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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 24.03.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 78

 

nahmen sind alle notwendig und richtig, und natürlich werden wir allen zustimmen. Was mich aber persönlich besonders freut, ist, dass die Stadt Wien den von der Grünen Wirtschaft in der Wirtschaftskammer und von den Wiener GRÜNEN schon lange eingeschlagenen Weg, nämlich ein Hauptaugenmerk auf die Vielfältigkeit und vor allem auf die bestehende Kleinteiligkeit der Wiener Wirtschaft zu legen, jetzt fortführt. Wir GRÜNEN hatten unseren Hauptfokus in der Wirtschaftsförderung schon in den letzten zwei Legislaturperioden auf Kleinstbetriebe gelegt. Der Grünen Wirtschaft ist es ein Anliegen, und auch ich persönlich engagiere mich seit fast 20 Jahren in der Wirtschaftskammer vor allem für Ein-Personen-UnternehmerInnen, und von daher freut es mich natürlich besonders, dass wir heute für mehr als die Hälfte beziehungsweise - um es genauer zu sagen - für fast 60 Prozent aller Wiener Betriebe, nämlich für die Ein-Personen-Unternehmen, Wirtschaftshilfen beschließen.

 

Es freut mich außerdem besonders, weil ich glaube, dass es auch nicht oft vorkommt, dass die beiden großen Arbeits- und Wirtschaftsförderungsstellen der Stadt Wien, nämlich WAFF und Wirtschaftsagentur, diesmal zusammen Unterstützungen für die EPU zur Verfügung stellen. 1,5 Millionen EUR kommen vom WAFF und 10 Millionen EUR von der Wirtschaftsagentur mit einer Förderquote von 50 Prozent und bis zu 7.000 EUR pro Ein-Personen-UnternehmerIn. - Wir finden, das ist eine gute Sache der Wirtschaftsagentur Wien.

 

Apropos Wirtschaftsagentur: Die Wirtschaftsagentur Wien fördert vom Start-up bis zum Konzern lokale und internationale Unternehmungen in allen Phasen ihrer geschäftlichen Entwicklung mit teilweise wirklich sehr beeindruckenden Zahlen. So gab es im Jahr 2020 beispielsweise 218 neue internationale Betriebe, die in Wien angesiedelt wurden, und diese Betriebe haben über 1.700 neue Arbeitsplätze in Wien geschaffen. Ich wiederhole das, Sie haben richtig gehört: Es waren 1.700 neue Arbeitsplätze im Vorjahr, also im Jahr 2020, und das trotz Corona.

 

In normalen Jahren wickeln die MitarbeiterInnen der Wirtschaftsagentur Wien zirka 500 bis 600 Anträge mit einem Fördervolumen von zirka 30 Millionen EUR ab, die wiederum ein Investitionsvolumen von zirka 185 Millionen EUR auslösen. Wie gesagt: Das geschieht in einem normalen Jahr. Im Jahr 2020 gab es fast das 10-Fache, nämlich über 5.000 Förderanträge, die Investitionen von über 450 Millionen EUR ausgelöst und damit fast 4.000 Arbeitsplätze abgesichert haben. Gleichzeitig haben die MitarbeiterInnen der Wirtschaftsagentur Wien über 30.000 Anträge abgewickelt, und zwar viele davon im Homeoffice. Deshalb richte ich auch von unserer Seite ein Dankeschön an Gerhard Hirczi und sein Team für dieses wirklich großartige Engagement.

 

Übrigens: Zwei Drittel der MitarbeiterInnen der Wirtschaftsagentur sind Frauen und 60 Prozent der Führungskräfte sind weiblich und deshalb auch eine kleine Bitte an dich, Herr Stadtrat: Setzen wir uns dafür ein, dass dieses Erfolgsgeheimnis der Wirtschaftsagentur, dass 60 Prozent der Führungskräfte weiblich sind, auch noch in vielen weiteren Organisationen dieser Stadt kopiert wird!

 

Wir haben viel über Corona-Wirtschaftshilfen gehört. Sie kennen das alle: Fast 50 Milliarden kamen mittlerweile vom Bund an Steuer- und Sozialversicherungserleichterung, für Corona-Kurzarbeit und natürlich für die diversesten Hilfsfonds für unterschiedliche Branchen und Zielgruppen. Dazu kommen die mittlerweile 4 Wiener Corona-Hilfspakete mit insgesamt fast 500 Millionen, die ebenfalls durch weitere Hilfsmaßnahmen für speziell gefertigte Branchen ergänzt wurden.

 

Ja. All diese Maßnahmen waren und sind überlebenswichtig und richtig. Was es jetzt aber zusätzlich braucht, ist unser aller Kraftanstrengung für die wirtschaftlichen Herausforderungen auch für die Zeit nach der Gesundheitskrise. Ich meine nämlich, dass die nächsten Jahre für uns wirklich entscheidend sein werden. Die Krise hat uns unsere Stärken, aber leider auch unsere Schwächen vor Augen geführt. Deshalb gilt es jetzt, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wir müssen wirklich alles tun, damit wir eine gesunde, regionale, nachhaltige und vor allem lebenswerte Post-Virus-Ökonomie aufbauen. Ich glaube, dass neben und vor allem nach Corona noch zusätzliche Herausforderungen zu stemmen sein werden, etwa Phänomene wie Veränderungen im Konsumverhalten, die Digitalisierung im Allgemeinen, der Online-Handel und natürlich die allergrößte Herausforderung der Zukunft, nämlich die Klimakrise. Deshalb braucht es leider noch viel, viel mehr. Eine noch viel mutigere und vor allem eine noch viel nachhaltigere Unterstützung der Wiener Wirtschaft ist vonnöten, um diese wirklich bestmöglich bei der jetzt notwendigen Transformation zu unterstützen.

 

Werte Kolleginnen! Werter Herr Stadtrat! Ich kann Ihnen abschließend nur das Angebot machen: Wir Grüne stehen jederzeit wirklich über alle Parteigrenzen hinweg mit unserem Engagement und vor allem auch mit unserer Expertise in Sachen Ein-Personen-Unternehmen und Kleinstbetriebe für eine nachhaltige und zukunftssichere Wiener Wirtschaft zur Verfügung. Deswegen freue ich mich, wenn wir alle gemeinsam auch weiterhin neue, großartige Erfolgsgeschichten am Wirtschaftsstandort Wien möglich machen können. - Danke.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Juraczka. Ich erteile es ihm.

 

11.32.23

GR Mag. Manfred Juraczka (ÖVP)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ja. Es ist leider Gottes schon traurige Tradition, dass wir in den letzten Sitzungen, und so auch heute, die Corona-Hilfen und die Wirtschaftsthemen, die zur Unterstützung innerhalb dieser Pandemie notwendig sind, natürlich als Hauptverhandlungsgegenstand hatten und haben. Was, wenn nicht das?!

 

Gestern Abend gab es einen Ostgipfel, und mir ist durchaus klar, nachdem bis 2.30 Uhr verhandelt wurde, dass der Herr Bürgermeister heute nicht da ist. Das ist überhaupt kein Thema. Vielleicht gibt es aber trotzdem eine Möglichkeit, auch uns zumindest kurz vor dieser Pressekonferenz um 18 Uhr noch ein paar Informationen

 

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