,6 Millionen EUR gekostet hat, 7.000 Kinder haben das besucht. Wenn man bedenkt, dass wir rund 330.000 Kinder im Alter von zwischen 0 und 18 Jahren in Wien haben, kann man damit rechnen, dass Sie dabei rund 1.000 EUR pro Kind ausgegeben haben. Also ob das ein großer Erfolg ist, ist die Frage. Es ist halt wieder einmal ein typischer Erfolg der SPÖ.

 

Ich möchte jetzt aber grundsätzlich etwas anmerken, und zwar: Wir haben ja schon öfter kritisiert, dass es für die Summer City Camps keine richtige Ausschreibung gegeben hat. Und jetzt ist die Frage: Können Sie uns im Gemeinderat bitte sagen, welche Vereine, Rechtskörpergesellschaften vom Summer City Camp transparent Geld bekommen haben?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Ja, danke für die Frage.

 

Sie liegen da einem Missverständnis auf. Der Betrag, den Sie genannt haben, das waren die zusätzlichen Ausgaben, die wir gemeinsam für die Covid-Maßnahmen beschlossen haben, also die weiteren Gruppen, die zusätzliche Lernförderung, die kleineren Gruppen und die Maßnahmen, die ich eh vorher erwähnt habe. Insgesamt haben wir für die Summer City Camps 9 Millionen EUR investiert.

 

Dazu kommt natürlich noch alles, was wir jetzt nicht extra als Summer City Camp ausgewiesen haben, also die Schulen als Standorte, die SchulleiterInnen, die dazu beigetragen haben, die Arbeit in der Bildungsdirektion, in meiner Abteilung und in der BiM. In den Gemeinderatsausschüssen, in denen wir das beschlossen haben, also den ursprünglichen Beschluss und die Absicht, die Summer City Camps zu machen, aber auch bei der Auswertung, haben wir natürlich die Organisationen, die Partner sind, ganz transparent ausgewiesen. Es sind allesamt Organisationen, die die beste Erfahrung in der freizeitpädagogischen Arbeit mit den Kindern haben. Es hat sich als richtig herausgestellt, dass wir auf sie zurückgegriffen haben. Man muss das Rad nicht neu erfinden, wenn man Profis in der Stadt hat. Ich stehe dazu und bedanke mich auch bei diesen Organisationen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Herr Stadtrat, damit ist die 1. Anfrage beantwortet. Ich darf noch kurz um Desinfektion bitten.

 

9.38.00†Amtsf. StR Peter Hacker - Frage|

Die 2. Anfrage (FSP-835321-2020-KNE/GM) wurde von Herrn GR Dipl.-Ing. Dr. Gara gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Soziales, Gesundheit und Sport gerichtet. In dieser Anfrage geht es um Covid-19 und zwar um personelle Ressourcen und IT-Infrastruktur für eine effektive Krisenbewältigung. [Viele Berichte in Medien und von Betroffenen deuten darauf hin, dass die Behörden der Stadt Wien bei der Eindämmung des Virus regelmäßig ein paar Schritte hinterher sind. Sei es die lange Wartezeit auf Tests, Testergebnisse, das Ausstellen der Absonderungsbescheide - wie Armin Wolf im Gespräch mit Bürgermeister Ludwig in der ZIB aufgezeigt hat - oder aber die späten Rückfragen der Behörden zur Kontaktverfolgung (Contact Tracing) bei positiv getesteten Personen. All diese Faktoren deuten darauf hin, dass die Verantwortlichen in der Wiener Stadtregierung nicht ausreichend für eine zweite Welle vorgesorgt und die Monate Juni bis August nicht zur Vorbereitung darauf genutzt haben. Sind die MA 15 und die ausführenden Organisationen derzeit mit ausreichend personellen Ressourcen und der passenden IT-Infrastruktur ausgestattet, um eine effektive Krisenbewältigung, insbesondere im Bereich der Kontaktverfolgung, zu gewährleisten?]

 

Herr Stadtrat, bitte um Beantwortung.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Schönen guten Morgen, Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Abgeordnete!

 

Ich denke, wir können mit Fug und Recht behaupten, dass wir den Sommer bestmöglich genutzt haben, uns auf den Herbst vorzubereiten, wobei der Sommer ja keine Ruhepause war, sondern wir auch den ganzen Sommer über am Systemaufbau gearbeitet haben und uns in einer unglaublichen Kraftanstrengung sämtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den täglichen Herausforderungen gestellt haben. Nehmen wir zum Beispiel das Beispiel des Wiener Gesundheitstelefons 1450. Anfang des Jahres war das eine Einrichtung, die insgesamt 30 bis 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehabt hat, und die haben einen 24/7-Dienst aufrechterhalten. Sie können sich vorstellen, Sie brauchen es nur durch vier dividieren, wie gering die Zahl bei 1450 war, und ausreichend, um die damals anfallenden Anrufe beim Gesundheitstelefon abzufangen.

 

Also wie gesagt, das waren am Anfang des Jahres 30 bis 40, im März waren es 350, also innerhalb von nicht einmal 2 Monaten wurde das 10-Fache dieser Anzahl zusätzlich aufgebaut. Die Zahl ist natürlich im Sommer wieder gesunken, bekannterweise war die Epidemie in ihrer gesamten Ausprägung rückläufig, aber trotzdem waren auch im Sommer im Schnitt over all noch immer rund 130 Mitarbeiter im Einsatz. Womit nicht zu rechnen war, das muss man ganz klar sagen, ist, dass unsere Bundesregierung mitten im August eine Reisewarnung ausgesprochen hat, während zehntausende

 

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