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Gemeinderat, 4. Sitzung vom 28.01.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 100

 

chen Familien, die zu Hause oft wirklich nicht die Unterstützung bekommen, die sie bräuchten. Gerade Kinder, deren Eltern nicht das Geld für teure Nachhilfe haben, profitieren im besonderen Maße vom Angebot der kostenfreien Ganztagsschule.

 

Für die weiteren Schritte brauchen wir aber auch die Unterstützung des Bundes und wir deuten Ihr großes Interesse und intensives Beschäftigen auch in Form der Anträge so, dass Sie sich in der Bundesregierung beim Kollegen Bundesbildungsminister Faßmann auch dafür einsetzen werden, dass österreichweit ein einheitlicher und fairer Zugang zur kostenfreien Nachmittagsbetreuung vom Kindergarten an umgesetzt wird. Das würde ich mir wünschen.

 

Zum Schluss gestatten Sie mir noch eine Bemerkung, denn wir stehen knapp vor den Semesterferien. Auch wenn es wieder ganz andere Ferien sein werden, ich sage, Chapeau und großes Danke an alle Pädagoginnen und Pädagogen, an alle KollegInnen im Schul- und Kindergartenbetrieb, und vor allem auch den Kindern. Sie alle stemmen derzeit Unglaubliches, sind so tapfer und wollen ja einfach nur das eine, sie wollen lernen und einfach gut durch die Krise kommen. Ich wünsche allen alles Gute, viel Gesundheit, schöne Ferien und möge es ab dem 8. Februar wieder gut in Sachen Bildung für unsere Kinder weitergehen. - Ich bitte um Zustimmung zu den Akten.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau GRin Schwarz gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.

 

15.41.31

GRin Sabine Schwarz (ÖVP)|: Ich melde mich zu einer tatsächlichen Berichtigung, eigentlich gibt’s einige Punkte von meiner Vorrednerin, die ich berichtigen möchte, denn es sind Aussagen, die einfach nicht stimmen. Ich möchte klarstellen, dass weder die neue Volkspartei noch die Lehrergewerkschaft gegen Nachmittagsbetreuung sind. Wir haben selbst unsere Kinder in der Nachmittagsbetreuung. Was zum Beispiel der Herr Krebs, der Vorsitzende der Pflichtschullehrergewerkschaft gesagt hat, ist, dass es ein Bedürfnis der Eltern ist und dass dem nachgekommen werden muss. Aber die Form und wie Nachmittagsbetreuung ausschaut, haben nicht Sie zu entscheiden, das entscheiden die Eltern, das entscheidet die Familie, und nicht die Politik. Und das ist der große Unterschied von uns zu Ihnen.

 

Ich verstehe nicht, wie Sie hier stehen und sagen können: Ja, es gibt ja eh den Hort, es gibt die offene Volksschule, und dann gibt es das gewiefte pädagogisch tolle Konzept der verschränkten Ganztagsschule. - Ich meine, hat es diese Schulform so notwendig, dafür Werbung zu machen? Es ist ganz einfach so, Sie haben mit Ihrer Aussage alle Pädagoginnen und Pädagogen und DirektorInnen und Eltern und Kinder beleidigt, die nicht in Ihr Lieblingsmodell gehen. Die offene Volksschule, jeder Lehrer, jede Lehrerin, egal, in welcher Form, tun ihr Bestes, jedem Kind die Chancen zu geben, und ich finde es wirklich eine Frechheit, dass Sie da das eine Modell so großartig loben und pädagogisch wertvoll nennen und das andere abtun. Jedes Modell ist für sich pädagogisch wertvoll. In jedem Modell …

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk (unterbrechend): Frau Gemeinderätin …

 

GRin Sabine Schwarz (fortsetzend): Nein, das ist eine tatsächliche Berichtigung, es tut mir leid …

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk (unterbrechend): Sie haben auch die Möglichkeit, sich bei diesem Tagesordnungspunkt zu Wort zu melden.

 

GRin Sabine Schwarz (fortsetzend): Das kann ich gerne auch nochmal machen. Ein Abschlusssatz noch: 18.000 Kinder gehen in eine andere Form, und denen muss man die gleichen Chancen geben wie den Kindern, die in eine verschränkte Form gehen. - Danke.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Nächste Rednerin ist Frau GRin Mag. Emmerling. Bitte.

 

15.44.25

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Ja, Thema Schule und welche Schulform geeignet und die beste ist, polarisiert ziemlich in diesem Haus, aber die Fronten stehen von vornherein fest und sind schon, zumindest seit ich im Gemeinderat vertreten bin, so etwas von klar und verhärtet, da gibt’s, glaube ich, kein Verlassen von irgendeiner Position. Ich gebe ja der Kollegin Schwarz recht, dass Eltern prinzipiell entscheiden sollen, in welche Schule ihre Kinder gehen, wie sie betreut werden sollen, was sie einfach am besten für ihre Kinder finden, denn ich glaube, das steht Eltern in jeden Lebensbelangen einfach zu und das ist auch Aufgabe von Eltern.

 

Wenn Sie meinen, dass man für die Ganztagesvolksschule oder die Ganztagesschule, überhaupt für die verschränkte Form hier so viel Werbung machen muss, sage ich, ja, leider schon ein bisschen auch, weil eben in dieser Bildungsdebatte die Fronten in Österreich so verhärtet und so ideologisch aufgeladen sind und man immer mit dem Schlagwort Wahlfreiheit hier vorangeht, auf der anderen Seite aber die pädagogisch wertvollere - und dazu stehe ich auch - Form einer verschränkten Ganztagesschule in einem Maß ausbauen muss, damit allen Kindern, die diesen Platz gerne hätten, und allen Eltern, die sich für ihre Kinder diesen Platz gerne aussuchen würden, dieser zur Verfügung steht. Und an dieser Stelle sind wir einfach noch nicht.

 

Ich bin mir ganz, ganz sicher, dass ganz viele Eltern, wo Sie jetzt meinen, es ist eben ganz wichtig, dass die Kinder am Vormittag in der Schule sind und dann in der Hortbetreuung - und das mag für viele auch passen und gut sein -, die verschränkte Form bevorzugen würden, weil sie wissen, dass das vom pädagogischen Modell her, ohne Hausübungen, mit einer Aufteilung des Lernstoffes auf Vormittags- und Nachmittagseinheiten einfach für ein Kind wahrscheinlich pädagogisch wertvoller ist. Das ist etwas, wozu wir uns immer auch als NEOS schon bekannt haben, dass wir diese Form hier präferieren, dass wir hier ausbauen müssen, aber trotzdem natürlich Eltern die Wahlfreiheit überlassen.

 

Zum Antrag vom Kollegen Zierfuß, es ist ganz klar auch Ihre Aufgabe in der Opposition, zu sagen, wir fallen um, wir ändern unsere Meinung: Also ich ändere meine Meinung überhaupt nicht, was ich vor einem Jahr gesagt

 

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