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Gemeinderat, 35. Sitzung vom 23.02.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 64

 

innen, in der eigenen Organisationseinheit Beratung für den Kinderschutz, auch für die Prävention, zu ermöglichen.

 

Der zweite Punkt, der für die Prävention sehr, sehr essenziell ist, ist ein verpflichtendes Kinderschutzkonzept, das jede private Einrichtung vorlegen muss. Kinderschutzkonzepte definieren, was die Standards sein müssen. Sie müssen gemeinsam mit Pädagoginnen und Pädagogen am Standort erstellt werden, um dort höchstmögliche Sicherheitsstandards zu haben und auch Präventionsleistungen zu erbringen.

 

Im Zusammenhang mit diesen zwei Anforderungen, die wir neu implementiert haben, werden aber die Kindergärten nicht allein gelassen, sondern wir haben in der dafür zuständigen MA 11 eine Kompetenzstelle Kinderschutz eingerichtet, die das Fachwissen dafür hat und auch beratend zur Seite steht. Was gibt es hier? - Es gibt aktuell laufende Information an die privaten Träger, vor allem an die kinderschutzbeauftragten Personen. Es gibt online Möglichkeiten, auch E-Learning zu machen. Es wird am 27.3. einen großen Kick-off als Auftakt- und Willkommensveranstaltung für alle kinderschutzbeauftragten Personen geben, um alle zusammenzubringen, ein gemeinsames Verständnis zu haben und auch in der Schulung voranzukommen. Uns ist es wichtig, dass diese kinderschutzbeauftragten Personen auch laufende Schulungen in diesem Bereich bekommen, um den Kinderschutzstandard in Österreich und vor allem in Wien, wofür wir zuständig sind, noch weiter anzuheben.

 

Bisher ist diese Novelle sehr gut angenommen worden. Es sind alle sehr intensiv damit beschäftigt, den Kinderschutz noch besser zu implementieren, in die Prävention auch zu investieren, und wir haben auch sehr gute Rückmeldungen für die Kompetenzstelle bekommen. Ich möchte auch allen einen herzlichen Dank aussprechen, die sehr hart daran gearbeitet haben, in kurzer Zeit neue Standards im Bereich des Kinderschutzes zu schaffen.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke, Herr Vizebürgermeister.

 

Da der Geräuschpegel im Sitzungssaal relativ hoch ist, darf ich darum ersuchen, die Gespräche bitte hinter den Bankreihen zu führen. - Danke schön.

 

Die 3. Zusatzfrage wird von Herrn GR Stadler gestellt. Bitte schön.

 

9.59.04

GR Felix Stadler, BSc, MA (GRÜNE): Guten Morgen, Herr Vizebürgermeister! Vielen Dank für die bisherige Beantwortung der Frage.

 

Ich möchte mich ein bisschen auf die Kinderschutzkonzepte in den Schulen beziehen. Wie so viele Schulen schreibt auch meine gerade an einem eigenen Kinderschutzkonzept für den Standort. Das ist extrem wichtig und begrüßenswert.

 

Meine Frage ist dahin gehend: Ist es angedacht, diese Kinderschutzkonzepte, die an den Standorten geschrieben werden, irgendeiner Qualitätsprüfung oder auch einer Qualitätssicherung, auch über die nächsten Monate und Jahre hinweg, zu unterziehen, sodass das nicht einfach nur Konzepte sind, die irgendwann in der Schublade landen und an den Standorten halt irgendwie geschrieben werden, aber nicht weiterverfolgt werden?

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Bitte, Herr Vizebürgermeister.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Aus meiner Sicht ist es bei einem Kinderschutzkonzept notwendig und wünschenswert, dass sich die betroffene Einheit immer wieder damit beschäftigt. Das heißt zum Beispiel, dass eine Schule oder ein Kindergartenträger nicht ein Mal ein Konzept schreibt, das dann in der Schublade landet, denn ein Kinderschutzkonzept ist immer nur so viel wert, wie es auch gelebt wird.

 

Es sind der Wunsch und die Anforderung an die entsprechenden Einrichtungen, sich mit der betroffenen Person immer wieder damit auseinanderzusetzen, weil zum Beispiel auch das Personal wechselt. In zehn Jahren wird an deiner Schule sehr viel anderes Lehrpersonal sein, und da wäre es wünschenswert, wenn sich auch die wieder mit dem Kinderschutzkonzept beschäftigen. Dementsprechend haben wir es im Bereich des Kindergartens sehr, sehr klar festgeschrieben, und es gibt hier auch weitere Gespräche mit der Bildungsdirektion, wie wir sicherstellen können, dass sich die Schulen laufend damit beschäftigen. Beauftragt wurde es auch vom pädagogischen Bereich der Bildungsdirektion, die natürlich auch einen pädagogischen Blick darauf hat, ob das, was erarbeitet wird, auch dem Kinderschutz dienlich ist. Dementsprechend bin ich sehr zuversichtlich, dass wir mit dem Kinderschutzkonzept im Bereich der Kindergärten und der Schulen den Kinderschutz insgesamt verbessern werden.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke schön. Die 4. und letzte Zusatzfrage wird von Herrn GR Zierfuß gestellt. Bitte.

 

10.01.04

GR Harald Zierfuß (ÖVP): Sehr geehrter Herr Stadtrat, wir finden es gut und richtig, dass das Thema Kinderschutz jetzt in der öffentlichen Debatte entsprechend die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient hat, nachdem ja in der Vergangenheit viele Vertuschungsskandale auch in der Stadt Wien liegen. Jetzt ist es wichtig, dass neben den Konzepten auf der einen Seite dann auch in den Kindergärten entsprechend gearbeitet werden kann. Da ist natürlich der Personalschlüssel ein entscheidender Faktor, denn wenn ich wenige Pädagogen für viele Kinder habe, dann fallen Zwischenfälle schlechter auf und die Pädagoginnen und Pädagogen können sich nicht so auf die Kinder konzentrieren. Neben dem Kinderschutz ist es natürlich auch für die Qualität in den Kindergärten wichtig. Jetzt kennen wir den Pädagogenmangel und wissen, dass es schwierig ist, mehr Pädagoginnen oder Pädagogen in den Kindergarten zu bringen, wohlwissend, dass nur ein Viertel der fertig ausgebildeten auch tatsächlich den Beruf ergreift. Deswegen meine Frage: Wird es in dieser Periode Ihrerseits noch einen Stufenplan geben, die Gruppengrößen zu senken, um auch die Attraktivität für den Beruf entsprechend zu steigern?

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Bitte, Herr Vizebürgermeister.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Aus meiner Sicht gibt es viele unterschiedliche Maßnahmen, um den Kinderschutz zu verstärken. Ein paar habe ich ausgeführt, eine, die Sie ansprechen, sind kleinere Gruppengrößen, für mich vor allem mehr Personal. Das kann natürlich dazu

 

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