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Gemeinderat, 20. Sitzung vom 23.02.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 55 von 128

 

was oft von manchen abgelehnt wurde, aber, so glaube ich, heute auch gerne genutzt wird, wie zum Beispiel die Donauinsel, die uns nicht nur exzellenten Hochwasserschutz bietet, sondern auch allen Wienerinnen und Wienern ein extrem wunderbares Erholungsgebiet. Wir schaffen es zum Beispiel mit der Kläranlage, die früher extrem viel Energie verbraucht hat und mittlerweile energieautark ist, in Zukunft mit der Großwärmepumpe auch zusätzlich Energie zu erzeugen und für Wärme zu sorgen. Ich möchte auch die gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaft hervorheben. Ich durfte letzte Woche bei einer Veranstaltung mit der privaten Abfallwirtschaft sein. Die haben auch darauf hingewiesen, wie viel man voneinander lernen kann, und genau diese Innovation ist auch ganz wichtig, dieses Sich-Austauschen, diese Möglichkeiten, voneinander zu lernen.

 

Das heißt auch, es wird viele Herausforderungen geben, viele neue Jobs, die es brauchen wird. Das ist auch eine Chance für viele Menschen. Da bin ich froh, dass wir in dieser Stadt auch immer eine sehr gute Tradition hatten in der Weiterbildung, in den Angeboten, die wir immer wieder den Wienerinnen und Wienern mitgeben und sie damit unterstützen.

 

Dass wir die BürgerInnen aktiv einbinden wollen, dazu hat Kollege Neumayer auch schon die Wiener Klimateams als ein Beispiel genannt. Und wo es in Wien, glaube ich, auch eine sehr gute Tradition gibt, das ist natürlich in der Wissenschaft, mit der wir in vielen Bereichen kooperieren. Wir sind nicht umsonst die größte Universitätsstadt im deutschsprachigen Raum, und das ist eine riesige Chance. Wenn man ab und zu mitbekommt, was junge Studierende an Abschlussarbeiten vorlegen, die zum Teil mit diversen Preisen prämiert werden, ist man immer wieder überrascht, wie viele Ideen da zusammenkommen, wie viel Potenzial das bietet, das wir auch mitnehmen können. Wir sollten den Menschen auch diese Anerkennung geben, und ich freue mich darüber und möchte mich wirklich dafür bedanken, dass diese Tradition der Zusammenarbeit mit Wissenschaft, aber auch Kunst und Kultur in dieser Stadt immer schon gelebt wird und wir diese auch weiter leben werden.

 

Ohne jetzt auf einzelne Kapitel einzugehen, möchte ich nur kurz ein paar Punkte, die auch in Anträgen vorkommen, ansprechen.

 

Weil die ÖVP den Antrag betreffend Klimaplan eingebracht hat: Ich glaube, genau dieser Antrag zeigt ja auch die Komplexität der Maßnahmen und der Instrumente auf. Und wenn man den Klima-Fahrplan bis zum Schluss gelesen hat, dann sieht man auch, dass genau das die Idee ist, dass das gemonitort wird und weiterentwickelt wird und es in einem gewissen Sinn natürlich lebendig sein wird, weil wir auch jedes Jahr über das Klimabudget entscheiden werden, welche Maßnahmen im laufenden Budgetjahr dann auch umgesetzt werden, welche Prioritäten wir setzen. Aber wir können diesem Antrag natürlich zustimmen, es sind einige gute Ideen drinnen.

 

Ich möchte allerdings nur kurz auf Folgendes verweisen: Die Landwirtschaft, die Kollegin Olischar auch angesprochen hat, kommt natürlich im Klima-Fahrplan vor, nämlich an unterschiedlichen Stellen, nicht nur, weil Ernährung für uns ein zentrales Thema ist, sondern auch weil die Wiener Landwirtschaft einen zentralen Teil von Wien ausmacht, den wir durchaus schätzen, wo wir wissen, was wir daran haben, den wir nicht nur erhalten wollen, sondern wo wir jetzt schon in guter Zusammenarbeit etwa auch mit der Landwirtschaftskammer sind, um beispielsweise die Bio-Förderprogramme weiter auszubauen.

 

Worauf ich schon hinweisen möchte, ist, dass in Wien diese Frage vor allem natürlich für die Menschen als Konsumentinnen und Konsumenten zentral ist, weil viele Produkte nicht in Wien produziert werden, sondern zu uns kommen. Umso mehr freue ich mich, wenn wir Menschen das Bewusstsein mitgeben können, wie wichtig regionale und saisonale Produkte sind, im Idealfall auch in Bioqualität. Aber Sie wissen auch, der Agrarstrukturelle Entwicklungsplan ist jetzt wieder in Überarbeitung, auch gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer. Ich glaube also, wir sind da auf einem sehr guten Weg, und ich bin froh und freue mich immer über die Wiener Produkte, die wir insgesamt in dieser Stadt, meistens auch in sehr hoher Bioqualität, herstellen.

 

Abschließend jetzt die Frage: Wie geht es weiter? - Wir beschließen heute den Klima-Fahrplan. Das wird aber nicht das Ende sein, sondern das ist eigentlich der Beginn, nämlich der Beginn der Maßnahmen, die ganz konkret in der gesamten Stadt gesetzt werden. Ich möchte mich da wirklich bedanken, denn wenn man den Klima-Fahrplan durchliest und sich die einzelnen Maßnahmen in den unterschiedlichen Sektoren anschaut, dann sieht man, dass alle in dieser Stadt mitgearbeitet haben. Das ist nicht auf einem Schreibtisch alleine entstanden. Ich möchte ganz konkret die MA 20 herausgreifen und mich bedanken. Die haben das nämlich koordiniert. Die haben mit allen Magistratsabteilungen dieser Stadt zusammengearbeitet, haben sich von dort Expertise geholt und auch hinterfragt und gerechnet und haben das in diesem Klima-Fahrplan zusammengeschrieben, der im Übrigen auch - und das finde ich sehr wichtig - von unserem Wiener Klimarat als sehr gut und als einzigartiges Dokument befunden wurde. Ein großes Danke an unseren Herrn StR Jürgen Czernohorszky, der uns, alle Fraktionen, bevor wir im Ausschuss den Klima-Fahrplan beschlossen haben, zu einem gemeinsamen Austausch mit ExpertInnen aus der Stadt, aber auch mit VertreterInnen des wissenschaftlichen Boards des Klimarates eingeladen hat, um offene Fragen zu beantworten. Das, hoffe ich, hat einiges bewirkt. Ich hoffe, dass das auch deswegen dann auf breite Zustimmung trifft. Genau dort wurde auch noch einmal gesagt, wie wichtig es wäre, dass wir gemeinsam auf einer sehr breiten Basis diesen Beschluss heute fassen.

 

Wenn wir hier mit gutem Beispiel vorangehen können - und in Österreich ist das derzeit ein einzigartiges Dokument -, dann können auch andere Bundesländer nachziehen. Dann würde ich mich freuen, wenn der Bund nachzieht. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir vieles in diesem Klima-Fahrplan auch demnächst wieder

 

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