Gemeinderat, 17. Sitzung vom 20.12.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 137
nächsten Jahr bei einer Konferenz mit unterschiedlichen Vereinen und Communities diskutieren, um so zu schauen, dass wir bestmöglich die Folgen der Pandemie in den Communities abfedern können. Wir werden gute Ideen aus Vereinen und Organisationen bekommen und so kreativ dafür sorgen, dass wir Begegnung und Integration von Tag 1 an intensivieren.
Was sind Beispiele von Projekten, die wir auf Grund der Empfehlung des Wiener Integrationsrates ausbauen und initiieren werden? - Das sind zum Beispiel kostenlose Elternbildungs-Workshops an Schulen, um damit noch stärker in die Elternbildung hineinzugehen. Das ist ein Förderschwerpunkt im Jahr 2022 auf MigrantInnen-Selbstorganisation. Das heißt, hier können Vereine aus migrantischen Umfeldern Initiativen, Ideen einreichen, die bis zu einer Gesamthöhe von 100.000 EUR gefördert werden, um so Projekte zu initiieren, die langfristig Integration ermöglichen. Wir starten das Integrationsprojekt „Dein Wien. Deine Stadt“, im Rahmen dessen wir mehrmals im Jahr strukturiert migrantische Organisationen treffen werden, in den Dialog treten werden und so einen Austausch intensivieren.
Schlussendlich rufen wir ein Ausbildungsprogramm ins Leben, nämlich eines für KommunikatorInnen in den Communities. Dabei werden aus den Communities Personen ausgewählt, diese werden ausgebildet und dienen dann als IntegrationsmultiplikatorInnen in ihre Communities hinein.
Ziel des Ganzen ist, Begegnung zu ermöglichen - wenn nicht physisch möglich, dann online - und vor allem eine Integrationspolitik von Tag 1 an zu leben, die auch fordert und vor allem Angebote schafft, die niederschwellig sind, und so die Beteiligung von allen Menschen in Wien gewährleistet, die auch hier leben.
Schlussendlich: Wie geht es mit dem Wiener Integrationsrat weiter? - Dieser beschäftigt sich zwei Mal im Jahr mit einem Thema. Das nächste Thema, das wir jetzt definiert haben, sind die Fragen betreffend Bildungsaufstieg und Bildungsmobilität für Migrantinnen und Migranten. Dazu wird der Wiener Integrationsrat wieder ein halbes Jahr arbeiten, ein Statement veröffentlichen, und das werden wir dann auch gerne wieder in diesem Kreis diskutieren.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von NEOS. Frau GRin Mag. Bakos, bitte.
GRin Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS): Guten Morgen, Herr Stadtrat! Vielen Dank für die Ausführungen.
Sie haben die Elternarbeit kurz angeschnitten. Es ist ja erwiesenermaßen so, dass Eltern auch eine große Rolle im Integrationsprozess von Kindern spielen. Vielleicht können Sie noch etwas dazu ausführen, was es da für Initiativen in der Stadt Wien gibt und was Sie da planen, wenn es um die Elternarbeit geht.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Es stimmt, dass in unserem Bildungssystem die Elternarbeit eine ganz, ganz wichtige Rolle hat und dass es auch eine sehr, sehr starke Auswirkung auf den Bildungserfolg der Kinder hat, inwieweit die Eltern bei der Bildungsentscheidung und beim Bildungswerdegang begleiten. Deshalb ist es unser Ziel, die Elternarbeit zu forcieren.
Wir hatten am Anfang des Jahres einen Elternarbeits-Call, zu dem unterschiedliche Projekte eingereicht worden sind und auch 16 Projekte gefördert worden sind, mit denen Elternarbeit forciert wird, so beispielsweise auch Videodolmetschen, nämlich um an den Schulen, wenn die Eltern noch nicht gut genug Deutsch können, eine Begegnung von LehrerInnen mit Eltern in der Muttersprache stattfinden zu lassen, weil für viele Eltern mit Migrationshintergrund oft die Schule eine sehr, sehr starke Hürde darstellt - und wir müssen diese Hürde abbauen, um so zu einem Dialog zwischen Eltern und Lehrerinnen und Lehrern zu kommen.
Viele Projekte zielen auf das Erlernen von Deutsch ab, zum Beispiel für Mütter, denn wir wissen, dass Mütter für den Spracherwerb der Kinder sehr, sehr wichtig sind und hier Deutschförderung ganz, ganz essenziell ist.
Wir werden darüber hinaus im nächsten Jahr kostenlose Elternbildungs-Workshops an die Schulen bringen, und nicht nur an die Schulen, sondern auch Vereine können diese abrufen. Das sind professionell geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MA 17, die in unterschiedlichen Themenbereichen Elternarbeit forcieren und machen können. Gleichzeitig gibt es sehr, sehr viele gute private Initiativen für die Elternarbeit, die von uns auch gefördert werden.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. Frau GRin Mag. Aslan, bitte.
GRin Mag. Aygül Berivan Aslan (GRÜNE): Guten Morgen, Herr Vorsitzender und Herr Vizebürgermeister!
Der Wiener Integrationsrat hat unterschiedliche Maßnahmen in unterschiedlichen Themenbereichen vorgeschlagen. Meine Frage wäre: Gibt es einen Jahresplan, wie Sie diese Maßnahmen umsetzen wollen? Wenn ja: Gibt es für diese Maßnahmen auch eine Deadline? Also wollen Sie diese Maßnahmen innerhalb des nächsten Jahres umsetzen oder ist das Ganze eher langfristig geplant?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Das wird auf jeden Fall ein langfristiger Prozess sein, weil die Empfehlungen des Wiener Integrationsrates sehr, sehr unterschiedliche Dimensionen haben, von Themen, die wir schnell umsetzen können, bis hin zu Themen, die uns viele Jahre beschäftigen werden.
Der Prozess des Integrationsrates war so, dass sie das Statement veröffentlicht haben, wir es in einer Runde mit allen Fraktionen diskutiert haben, ich es in den Stadtsenat gebracht habe, weil ja unterschiedliche Ressorts betroffen sind, und wir jetzt in einem ersten Schritt geschaut haben: Was können wir daraus unmittelbar umsetzen? Da gibt es ungefähr zehn Projekte, die entweder in Umsetzung sind oder initiiert werden - ich habe vorhin ein paar exemplarisch ausgeführt -, und wir kön
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