Gemeinderat, 15. Sitzung vom 25.11.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 55 von 99
bei 15 festgestellten Antikörpern beginnt. Ich habe jetzt 2.216. Und wir haben den ausführlicheren Test durchführen lassen, nämlich nicht nur bezüglich Antikörper, sondern auch, ob man vielleicht schon einmal erkrankt war. Bei mir ist das Ergebnis positiv. Dr. Gorlitzer war so nett und hat mir geholfen, damit ich das richtig ausspreche. Das heißt, ich bin SARS-CoV-2 AK Nucleocapsid positiv. Darüber ist zu lesen: Ein positives SARS-CoV-2 AK Nucleocapsid-Ergebnis gibt Hinweis auf eine durchgemachte Infektion mit SARS-CoV-2. Das heißt, ich war tatsächlich erkrankt, habe das aber nicht gemerkt, habe mich dazwischen immer wieder testen lassen oder, besser gesagt, selbst getestet mit dem PCR-Test, abgegeben bei der Rathauswache. Und am 16. habe ich vorsichtshalber auch noch einen Test durchführen lassen, sonst wäre ich wahrscheinlich gar nicht da. Ich weiß nicht, ob die Quarantäne dann schon beendet wäre, und dieser Antigen-Test war auch negativ.
Meine Damen und Herren! Jetzt stellt sich für mich eine Frage: Spielen wir es theoretisch durch! Gesetzt den Fall, es gäbe - ich spreche jetzt im Konjunktiv - mit 1. Dezember eine Impfpflicht. Ich würde mich sofort an die Kolleginnen und Kollegen, die Ärzte sind, wenden und fragen: Was soll ich jetzt tun? Ich habe 2.216 Antikörper und war schon einmal erkrankt. Darauf haben mir auch Mediziner gesagt, etwas Besseres - unter Anführungszeichen - kann dir gar nicht passieren, denn wenn du schon einmal erkrankt warst, denn das ist der beste Schutz.
Ich wüsste dann nicht, was zu tun sein sollte. Sollte ich das auf mich zukommen lassen und sagen, nein, ich hole mir jetzt nicht die dritte Impfung. Ich möchte dazusagen, die erste Impfung war am 20. Mai, die zweite war am 25. Juni mit BioNTech/Pfizer. Gäbe es diese Impfpflicht mit 1.12.: Was sollte ich also jetzt tun? - Vermutlich würde ich die Strafe bezahlen, denn es gibt natürlich auch im medizinischen Bereich unterschiedliche Meinungen. Ein paar sagen: Ist eigentlich nicht notwendig. Vielleicht wäre es sogar gefährlich. Ein paar sagen: Das Gegenteil ist der Fall.
Was zutrifft, das weiß nur der Herrgott. Wenn sich nicht einmal die Mediziner einig sind. Wie soll ich das wissen?! Wie gesagt, ich würde mir sicherlich medizinischen Rat holen, was ich dann tun sollte, der ich 2.216 Antikörper habe und schon einmal erkrankt war. Ich sage das jetzt von meiner Warte, das ist nicht mehr und nicht weniger. Und deshalb sind wir für die Wahlfreiheit, und in diesem Sinne lehnen wir auch eine Impfpflicht ab.
Abschließend möchte ich sagen: Es ist jetzt einige Zeit her, dass verstärkt Maserninfektionen in Österreich auftraten. Damals hat irgendjemand diese Impfpflicht ins Spiel gebracht: Impfpflicht gegen Masern. Damals gab es sehr wohl ein lautes Geschrei in Österreich. Da ist man gekommen mit der Verletzung des Bundes-Verfassungsgesetzes, da ist man gekommen mit der Einschränkung der persönlichen Freiheit, und, und, und. Damit war das vom Tisch. Und jetzt auf einmal kommen ein paar Leute und sagen: Vielleicht sollte man sich eine Impfpflicht überlegen.
Meine Damen und Herren! Ich sage noch einmal: Bei uns ist es ganz einfach. Man kann sich für das eine oder das andere entscheiden. Wir wollen Wahlfreiheit. Daher bitte ich dringend darum, eine Impfpflicht nicht durchzusetzen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Danke für die Desinfektion. - Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich GR Taborsky zum Wort gemeldet. Bitte schön.
GR Hannes Taborsky (ÖVP): Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf tatsächlich berichtigen, weil wir darauf angesprochen wurden, dass Bundesminister Nehammer angeblich einen Polizeieinsatz verwendet hätte, um auf Missstände hinzuweisen.
Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Wortmeldung sich darauf bezogen hat, mit welchen Dingen Polizistinnen und Polizisten von Corona-Gegnern konfrontiert werden. Es hat sich dabei um einen Polizeieinsatz in Linz wegen Böllern gehandelt. Man hat dort Jugendliche vorgefunden, die ein Polizeiauto mit Benzin übergossen haben. Sie haben selbst in der Einvernahme zugegeben, dass sie vorgehabt hätten, auch die Polizisten mit Benzin zu übergießen. Das ist ein Mordversuch, meine sehr verehrten Damen und Herren! Sie haben weiters angegeben, dass das deshalb war, weil sie gegen die Corona-Maßnahmen der Polizei waren, dann kontrolliert wurden und diesen Plan geschmiedet haben.
Darum ist es gegangen. Es hatte meines Wissens keinerlei Migrationsaspekt oder sonst irgendetwas gegeben. Das war nur ein Beispiel, mit welchen Dingen unsere Exekutivkräfte konfrontiert sind, und ich glaube, es ist wichtig, das in die entsprechende Relation zu setzen. In Österreich wird maximal ein Kotelett gegrillt, aber sicherlich kein Polizeiauto. - Danke schön.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Danke. Ich darf noch um Desinfektion bitten. - Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat ein ausführliches Schlusswort vorbereitet, sie verzichtet aber darauf, wie sie mir mitgeteilt hat.
Es gelangt nunmehr Postnummer 14 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Förderung an den Verein Wiener Arbeiter Turn- und Sportverband. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau Dr. Laschan, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Dr. Claudia Laschan: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist GR Seidl. Bitte.
GR Wolfgang Seidl (FPÖ): Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin!
Diesem Wunsch kann ich nachkommen. Wir werden dem zustimmen.
Da es mittlerweile schon ein bissel spät ist, wir nach 15 Uhr erst beim zweiten Tagesordnungspunkt sind und ich jetzt insgesamt elf Anträge einbringen muss, möchte ich es kurz machen. Alle Anträge sind Ihnen bekannt. Ich schlagen daher folgende Vorgangsweise vor: Wir bitten um sofortige Abstimmung, und ich würde mich freuen, wenn allen Anträgen zugestimmt wird. - Danke schön.
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