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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 20.12.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 103 von 137

 

Kollege der ÖVP das endlich auch irgendwie zu - was halt wieder einmal die Rolle des Schlusslichts ist.

 

Kommen wir jetzt aber auf den eigentlichen Punkt, wir reden über VBW, wir reden über die dringend notwendige Sanierung von Häusern. Wir reden von der Sanierung von Häusern, die unter Denkmalschutz stehen. Gerade einer konservativen Partei wie der ÖVP möchte man eigentlich zutrauen, dass Sie Häuser im Denkmalschutz gerne erhalten wissen wollen. Es werden Vergleiche mit anderen Städten oder Ländern gezogen. Es tut mir furchtbar weh, in anderen Städten werden Musicals in Lagerhallen am Stadtrand gemacht. - Herr Kollege Eppinger, hören Sie mir bitte zu, ich habe Ihnen auch zugehört. (Zwischenruf.) - Es geht um einen gewissen Respekt gegenüber den Rednerinnen und Rednern und ich habe dem Kollegen zugehört. Danke, Herr Kollege Wölbitsch, dass Sie sich hier darum kümmern.

 

Der Punkt ist, in anderen Städten, und dieser Vergleich wird immer wieder gezogen, werden die Musicals am Stadtrand in Lagerhallen aufgeführt, in Wien im Zentrum in denkmalgeschützten Gebäuden, die wir bereit sind zu sanieren, die wir gemeinsam sanieren wollen.

 

Danke Ihnen auch für die Anteilnahme bezüglich der Geschäftsführung, bezüglich der Ausrichtung des VBW. Auch hier ist unsere Kulturstadträtin dran. Ich darf Sie zuletzt - und ich gehe es dann auch einzeln durch - darauf hinweisen, dass wir uns mitten in einer Pandemie befinden und dass Ihre Fraktion in den letzten Jahren nichts Besseres zu tun hat, also irgendwelche Chat-Gruppen zu bedienen und 1,2 Milliarden unter anderem für die Kinderbetreuung für eine Selbstdarstellung einzustampfen und leider bei den Förderungen und vor allem bei den Pandemiehilfen darauf vergessen hat, dass so etwas wie VBW eigentlich Unterstützung bräuchte.

 

Jetzt komme ich zum inhaltlichen Punkt. Das gesamte Corona-Hilfsprogramm des Bundes hat einfach im VBW versagt. Der Verein der Vereinigten Bühnen Wien ist hier somit Opfer dessen, was Ihre Bundesregierung gemacht hat. Ein Umsatzersatz gerade einmal von ein paar Hunderttausend Euro ist nicht Hilfe genug. In der Kurzarbeit gab es gerade einmal 6,5 Millionen. Das ist nicht Hilfe genug. Und alle anderen Beihilfen sind versperrt worden, weil die Vereinigten Bühnen Wien im Eigentum der Stadt sind. Hier wird nicht mit gleichem Maß bemessen und hier sieht man, warum die Vereinigten Bühnen Wien von zuerst 37 Millionen heute 50 Millionen Unterstützung der Stadt Wien benötigen. Ich bin stolz darauf, dass wir uns in Wien das leisten können und leisten wollen, um eben - Frau Kollegin Berner - die Vielfalt dieser Stadt zu erhalten, sowohl die ganzen kleinen Einrichtungen im Kulturbereich als auch die großen Tanker.

 

Was in dem gegeneinander Ausspielen gerade in der Kulturfrage immer vergessen wird, dieser große Tanker VBW mit 4 Häusern hat 800 Arbeitsplätze direkt. Die Wirtschaftspartei ÖVP müsste wissen, was das bedeutet. (Zwischenruf.) - Kollege Wölbitsch, Sie können sich gerne erneut zu Wort melden. - Diese 800 Arbeitsplätze direkt bedeuten ein paar Tausend Arbeitsplätze indirekt in unserer Stadt. Sie kennen die Zahlen der Umwegrentabilität. In einem Jahr außerhalb von Corona reden wir von 500.000 bis 600.000 Besucherinnen und Besuchern, das heißt, wir reden, dass von den 50 Millionen, die wir hier an Wiener Steuergeld investieren, zirka 150 Millionen zurückkommen. Und nein, wir lassen die Vereinigten Bühnen Wien jetzt nicht fallen, nur weil Pandemie ist, sondern wir haben das gleiche Versprechen hier zu setzen wie bei den kleinen und den mittleren Bühnen: Wir helfen, damit nach der Pandemie der Neustart gelingt.

 

Ich möchte mich persönlich beim Kollegen Berger bedanken, der heute in seiner Wortmeldung ganz klar vor allem die Sachpolitik in den Vordergrund gestellt hat. Ich sage jetzt noch einmal, wir haben hin und wieder einen kleinen Disput ob der Inhalte hier, aber ich möchte mich wirklich bedanken, weil in dieser Frage die Sachpolitik das einzig Wichtige ist, um den Kulturstandort Wien im kleinen, im mittleren, aber auch im großen Bereich zu unterstützen und zu erhalten.

 

Ich möchte jetzt noch einmal auf die Vereinigten Bühnen Wien im Konkreten eingehen. All das, was der Bund hier nicht unterstützt hat, haben die Vereinigten Bühnen Wien bereits fast selbst aus eigener Kraft gestemmt. Nur irgendwann sind einfach die Rücklagen aus. In den letzten drei Jahren sind die Vereinigten Bühnen Wien nicht valorisiert worden. In den letzten drei Jahren war Krisenmanagement vor allen anderen Aspekten. Und ja, ich sage es noch einmal, es geht jetzt darum, hier zu unterstützen und zu helfen, damit nach der Pandemie ein Neustart gelingen kann.

 

Es tut mir furchtbar leid, aber genau diese Diskussion haben wir im Kulturausschuss geführt. Ja, die Geschäftsführung des VBW und vor allem das Theater an der Wien hat auch eingeladen, dass die Kultursprecher der unterschiedlichen Fraktionen Gespräche führen können. Bei dem Termin war der Kollege Eppinger von der ÖVP leider nicht anwesend. (Zwischenruf.) - Sie waren bei ihm, aber nicht bei dem Termin, den man extra ermöglicht hat. (Zwischenrufe.) - Wunderbar, der Herr Kollege Eppinger war dort. Und ich hoffe, dass der Kollege Eppinger bei der nächsten Spielsaison auch wieder Gast der Vereinigten Bühnen Wien sein wird, nachdem wir sie nämlich gerettet haben, nachdem wir sie auf neue Beine gestellt haben.

 

Das Theater an der Wien gehört jetzt saniert. Das Theater an der Wien hat sich jetzt im MuseumsQuartier eingemietet, das haben Sie vorhin kritisiert. Wie machen Sie das, wenn Ihre Wohnung saniert wird? Zahlen Sie dann einfach keine Miete mehr, während Sie woanders wohnen, oder müssen Sie in dem Zeitraum, wo Ihre Wohnung daheim saniert wird, vielleicht eine zweite Wohnung oder ein Hotelzimmer anmieten und haben dann doppelte Kosten? Genauso geht es dem Theater an der Wien. Das Theater an der Wien ist zum Glück im MuseumsQuartier untergekommen und hat hier die Möglichkeit, während der Sanierung zu spielen.

 

Das Wesentliche, was ich sagen wollte, möchte ich jetzt noch einmal zusammenfassen: Wir reden über 4

 

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