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Gemeinderat, 35. Sitzung vom 23.02.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 28 von 64

 

sich einen dritten Stadtwerke-Chef on top, der auch wieder top bezahlt wird. Auf der anderen Seite brennen das alles die Wienerinnen und Wiener.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir fordern dort, wo die Stadt die Möglichkeiten dafür hat, eine sofortige Senkung der Gebühren. Wir fordern endlich eine Einstellung der GIS-Landesabgabe. Man wird ja sehen, wie sich das rund um den ORF jetzt weiterentwickelt. Wir fordern eine Reduktion und ein Einfrieren der Mieten im sozialen Bereich überall dort, wo Sie die Möglichkeit dazu haben.

 

Wir fordern, dass es bei der Wien Energie endlich eine Gewinnausschüttung gibt, und zwar eine Gewinnausschüttung in dem Sinn, dass Gelder dort, wo die Wien Energie Gewinne macht, auch wieder an die Kunden zurückgezahlt werden und keine Boni an Manager ausgezahlt werden. - Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner ist GR Mag. Konrad zu Wort gemeldet. Sie sind am Wort.

 

11.40.23

GR Mag. (FH) Jörg Konrad (NEOS)|: Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie uns zum eigentlichen Poststück des heutigen Tages zurückkommen, mit dem wir den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds für seine Geschäftstätigkeit 2023 dotieren und damit erneut die Entwicklung am Wiener Arbeitsmarkt in den Mittelpunkt rücken!

 

Wir bekennen uns mit dieser Dotation zum Prinzip des lebenslangen Lernens in unserer Stadt und fördern die beruflichen Entwicklungschancen von Wienerinnen und Wienern. Wir fördern mit den Initiativen des WAFF die Fachkräftesicherung unserer Stadt und sichern damit den zukünftigen Wohlstand. Wir unterstützen mit unterschiedlichen Projekten auch die Arbeitsmarktintegration von ausgrenzungsgefährdeten Personen und tragen damit zur Chancengerechtigkeit in Wien bei.

 

Wir unterstützen mit den unterschiedlichen Initiativen des WAFF auch den aktuellen Trend am Wiener Arbeitsmarkt, der sehr erfreulich ausfällt. Wir haben im Herbst 2022 erstmals die Marke von 910.000 Beschäftigungsverhältnissen überschritten und liegen auch im Jänner 2023 erneut auf Rekordniveau. Wien weist neben Tirol und Salzburg das stärkste Beschäftigungswachstum im Bundesländervergleich auf. In fast allen Branchen konnte im Jänner 2023 ein Zuwachs bei den Beschäftigungsverhältnissen in Wien verzeichnet werden.

 

Die Branche Beherbergung und Gastronomie zeigt das stärkste Beschäftigungswachstum und hat im Jänner 2023 erstmals wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Das ist natürlich besonders erfreulich, da diese Branche durch die Corona-Krise besonders stark betroffen war.

 

Auch die Arbeitslosigkeit liegt in Wien schon seit einiger Zeit wieder deutlich unter dem Vorkrisenniveau und sinkt auch im Jänner 2023 im Vorjahresvergleich weiterhin ab. Besonders erfreulich ist, dass auch bei Personen über 50 Jahren die Langzeitbeschäftigungslosigkeit weiterhin sinkt. Gegenüber dem Jänner 2022 konnte die Langzeitarbeitslosigkeit in dieser Gruppe erneut um 22 Prozent gesenkt werden und liegt im Jänner 2023 ebenfalls deutlich unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019.

 

Auf diesem erfreulichen Trend wollen wir weiter aufbauen und auch 2023 im WAFF zahlreiche Maßnahmen zur Ausbildung, Weiterbildung und Qualifikation setzen. Im WAFF-Handlungsfeld Förderung beruflicher Entwicklungschancen sollen im Jahr 2023 bis zu 26.000 neue TeilnehmerInnen, davon 16.000 Frauen, gefördert werden. In diesem Bereich geht es um Strategien, Instrumente und Maßnahmen, die auf individueller Basis die Wiener ArbeitnehmerInnen beim Weiterkommen im Beruf unterstützen. Im Fokus stehen dabei Menschen, die von sich aus initiativ werden und ihre beruflichen Entwicklungschancen verbessern wollen, aber auch arbeitslosen Personen bietet der WAFF mit seinen Arbeitsstiftungen eine hochwertige Unterstützung beim beruflichen Neuanfang.

 

Einen besonderen Fokus wird 2023 auch die Sicherung von Fachkräften einnehmen. Mit der geplanten Präsentation des 1. Fachkräfteberichts für Wien wird das Fachkräftezentrum 2023 seinen Regelbetrieb aufnehmen. Schwerpunktmäßig wird der Fokus im Fachkräftezentrum heuer auf die Herausforderungen im Kontext der Digitalisierung und der Dekarbonisierung und auf die Herausforderungen im Bereich Pflege, Gesundheit und Soziales gelegt werden. Ein weiterer Schritt im Bereich der Fachkräftesicherung wird die Ausweitung der Kapazität im sehr erfolgreichen Programm „Job PLUS Ausbildung“ sein. Wir planen dort, die Zahl der Eintritte von derzeit 1.500 pro Jahr auf 1.900 im Jahr 2023 zu steigern. Da geht es vor allem auch um den Bereich der Pflegeberufe, weil das Aufschließen von arbeitssuchenden Personen eben unabdingbar ist, wenn wir den Bedarf an Pflegekräften gedeckt sehen wollen.

 

Zusätzlich soll das Projekt „Job PLUS Ausbildung“ auch für den Bildungsbereich Anwendung finden, indem wir in Kooperation mit der Stadt Wien ElementarpädagogInnen und SozialpädagogInnen ausbilden werden. Ebenfalls der Fachkräftesicherung dient die Ausbildungsinitiative für ein berufsbegleitendes Studium im Bereich Digitalisierung, Naturwissenschaft und Technik für Frauen, das letztes Jahr gestartet ist, oder auch die Wiener Pflegeausbildungsprämie.

 

Auch im Bereich Arbeitsmarktintegration ausgrenzungsgefährdeter Personen gäbe es natürlich noch zahlreiche Initiativen, die man hier erwähnen könnte. Ich denke, wir werden aber heuer auch noch genug Gelegenheit haben, über aktive Arbeitsmarktpolitik, Aus- und Weiterbildung und Fachkräftesicherung zu sprechen.

 

Ich möchte mich daher an dieser Stelle sehr herzlich bei Fritz Meißl und seinen MitarbeiterInnen im WAFF für die geleistete Arbeit und für diesen wichtigen Beitrag zu diesen Themenbereichen bedanken. Ich wünsche den WAFF-MitarbeiterInnen und den WAFF-KundInnen viel Freude und Erfolg auch am neuen Standort am Praterstern. Ich durfte ja bei der Eröffnung dabei sein und konnte mich überzeugen, dass dieser moderne Standort sicher auch dazu beitragen wird, noch kundenorientierter zu sein und noch mehr Wienerinnen und Wiener bei ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen. - Vielen Dank.

 

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