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Gemeinderat, 74. Sitzung vom 24.09.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 61 von 101

 

sen. Auch hier wird in formeller Hinsicht die sofortige Abstimmung beantragt.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Vettermann. Ich erteile es ihm.

 

15.18.02

GR Heinz Vettermann (SPÖ)|: Vielen Dank! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Zuerst doch ein, zwei Worte zur digitalen Kompetenz beziehungsweise zu dem Akt, den wir heute beschließen. Ich glaube, es ist trotzdem gut - auch wenn ich zugebe, es ist ein Feld, in dem sich die Dinge beschleunigen, schnell vor sich gehen -, dass man einmal etwas beschließt und dass es da auch einen gewissen Zeithorizont gibt und dass das einmal niedergeschrieben ist, veröffentlicht und implementiert wird. Inhaltlich habe ich ja auch keinerlei Kritik gehört, daher glaube ich, dass das soweit auch passt.

 

Ich werde aber jetzt auch die Chance nutzen, muss ich ehrlich sagen, um mich zu bedanken. Zumindest im Landtag bleibe ich ja noch, und auch im Bezirk werde ich ja weiterwerkeln, aber im Gemeinderat wird das wahrscheinlich - Stimmt das so? Ja, wir haben ja keine mehr - meine letzte Sitzung sein, und das nach 27 Jahren.

 

Deshalb habe ich mir gedacht, okay, ich werde das doch ganz kurz dazu nutzen, aber wirklich jetzt ziemlich eingedampft. Wenn du dir vorstellst, du machst eine Minute pro Jahr - und es könnte mir ein bisschen mehr als eine Minute einfallen -, dann kommt es auf sehr lang. Also werden wir das mit Anfang, Mitte, Schluss auf gute fünf Minuten, also Aktuelle Stunde, zusammenfassen.

 

Was ich auf alle Fälle zuerst sagen wollte, ist natürlich, dass ich denen dankbar bin, denen ich immer am Rücklegermandat gesessen bin. Es ist ja eine Sache, dass du jedes Mal darum kämpfst. Das tun eh jede, jeder, aber es muss dann immer noch etwas kommen - ich schaue in Richtung meiner Fraktion -, also das muss ja auch immer zum Beispiel der Wiener Ausschuss beschließen. Schon allein aus dem Grund, dass er das so oft getan hat, ist das aus meiner Sicht eine grundsympathische Gruppe.

Ich war ja lang auf Werner Faymanns Mandat. Ihn möchte ich ausdrücklich erwähnen und mich auch bei ihm bedanken, plus bei den Liesinger Freundinnen und Freunden, die das immer mitgetragen haben, jetzt aber schon zwei Mal auch in Floridsdorf, also bei Michael Ludwig. Die haben das ja jeweils mitgetragen, weil sie ja damit auch akzeptieren, dass du da jemanden im Gemeinderat hast, der sich hauptsächlich um die Josefstadt kümmert, als Josefstädter Mandatar auftritt.

 

Das ist schon eine Sache, die bei uns zwar so ausgemacht, aber keine Selbstverständlichkeit ist, und die ich deshalb auch erwähnen möchte. Als ich gekommen bin, war es ja so, dass ich mir gedacht habe, hurra, also jetzt kann ich endlich einmal etwas gestalten. Von der SJ kommend, über Gemeindebau Brigittenau in die Josefstadt, über Wohngemeinschaften - damit sage ich schon, wie ich überhaupt dahin gelangt bin - habe ich mir dann gedacht, okay, o je, was habe ich da für einen Fehler gemacht, dass ich mich da so bemüht habe. Denn am Anfang, aber das sage ich jetzt einmal den jüngeren Kolleginnen und Kollegen, waren die Mitwirkungsmöglichkeiten eher gering, muss man ehrlich sagen.

 

Ich habe Glück gehabt, weil mich Kultur interessierte, wo ich in den ersten Ausschuss gekommen bin, aber es war mir auch nicht wirklich freigestellt, es mir auszusuchen. Man hat gesagt, du machst das, du hast Wohngemeinschaft, du schaust ein bisserl ausgeflippt aus - also damals noch - und mach halt Alternativkultur. Das war der Anfang.

 

Dann bin ich über die Jugendzentren aber in meinen Hauptausschuss gekommen, nämlich zum Bildungsausschuss, weil Bildung und Jugend eigentlich die ganze Zeit zusammen waren und ich über den Vorsitz der Jugendzentren in diesen Ausschuss gekommen bin, und dann über die Erwachsenenbildung. Ich war ja gleichzeitig Rhetorik- und Kommunikationstrainer - also war, ich bin es eigentlich bis heute, aber natürlich hat die Art und die Dauer und Häufigkeit der Tätigkeit ein bisschen abgenommen mit der Zeit, einfach weil mich die Politik zeitmäßig mehr in Anspruch genommen hat -, und darüber ist es eben gelungen, dass ich zum Bildungssprecher wurde und das eigentlich auch in spannenden Zeiten begonnen habe. Ich kann mich erinnern, das war dann noch Kurt Scholz, das war ganz kurz auch noch Helmut Zilk.

 

Das Erste war, und damit höre ich dann an Rückblick aber schon wieder auf, dass die den guten Vorschlag hatten, bei einer Schüler-Demo sollte man versuchen, das zu unterbinden und wenn die Lehrer solidarisch sind, Ausbildungsoffiziere in die Schulen zu bringen. Man kann sich vorstellen, dass da auch eine innerparteiliche Diskussion war. Ich war nicht dieser Meinung, ich konnte mich Gott sei Dank auch durchsetzen, aber es war eine herausragende Geschichte, die sich bis heute eingeprägt hat.

 

Man hat dann gesehen, okay, der kann sich in dem Feld eh auch durchsetzen und dann bin ich halt Bildungssprecher geblieben. Ich habe wirklich viele Diskussionen gehabt, unter anderem mit Walter Strobl, damals war ja auch eine Koalition mit der ÖVP. Ich kann mich erinnern, das erste Treffen war so - ich will ja nicht auf die ÖVP losgehen, aber ich sage es nur, also ich mag ihn, ich bin ja mit ihm per du -: Auf alle Fälle war ich mit zwei A4-Seiten gebrieft, Walter Strobl kommt mit so einem kleinen Buch. Ich denke mir, o je, na hawedere, ich bin aber dann draufgekommen, es waren hauptsächlich Personalideen, die er hatte. Bis zur HTL und HAK, wer wo was machen könnte, wenn man fragt, et cetera, er hat sein Buch mitgehabt und das beinhart vertreten.

 

Ich bin dann auch von meiner Fraktion aufmunitioniert worden, nachdem ich das erzählt habe, aber ursprünglich hatte ich nur zwei A4-Seiten mit. Wir haben aber dann wirklich sehr viel inhaltlich gearbeitet, muss ich ehrlich sagen - das Objektivierungsgesetz, das zwar jetzt nicht mehr gilt, aber sehr lange Zeit gegolten hat, wo wir versucht haben, auch mit den Personalberatungsfirmen zu arbeiten, auch die Wiener Mittelschule, und, und, und mitumgesetzt -, und da war er echt ein guter Partner.

 

Ich habe auch zwei Mal das Bildungskapitel in der jeweiligen Regierungsvereinbarung mit den GRÜNEN mitdiskutiert, einmal mit Susanne Jerusalem, die Älteren

 

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