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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 20.12.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 81 von 137

 

an, rennen zur Mama, man wird bedroht, 13-, 14-Jährige, ganz furchtbar - steht ja alles dabei oder können die nicht lesen? Ist das Besetzen schon an sich Programm? Natürlich muss man mit Konsequenzen rechnen, mit rechtlichen Schritten, wenn man Gesetze bricht und Verordnungen übertritt, wenn man einen Schaden verursacht. Da geht es ja nicht um Haselnüsse. Das ist ein riesiges Projekt, über viele Jahre vorbereitet. Da hat die Vorbereitung schon viele Millionen verschlungen und die sagen: Wir sind die Guten, wir retten das Weltklima von der Hausfeldstraße aus, und wenn ein Schaden verursacht wird, dann ist uns das wurscht und wir haben nicht mit Konsequenzen zu rechnen, weil die GRÜNEN werden schon eine Dringliche Anfrage machen, und eine Pressekonferenz, und GLOBAL 2000, und Greenpeace, und wie die ganzen Spendenkeiler noch heißen.

 

Also sie wissen, dass sie etwas Illegales tun. Also sollen sie sich nicht aufregen, wenn dann wirklich einmal Konsequenzen auch angedroht werden und hoffentlich auch durchgezogen werden, weil der geschätzte finanzielle Schaden - ich hab‘ mit Fachleuten gesprochen und der ist bis heute unwidersprochen, drum glaub‘ ich ja, dass wir noch zu tief gegriffen haben - ist 22 Millionen EUR. Die Kosten für die Baustellen rennen natürlich weiter. Die müssen ihre Arbeiter auch bezahlen. Ich glaub‘, sie kriegen noch Ersatzaufträge, vielleicht für die Baustelle auf der Hausfeldstraße. Aber bei der Hirschstettner Straße bei der A23 sind es lauter Spezialfirmen mit Spezialgerät, Tunnelbohrmaschinen, speziell geschulte Bauarbeiter, die kriegen keine Ersatzhack‘n in dieser kurzen Zeit, aber trotzdem müssen sie bezahlt werden. Die werden ja nachher nicht schneller sein beim Bauen, sondern es wird den Steuerzahler mehr kosten. Und die Freiheitlichen sind dafür, dass diese Kosten allen namhaft gemachten Gesetzesbrechern auf diesen Baustellen, die sich dort illegal aufhalten, auch aufgehalst werden zu guter Letzt.

 

Die GRÜNEN wollt ich noch was fragen, das meiste hab‘ ich eh schon angebracht. Ja, Bodenversiegelung. Die Heidi Sequenz, die kennt sich zumindest ein bissl aus. Sie weiß, wo die Stadtstraße ist. Sie wohnt aber, glaub‘ ich, in der Donau City, und ja, da ist leicht reden. Das ist ungefähr 10 km entfernt von den Baustellen und da steig‘ ich in die U-Bahn und bin in einer halben Stunde in der Stadt drinnen. Sie weiß aber nichts über den täglichen Dauerstau in Aspern, in Breitenlee, in Hirschstetten, in Stadlau, überall gibt‘s den zu allen Verkehrsspitzenzeiten. Darüber weiß sie eben nichts und dann lässt es sich natürlich leicht reden. Ich wohne dort, ich fahr‘ halt mit dem Radl am Stau vorbei, setz mich aber natürlich für die Autofahrer ein, weil wenn man weiß, wie groß der 22. Bezirk ist, 25 Prozent der Fläche Wiens bedeckt er, natürlich ist da viel Lobau dabei, aber die Entfernungen sind groß. Das ist nicht wie da im 8., wo ich am Schädl von einem Lokal ins andere hupfen kann oder auf einem Fuß ins Rathaus. Das sind einfach andere Lebensrealitäten. Und wenn ich zwei Kinder hab‘, eines geht in den Kindergarten, eines in die Schule und dann nachher muss ich noch in den 12. oder 17. arbeiten fahren, das hupft ihr mir einmal vor, wie man das alles mit den Öffis macht! Das dauert drei Stunden, aber nur ein Weg, und dann geht das Ganze noch einmal zurück, und dann vielleicht noch beim Billa einkaufen gehen mit zwei Kindern und zwei Einkaufssackeln. Wie soll denn das alles funktionieren ohne Straße?

