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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 18.10.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 11 von 103

 

pervisionen machen. Diese Fortbildungen sind nicht allein auf die Pädagogische Hochschule beschränkt, es wird hier intensive Zusammenarbeit auch mit außerschulischen Akteuren geben. Wir wissen, wenn auch von außen etwas in die Schule kommt, entsteht da ganz, ganz viel Innovation, und wir haben in Wien den großen Vorteil, dass es großartige Bildungsinitiativen auch außerhalb des Schulbereiches gibt, die mit den Schulen arbeiten wollen und großartige Angebote auch an die Schulen bringen. Da kann ich zum Beispiel die Projekte „Respekt“, „Sindbad“ und „Teach for Austria“ nennen, und es gibt viele weitere Initiativen, die Innovation, aber vor allem auch Kompetenz in die Schule bringen.

 

Wir setzen also an an der Direktion, an den Schülerinnen und Schülern, an den Lehrkräften, aber auch dort, wo es notwendig ist, mit Elternarbeit, nämlich indem wir mit den Eltern gemeinsam auch auf den Bildungserfolg der Kinder schauen.

 

Wir werden auch sozialräumliche Elemente miteinbauen, nämlich Schule gestalten, in der Schulgemeinschaft auch die Schule verschönern oder so einrichten, wie es die Schulgemeinschaft haben möchte, und hier auch eine Kooperation außerhalb der Schule ermöglichen. Das ist wichtig: Die Schulen zu öffnen, auch mit anderen Kooperationspartnern, mit anderen Schulen zusammenzukommen. Da gibt es in Wien schon die Bildungsgrätzl, bei denen es unser Ansatz ist, dort auch Bildungsinstitutionen zusammenzubringen und so verstärkt zu ermöglichen, auch über den Tellerrand hinweg zu schauen.

 

Das ist auch ein Aspekt dieses Programmes, nämlich Schulen in die Kooperation zu bringen. Die Kooperation bringt einen großen Mehrwert für alle Beteiligten. Man kann sehr, sehr viel voneinander lernen, und das ist auch notwendig, weil viele Schulen große Herausforderungen haben.

 

Unser Versprechen ist: Wir lassen diese Schulen in Wien nicht alleine. Wir begleiten sie, wir unterstützen sie, denn es geht uns um die Bildungschancen von jedem einzelnen Kind in dieser Stadt.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von NEOS. Frau GRin Dipl.-Ing. Arapović, bitte.

 

9.58.39

GRin Dipl.-Ing. Selma Arapović (NEOS): Vielen Dank, Herr Vizebürgermeister, für diese Ausführungen. Jetzt gibt es aber national auch verschiedene andere Schulprojekte. Können Sie uns ein paar Fakten herausstreichen? Wodurch unterscheidet sich das Wiener Bildungsversprechen von den anderen nationalen Programmen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Es ist tatsächlich so, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen in jeder Stadt und in jedem Land bildungspolitisch sehr, sehr unterschiedlich sind. Man wird nicht die London School Challenge eins zu eins nach Wien bringen können oder auch nicht ein in Hamburg recht erfolgreiches Programm. Wir haben uns aber die Aspekte angeschaut, die in Wien funktionieren, und haben uns in Wien entschieden, einen sehr individuellen Ansatz zu wählen, nämlich individuell mit jeder einzelnen Schule, die in diesem Programm dabei ist, zusammenzuarbeiten, weil jede Schule auch andere Herausforderungen hat. Wir haben uns entschieden, dann auch individuelle Zielvereinbarungen mit den Schulen abzuschließen, denn jede Schule hat hier auch andere Themen - zum Beispiel zu hohe Fluktuation bei den Lehrerinnen und Lehrern, zu hohe Fehlstunden bei den Kindern oder zu niedrige Erreichung der Bildungsstandards. Hier wird es individuelle Zielvereinbarungen mit den Schulen geben, und das ist schon ein sehr, sehr spezifischer Ansatz. Obwohl wir hier individuell vorgehen wollen, wird es auch einen ganzheitlichen Ansatz geben, nämlich nicht nur einen Aspekt an der Schule herauszugreifen, sondern ganzheitlich, wie vorhin erwähnt, mit Direktion, Lehrerinnen und Lehrern, Eltern und SchülerInnen vorzugehen, um einen ganzheitlichen Ansatz von allen Bildungsbeteiligten und BildungspartnerInnen zu ermöglichen.

 

Ein weiterer spezifischer Aspekt ist die Regionalität, dass wir nämlich nicht nur die Schule als Einheit sehen, sondern uns auch bemühen, andere Situationen im Umfeld mitzudenken, ob es Jugendzentren, Büchereien oder andere Bildungseinrichtungen wie Volkshochschulen sind, um hier auch sozialräumlich Elemente zu sehen, um in die Kooperation zu kommen. Bei den Projekten, die ich bisher angeschaut habe, ging es immer sehr stark um die einzelne Schule und weniger um den ganzheitlichen Ansatz, der in der Region ist. Das sind für mich drei Aspekte, die bei diesem Programm im Vergleich zu anderen sehr spezifisch sind.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN, Frau GRin Mag. Mag. Malle.

 

10.00.57

GRin Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE): Guten Morgen, Herr Bildungsstadtrat! Vielen Dank für die Ausführungen!

 

Wir unterstützen das natürlich, wenn es mehr Geld für die Schulen gibt und auch mehr Autonomie an den Standorten möglich sein wird. Wir sehen es nicht ganz so radikal und neu, wie es die London Challenge war. Allerdings ist auch das Projekt vom Bund, „100 Schulen - 1.000 Chancen“, schon da, das in Grundzügen recht ähnlich ist und unseres Erachtens manchmal ein bisschen weiter geht.

 

Zu den Fragen: Wie viel Geld wird eigentlich zur Verfügung stehen, wie viele Mittel werden für dieses Projekt im Gesamten zur Verfügung stehen? Weil Sie die DirektorInnen angesprochen haben, hätten wir auch gerne gewusst: Wie werden die begleitet? Also wer macht diese Leadership Workshops, dieses Coaching, die fachspezifische Beratung? Noch eine Frage zu den SchulentwicklungsberaterInnen, denn diese sind auch in dem Projekt enthalten: Werden das die SQM, die SchulqualitätsmanagerInnen, sein, oder machen das andere Personen? Danke.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Danke für diese sehr unterschiedlichen Fragen. Zur Abgrenzung „100

 

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