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Gemeinderat, 74. Sitzung vom 24.09.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 20 von 101

 

standorte weiter ausgebaut, was die digitale Infrastruktur betrifft.

 

Aber nur das technische Equipment wird es nicht sein, es braucht die Arbeit mit den Kindern. Daher haben wir auch im vorigen Jahr die Online-Lernkurse alle ins Internet sozusagen übersiedelt. Wir sind in der Zwischenzeit mit Erfahrungen dazu ausgestattet, und wir werden diese Erfahrungen so nutzen können, dass wir, wenn es wieder dazu kommt, sehr schnell, nämlich unmittelbar, in die digitale Sphäre wechseln können - mit allem, was es an zusätzlichen Förderungen braucht, und ich stehe dazu, dass wir diese zusätzlichen Förderungen auch gemeinsam mit der Bundesebene zur Verfügung stellen.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die nächste Zusatzfrage wird von Herrn GR Kohlbauer gestellt. Bitte.

 

10.33.34

GR Leo Kohlbauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sie haben jetzt hier schon einiges gesagt und versucht, die Frage von Frau Kollegin Schwarz zu beantworten. Mir geht das aber nicht weit genug. Und zwar möchte ich wissen: Welche konkreten Maßnahmen haben Sie getroffen, damit die Kinder leichter erreichbar sind? Es ist ja so, dass sich sehr viele Lehrer nach dem ersten Shutdown darüber beklagt haben, dass sie ihre Schüler nicht erreichen konnten. Welche konkreten Maßnahmen haben Sie diesbezüglich gesetzt?

 

Und weiters möchte ich fragen: Sie haben jetzt von 5.000 Laptops gesprochen. 5.000 Laptops sind angesichts der Anzahl der Wiener Schüler nicht besonders viel. Wollen Sie da noch weitere technische Mittel anschaffen?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Um den zweiten Teil der Frage zu beantworten: Auch dazu haben wir uns in der Stadt klar bekannt, das ist auch ein Teil der digitalen Bildungsstrategie. Aber vielleicht noch einmal zurück zur unmittelbaren Herausforderung: Sie haben völlig recht, dass das eine Situation ist, in der keiner - und da wäre er wirklich schlecht beraten, das zu tun, auch irgendwo in der Öffentlichkeit, ich spreche da jetzt für uns alle - sagen kann, es ist alles da, was man brauchen kann, man kann aus dem Vollen schöpfen, jedes Kind hat einen Schreibtisch, jedes Kind hat einen Laptop. Wir wissen, das ist nicht der Fall. Viele Kinder haben zu Hause eine Situation, in der sie viel, viel weniger Unterstützung bekommen. Das ist im Übrigen auch der Grund, warum eigentlich unabhängig von der Corona-Situation, aber gerade auch jetzt, gesagt werden kann, wie wichtig die Initiative des Bürgermeisters ist, die Ganztagsschulen massiv auszubauen und sie gratis zu machen: Weil wir dort sicherstellen können, dass Kinder auch am Nachmittag gefördert werden können, dass Kinder auch dort, wo die Eltern auslassen müssen oder nicht können, die entsprechende Förderung bekommen.

 

Was die unterstützenden Maßnahmen betrifft, ist es so, dass wir selbstverständlich bei dem, was wir im letzten Jahr an Erfahrungen gesammelt haben, und vor allen Dingen auch bei der Energie, die wir investiert haben, anknüpfen können. Die Pädagoginnen und Pädagogen haben noch in der Phase des Lockdowns mit Leitfäden, die wir gemeinsam mit der Kinder- und Jugendhilfe erstellt haben, den Kontakt mit allen ihren Kindern, mit den Schülerinnen und Schülern, aber auch im Kindergarten mit den Kindergartenkindern gesucht. Wir haben auch eine umfassende Systemrückmeldung von jedem einzelnen Schulstandort bekommen. Es ist auch nicht so, dass wir die Ausrollung der Laptops einfach auf Luft gemacht haben, sondern die Basis dafür war die Rückmeldung der SchulleiterInnen jedes einzelnen Standortes. Das ist ein Prozess, den wir jetzt auch nicht gestoppt haben, weil das herausreichende Arbeiten der Pädagoginnen und Pädagogen mit den Familien zentral ist. Da gibt es auch eine unterstützende Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe - wir haben im Ausschuss dazu auch zusätzliche Ausgaben beschlossen, Sie wissen das, weil auch in der Kinder- und Jugendhilfe viel, viel mehr Betreuung der Kinder notwendig ist. Mehr Kinder sind in unserer Republik, in unserer Stadt, besonders in den Ballungsräumen in einer Situation, in der sie Unterstützung brauchen.

 

Insofern fällt es mir schwer zu sagen: Wenn einmal irgendeine zusätzliche Herausforderung kommt, werden wir mehr machen! - Das ist richtig, nur: Wir machen es jetzt schon, und mit großer Energie.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die nächste Zusatzfrage wird von Frau GRin Mag. Emmerling gestellt. - Bitte.

 

10.36.33

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Guten Morgen, Herr Stadtrat! Vielen Dank für die Beantwortung. Sie haben ja ganz am Anfang auch die vielen Leitfäden und Handbücher angesprochen, die seitens der Bundesregierung, der Landesregierung, wahrscheinlich auch der Bildungsdirektion an den Schulen bereitgestellt werden. Ich glaube, da gibt es wirklich eine Fülle an guten Ideen, aber teilweise, glaube ich, kennen sich die Schulen dabei nicht aus, was jetzt umgesetzt werden kann. Sie werden es wahrscheinlich selbst gehört haben: In der einen Klasse oder in der einen Schule wird der Schwimmkurs abgesagt, der Elternabend abgesagt, alle Ausflüge wurden am letzten Montag sofort gecancelt - obwohl es dann geheißen hat, na ja, man ist in den Wiener Schulen jetzt doch auf Gelb -, und dann gibt es andere Schulklassen, die gerade auf Ausflug sind, wo die ganze Klasse zusammen ist und man gemeinsam in Mehrbettzimmern schläft.

 

Es gibt also eine große Bandbreite und, so glaube ich, in Summe wenig Klarheit. Ich glaube, das ist etwas, was dringend auch seitens der Bildungsdirektion, seitens der Stadtregierung angegangen werden muss, um zumindest in Wien klare Regeln zu schaffen, um auch den Eltern die Planbarkeit zurückzugeben, die sie momentan wirklich schmerzlich vermissen.

 

Ich wollte aber, zu meiner Frage hingehend, noch ein anderes Thema aufgreifen: Die Ansteckungsgefahr, sage ich einmal, auch im Bereich von Schulkindern gibt es immer, wo viele Kinder aufeinandertreffen - ganz klar -, und da haben wir momentan das Thema, was den Weg zur Schule, den öffentlicher Verkehr betrifft. Sie wissen es, um 7.45 Uhr sind einzelne Bus- und Straßenbahnli

 

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