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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 49 von 106

 

seit zweieinhalb Jahren seiner Öffnung für die Öffentlichkeit, sondern ist jetzt in den letzten Tagen auch in die Schlagzeilen gekommen, genauer gesagt, am Samstag.

 

Man muss ja festhalten, der Bürgermeister hat ja im Moment einen Lauf, zwar keinen leiwanden Lauf, er sprintet eher die Rue de la gack hindurch, was man ihm am ersten Blick gar nicht zutrauen würde, aber am Samstag ist halt ruchbar geworden - der „Kurier“ hat berichtet -, dass die Soros-Uni CEU nicht ins Otto-Wagner-Spital ziehen wird, was natürlich ein schwerer Schlag für die Wiener Stadtplanung ist. Ich habe seitdem vom Herrn Bürgermeister noch kein Wort gehört, aber es ist vielleicht auch verständlich, denn zwei Tage später ist dann bekannt geworden, dass er sich von einem gefakten Ex-Boxweltmeister hat übertölpeln lassen. So viele Mercer-Studien gibt es auf der ganzen Welt nicht, das war ganz eindeutig eine Negativwerbung für die Stadt Wien. Auf so einen billigen Schmäh muss man erst einmal hereinfallen. Ich verstehe ihn, dass er zu diesem Thema nichts sagt, vielleicht wird heute die Planungsstadträtin zum Thema Otto-Wagner-Spital Stellung nehmen.

 

Wir haben als einzige Fraktion hier in diesem Raum immer davor gewarnt, mit Herrn Soros allzu viele Geschäfte zu machen. (GR Maximilian Krauss, MA: Da kommt nichts Gutes raus!) Alle vier Fraktionen oder dreieinhalb Fraktionen, denn die Sektion ohne Meinung in Rosa ist ja nicht mehr als eigene Fraktion zu sehen, haben diesem 100-jährigen Baurechtsvertrag zugestimmt, haben sich Herrn Soros angedient, er möge doch bitte ein paar Pavillons dort übernehmen, sie revitalisieren. Sie stehen unter Denkmalschutz, das werden Herr Soros und die CEU wohl gewusst haben. Und alle sind auf den Knien gelegen, Herr Soros hat auch das Große Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien von Bgm Ludwig für Verdienste um die Stadt Wien bekommen. Ich hoffe, es war der Richtige und auch nicht wieder ein Fake. Vielleicht überprüft ihr einmal die Filmaufnahmen, vielleicht hat wieder nur jemand eine Soros-Maske aufgehabt. Ich weiß es nicht. (Heiterkeit bei der FPÖ.)

 

Aber zurück zum Otto-Wagner-Spital, das es wert ist. Viele verschiedene Studien belegen auch, dass es das Zeug hat und die Voraussetzung erfüllt, um zum UNESCO-Welterbe erhoben zu werden. Es gibt verschiedene Studien, unter anderen von Alliance for Nature, von Herrn Dipl.-Ing. Schuhböck, und so weiter, und so fort. Es könnte eingereicht werden, es liegt nur allein in der Hand der Stadt Wien, da braucht jetzt nicht die Bundesregierung oder sonst wer etwas machen, und Schwarz-Blau hat das auch nicht verbockt. SPÖ und NEOS hätten es in der Hand, dass man sagt, ja, das Otto-Wagner-Spital, wir lassen das von der ICOMOS prüfen, und so weiter, und so fort, und dann schauen wir uns an, ob es UNESCO-Welterbe werden könnte.

 

Denn derweil verfallen die Pavillons leider seit vielen, vielen Jahren. Natürlich kostet das alles etwas, das Herrichten. Das wird Herr Soros auch gewusst haben, und er ist ja milliardenschwer. Ich weiß schon, Herr Soros ist nicht die CEU, aber er hat schon ein bisschen Geld in der Hinterhand. Es wundert mich sowieso, dass alle vor Herrn Soros beziehungsweise vor der CEU katzbuckeln, denn er ist eigentlich ein milliardenschwerer Währungsspekulant. Nur weil er hier und da ein paar Wortspenden in Richtung links, in Richtung Gutmenschen fallen lässt, ist er auf einmal der Gute. Wir haben gesagt, er beziehungsweise seine Uni sind vielleicht nicht so die Guten, und wir haben leider recht behalten. Wir sind zwar auch für eine Nutzung des Areals für kulturelle, universitäre Zwecke, aber es gibt auch andere Universitäten in Wien und in Österreich, wir sind ja die größte deutschsprachige Universitätsstadt mit 190.000 Studenten. Da werden sich ja andere Universitäten vielleicht auch dafür interessieren. Man kann es als Ateliers nutzen, aber man soll bald etwas machen. Die „Alte Fleischerei“ steht eh nur mehr in Fragmenten, falls überhaupt noch irgendetwas steht. Die können wir also eh schon vergessen, aber viele andere Pavillons harren noch ihrer Sanierung.

 

Das ist die eine Sache, aber was uns besonders ärgert, ist, dass das Areal jetzt seit zweieinhalb Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt ist, unter dem Aufhänger - das steht noch immer im Internet -, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das Areal kennt ihr, Pavillons dazwischen, elendsviel Grün, also Gott sei Dank viel Grün, elendsbreite Straßen, sehr, sehr viel Platz. Während am Donauinselfest vor den Bühnen die Leute übereinanderstehen - Gott sei Dank ist das wieder möglich! Diesmal waren es ja 2,5 Millionen Besuche - das haben diesmal die Medien ja zum ersten Mal geschrieben: nicht Besucher. Denn insgesamt waren halt - ist eh genug - 500.000 Leute in 3 Tagen dort, und wenn sie halt mehrere Bühnen besuchen, dann sind es halt mehrere Besuche. Jetzt waren dort aber sehr viele Leute, sind quasi übereinandergestanden, dicht an dicht. Dort kann sich das Coronavirus anscheinend nicht ausbreiten, aber im Otto-Wagner-Spital, wenn die Erholungssuchenden zwischen den Pavillons vielleicht auf die Steinhof-Gründe gehen oder einfach dieses schöne Grünareal nutzen. Das ist ein Gesamtkunstwerk und hat architekturhistorische Bedeutung, gesundheitspolitische Bedeutung und ist mit seiner gesamten Parklandschaft eben als Gesamtkunstwerk Otto Wagners zu sehen.

 

Darum ist es nicht einzusehen: Die Nacht-Gastro floriert, die Bordellerie floriert hoffentlich auch. Also überall dürfen die Leute übereinanderstehen, übereinandersitzen, übereinanderliegen, nur durchs Otto-Wagner-Spital dürfen sie nicht durchgehen. Das versteht keiner! Die Kirche ist auch nicht mehr zu betreten, außer als Museum zu Museumszeiten. Das finden wir alles nicht in Ordnung, und Herr StR Hacker macht das in Gutsherrenmanier: Ihr kommt da nicht rein! (GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc: Eine Sauerei!) Das versteht keiner, und die Leute haben es sich verdient, dass sie auch wieder dort durchspazieren können, wie es seit Jahrzehnten möglich und ganz normal und üblich war. Das Coronavirus wird sich dort jetzt auch nicht über Gebühr ausbreiten. Warum sollte irgendeiner in einen Pavillon, der dort noch spitalsmäßig genutzt ist, eindringen und vielleicht irgendwelche Leute abschmusen? Das macht ja keiner! Wer geht schon freiwillig in ein Spital? Die Leute wollen dort durchspazieren, also an die Sozialdemokratie und an die

 

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