 

Wir brauchen Straßen. Und was am unverschämtesten ist von den GRÜNEN: Könnt ihr euch noch erinnern, wer zwischen 2010 und 2020 - jetzt red‘ ich aber nicht von der Seestadt, da haben wir auch mitgestimmt, wir haben auch nicht gewusst, dass die SPÖ und die GRÜNEN statt Bäume dort die U-Bahn-Trasse grün anmalen. Es ist da vieles schiefgegangen. Aber bei der Flächenwidmung waren wir auch dabei, weil wir eine Entwicklung dieses Gebietes für sinnvoll erachtet haben.

 

Aber 1 km entfernt von der Seestadt haben Rot und Grün das Obere Hausfeld gewidmet, 3.500 Wohnungen. Zum Vergleich, der Rennbahnweg hat 2.700 Wohnungen. Heidi Sequenz, ich weiß nicht, die telefoniert gerade, wir reden da von der Bodenversiegelung durch die Stadtstraße, furchtbar, schrecklich. 110.000 m² werden nur am Oberen Hausfeld versiegelt! Da steht noch fruchtbarer Ackerboden. Aber gut, da werden zumindest Wohnungen gebaut, sind notwendig. Wir waren nicht für diese Flächenwidmung, nicht in dieser Form, genauso wenig wie bei der Berresgasse. Da habt ihr mit den Roten 3.000 Wohnungen gewidmet. Die haben genau einen Bus dort, sonst nichts. Die Bim kommt erst irgendwann. Und dazu noch 2.500 Wohnungen entlang der Erzherzog-Karl-Straße, entlang der Großenzersdorfer Straße, entlang der Eßlinger Hauptstraße noch einmal 2.500 Wohnungen. Und wie fahren die ganzen Leute? Mit dem Klappradl? Alle mit der U-Bahn? Es ist jetzt schon in der Früh bummvoll, der 26er und die U2. Alles ist überfüllt und da kommt ihr noch mit so g‘scheiten Vorschlägen daher!

 

Ja, ich kann leicht eine Schnellbahnlinie von Süßenbrunn irgendwohin einzeichnen. In Süßenbrunn wohnt niemand, dort gibt‘s keinen Wirten, dort gibt‘s keinen Nahversorger, dort ist gar nichts! Ein paar Leute wohnen dort natürlich, aber im Gegensatz zu den anderen Bezirksteilen verschwindend wenig. Und das soll mir einer erklären, wie man eine Bim nach Groß-Enzersdorf am Asperner Siegesplatz bauen soll, ohne dabei hunderte Parkplätze oder die Busspur zu vernichten. Das geht dort alles nicht. Man kann einen Strich in die Landschaft zeichnen oder auf eine Landkarte und sagen, das ist eine Alternative, und die Radwege ausbauen und die Fußwege. Ja, das ist alles schön und gut, aber wir brauchen sowohl die Stadtstraße als auch die Nordostumfahrung wie einen Bissen Brot.

 

Ich wohne seit 25 Jahren dort und fragt einmal und geht dort umadum. Die ganzen Hansln, die jetzt demonstrieren, die sind nicht von dort, die kennen sich nicht aus, die kennen die Lobau nur von der Zeitung! Denen ist es ja wurscht, ob der 22. Bezirk im Verkehr erstickt. Denen ist es wurscht, dass da auch die Ortsteile rundherum in Niederösterreich im Verkehr stecken, weil die Frau Gewessler den Lobau-Tunnel jetzt einmal ge

 

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