Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.01.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 114
dig positive Werbung machen können. Wir haben das, glaube ich, auch im Ausschuss besprochen, dass wir natürlich auch eine tolle Medienkampagne laufen haben unter dem Titel „#WissenSchafftPflege“. Ich halte das für eine besonders gut gelungene Imagekampagne, um auch klar zu machen, dass Pflege- und Betreuungsberufe halt nicht nur die DienerInnen des Herrn sind, sondern dass das Wissende sind, dass das Könnende sind, dass das Verantwortungsträgerinnen und -träger sind. Das ist eigentlich die zentrale Idee von dieser Kampagne. Natürlich, wenn du mit einer Kampagne im September 21 mitten in der vierten Covid-Welle rausgehst, ist natürlich der breite Durchschlagserfolg enden wollend. Da sind wir uns ja sicherlich auch einig. Es wurde aber auch versucht, Maßnahmen im öffentlichen Raum zu setzen, City Lights, Rolling Post, Digital Screens, Ringschaltungen in Tageszeitungen genauso wie in Magazinen zu machen, Radiospots in mehreren Radioanstalten, verschiedene Online-Aktivitäten. Da ist, glaube ich, ein besonderer Fokus auch drauf in diversen sozialen Medien. Eine eigene Plattform „www.pflegezukunft.wien“ wurde geschaffen, Veranstaltungen wurden durchgeführt und werden natürlich auch in Zukunft durchgeführt werden. Es gibt eine eigene Bildungsberatungsstelle für Pflege- und Betreuungsberufe, die eingerichtet wurde. Also ich denke, es gibt da ein ganzes Bündel von Maßnahmen, wo man natürlich immer sagen kann, es könnte noch mehr werden. Ich erspare mir jetzt, ein bissel drüber zu jammern, dass ich eigentlich mehr Anfragen kriege, wie wir die Werbemaßnahmen und Werbeschaltungen der Stadt reduzieren können, freue mich daher besonders und erspare mir sozusagen, da weiter in der Richtung auszuführen, und freue mich, wenn ich aufgefordert werde, mehr Geld für Werbung in unseren wichtigen und tollen Berufen auszugeben.
Aber ich nutze die Gelegenheit auch, um Ihnen genauso Freude zu machen, wie ich sie hatte, wie ich die Zahlen gelesen habe. Die Maßnahmen zur Attraktivierung dieses Berufes, die Maßnahmen zur Attraktivierung für Menschen, in diese Ausbildungen zu gehen, zeitigen offensichtlich Erfolg. Ich hab‘ die Zahlen jetzt auch deshalb bekommen, weil die Anfrage gekommen ist und freue mich auch, ehrlich gesagt, drüber, weil wir haben tatsächlich wesentlich mehr Bewerber und Bewerberinnen in der Zwischenzeit für die Ausbildungen, als wir Ausbildungsplätze haben. Wir sind in einer neuen Situation und zwar wesentlich deutlicher als ich es, ehrlich gesagt, selber gehofft habe. Wir haben in der Pflegeassistenz 492 Startplätze und 1.260 Bewerbungen gehabt, in der Pflegefachassistenz 240 Startplätze und 723 Bewerbungen und für das Bachelorstudium der Gesundheits- und Krankenpflege 494 Startplätze und 1.376 Bewerbungen. Also ich glaube, es gelingt schon langsam, zach, mühsam, das ist gar keine Frage, nicht mit Paukenschlag, sondern langsam Schritt für Schritt doch irgendwie junge Menschen zu motivieren, sich für diese tollen Berufe zu interessieren. Darüber bin ich sehr froh. Und wie diese Zahlen zeigen, haben wir im Augenblick, und das ist neu - ich kann mich erinnern, dass ich schon Anfragen beantworten musste, wo ich gesagt hab‘, wir haben weniger Bewerbungen als Ausbildungsplätze. Das ist neu, dass es uns offensichtlich gelungen ist, ganz langsam hier eine kleine Bewegung in der Stadt zustande zu bringen, wofür ich, glaube ich, sehr zufrieden sein kann und, ich glaube, wir alle sehr zufrieden sein können. Wir sind nicht am Ende der Fahnenstange, Sie wissen es, ich weiß es, wir alle wissen es. Die Ausbildungsplätze werden noch erhöht, weil die Schlagzahl der Auszubildenden noch höher werden muss. Aber ich glaube, wir können schon zufrieden sein mit dem bisher Erreichten und es zeigt, dass dieses Bündnis „Pflege Zukunft Wien“, Gesundheitsverbund, Fonds Soziales Wien, Einrichtungen und Fachhochschule schon sehr erfolgreich gewirkt hat. Danke schön.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der FPÖ, Frau GRin Matiasek, bitte schön.
GRin Veronika Matiasek (FPÖ): Ja, guten Morgen! Danke, Herr Stadtrat, für die Beantwortung, und ich nehme das auch erfreut zur Kenntnis, was diese Zahlenentwicklung betrifft. Es war tatsächlich so, dass meine Frage im Ausschuss eben dahin gegangen ist, wie geht man an die heran, die sich noch nicht entschieden haben, Schüler, um eben sie in dieses Berufsfeld einzuführen. Und wenn Sie diese Kampagne ansprechen, die ist mir auch bekannt. Ich denke mir, es ist nur einiges dabei, was vielleicht für junge Menschen, die überhaupt noch nicht irgendeine Entscheidung getroffen haben, schon ein bisschen schwierig ist, es zu erfassen. Da ist ja oft dieses persönliche Gespräch von Betroffenen im Rahmen einer Berufsentscheidungskampagne sicher besser.
Sie haben mir jetzt sehr vieles beantwortet. Ich darf dazu sagen, es ist ja auch wichtig, dass junge Menschen in den Beruf kommen, weil er ja heute wichtig, wertvoll, aber auch immer fordernder ist, was Kenntnisse betrifft jetzt außerhalb des jetzt reinen Versorgens von Patienten, sondern eben auch im Zuge der Digitalisierung ja große Anforderungen an die Menschen gestellt oder an die jungen Menschen gestellt werden. Daher ist es ja auch am besten, wenn einer sozusagen frisch aus der Schule diese Kenntnisse mitbringt oder am leichtesten, ihn da einzuführen. Es hat die Stadt Wien auch eben in Richtung Pflegeberufe und Gesundheitsberufe gemeinsam mit dem WAFF ja ein Umstiegs- oder Wiedereinstiegsprogramm gestartet. Darf ich Sie fragen, wie hier die Ergebnisse sind?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat bitte.
Amtsf. StR Peter Hacker: Ja, ich hab‘ mir schon vorgenommen, weil zuerst - die Frage passt jetzt sozusagen zu dem, was ich eigentlich antworten sollte. Ja, ich bin bei Ihnen, wir brauchen natürlich diesen Weg für junge Leute, die gerade ihre erste Ausbildung suchen. Aber das gilt natürlich für viele Berufe, da sind wir im Wettbewerb über die Fachkräfte der Zukunft, auch keine Frage. Aber ich wollte schon sagen, durch die Frage haben Sie es mir vorweggenommen, wir dürfen aber nicht vergessen, es gibt da viele Leute, die mit 30, 40, 50 Berufsumsteigerinnen und Berufsumsteiger sind, die einen anderen Beruf, vielleicht einen technischen Beruf gelernt
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