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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 25.04.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 86 von 103

 

Daher ist es, glaube ich, wichtig - mir ist es jedenfalls wichtig -, in aller Klarheit, Deutlichkeit und Unmissverständlichkeit, auch aus Dankbarkeit und Akzeptanz für die großartige Arbeit unserer Mitarbeiter, zu betonen und festzustellen: Die Klinik Ottakring kommt zu jeder Zeit ihrem Versorgungsauftrag im Gesundheitswesen nach, sowohl für die Bevölkerung des Bezirkes Ottakring als auch für die gesamte Region als auch für die gesamte Stadt.

 

Zur Frage 3: Im Wiener Gesundheitsverbund werden aktuell rund 1.250 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet. Diese bilden wir für das gesamte Gesundheitssystem aus, nicht nur für die Spitäler des Wiener Gesundheitsverbundes. Die Ausbildung im Spital erfolgt für das gesamte Gesundheitssystem, also zum Beispiel auch für den gesamten niedergelassenen Bereich und natürlich auch andere Spitalsträger, die wesentlich weniger Ausbildungen machen - das sage ich ohne Vorwurf, nur als Tatsachenfeststellung. Daher ist es ja auch nicht verwunderlich, dass, wenn wir für den gesamten medizinischen Bereich inklusive niedergelassenen Bereich ausbilden, Ärztinnen und Ärzte immer wieder das Spital verlassen. Das ist eine völlig logische Routine: Wenn man für Bereiche ausbildet, die über den eigenen Betrieb hinausgehen, ist es logisch, dass die Mitarbeiter das Spital verlassen. So sind zum Beispiel drei von Ihnen zitierte Abgänge darauf zurückzuführen, dass diese Ärzte beschlossen haben, und dafür bin ehrlich gesagt sehr dankbar, ein Primärversorgungszentrum zu gründen. Sie haben in der Zwischenzeit in Margareten ein erfolgreiches Primärversorgungszentrum gegründet. Natürlich kann man sagen, wenn man jetzt nur nach Ottakring schaut, dass die drei Ärzte aus Ottakring weggegangen sind, aber sie sind nicht weggegangen, sondern sie haben ein wunderbares, hervorragend funktionierendes Primärversorgungszentrum in Margareten gegründet und tragen somit dazu bei, den Druck auf die Spitäler ein bisschen abzubauen.

 

Aktuell steht die Klinik Ottakring vor Herausforderungen, weil eines von vier Diensträdern der Zentralen Notaufnahmen für die Sommermonate - ich spreche vom vor uns liegenden Sommer - ärztlich noch nicht fertig besetzt ist. Dies deshalb, weil unter anderem diese besagten Abgänge und eine zusätzliche Elternkarenzierung dazu geführt haben, dass die ÄrztInnen, die selbst direkt der Notaufnahme zugeordnet sind, nicht sämtliche Diensträder füllen können. Offensichtlich ist der Öffentlichkeit aber zu wenig bewusst, dass in den Zentralen Notaufnahmeambulanzen und -abteilungen nicht nur die direkt dort zugeteilten Ärztinnen und Ärzte den 24/7-Dienstbetrieb aufrechterhalten, sondern routinemäßig ganz normal auch ÄrztInnen anderer Abteilungen, nämlich der internen Abteilungen, der Anästhesie, Allgemeinmediziner, et cetera Dienste übernehmen.

 

Das ist Routine im Spital - nicht gerne gesehen und die Dienstplaneinteilung ist manchmal ein bisschen eine Rauferei, das wissen wir schon, aber an sich ist es völlig klar, dass die Dienste in den zentralen Notaufnahmen von anderen mitbespielt werden müssen. Logischerweise können jene, die von anderen Abteilungen kommen, ihre Dienstpläne erst dann fertig machen, wenn die Planung in ihrer eigenen Abteilung abgeschlossen ist, und dann können sie noch für die Vorlaufplanung disponieren. Daher wird diese insgesamt sehr spät abgeschlossen.

 

Genau darauf zielt die Gefährdungsmeldung ab. Das war nicht die Gefährdungsmeldung: „Wir wissen jetzt im März nicht die Dienstpläne, oder wir wissen jetzt im April nicht die Dienstpläne!“, sondern die Gefährdungsmeldung war, dass man gesagt hat: Wir wissen noch nicht, wer im Sommer Dienst macht und ob wir auf Urlaub gehen können! Das ist schon in Ordnung, denn das ist ja der Sinn des Instruments der Gefährdungsmeldung, dass man darauf aufmerksam macht. Es ist aber an sich kein überraschender Prozess und daher ein ganz klarer Vorgang, den das Management vor Ort im Haus gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten klären muss.

 

Welche Ärzte und wie viele Ärzte stehen denn dafür zur Verfügung? Wenn man sich das Gesamtpotenzial an der Klinik Ottakring ansieht, in den Abteilungen, in denen Ärztinnen und Ärzte routinemäßig auch auf der Zentralen Notfallabteilung Dienst machen, dann sieht man, dass das über 300 Ärztinnen und Ärzte sind, die das Potenzial bilden, um diese Dienste zu übernehmen. Dadurch kann man auch ganz klar sagen: Die qualitative und quantitative Versorgung wird weiterhin sichergestellt sein.

 

In den Häusern gibt es auch unterschiedliche Modelle für die Besetzung der Dienste. In anderen Kliniken werden etwa freie Dienstposten für die Ausbildung von Fachärzten an andere Abteilungen abgegeben und im Gegenzug die Dienste der ZNA automatisch eingeteilt. Wir haben aber in jedem Haus eine ein bissel andere Vorgangsweise, und ich finde das auch legitim. Ich stehe auch dazu, dass das nicht nach Einheitsbrei funktionieren muss. Ich halte es für legitim, dass die Generaldirektion den einzelnen Häusern in dieser Frage der Diensteinteilung gewisse Freiheiten einräumt.

 

Zur Frage 4: In Summe gibt es rund 600 Dienstposten bei Pflege und ÄrztInnen im allgemeinen Bereich der Anästhesie, davon sind in der Pflege 13,17 Prozent vakant, bei den ÄrztInnen 6,75 Prozent.

 

Zur Frage 5: Zunächst eine Klarstellung, weil da offensichtlich ein Missverständnis vorliegt: In der Klinik Donaustadt ist aktuell keine chirurgische Abteilung in Aufbau. In Aufbau ist die Zentrale Notaufnahmestation, und zwar in einer Dimension, wie sie nicht einmal im ÖSG vorgesehen ist, um eben die Aufnahme von PatientInnen auf den anderen Stationen in der Nacht nicht in den Stationen zu machen, sondern in der Zentralen Notaufnahmestation. Diese Stationen haben daher automatisch einen Fächermix, nämlich Chirurgie genauso wie Innere Medizin, und daher ist dort auch bestens ausgebildetes Personal vorhanden, auch um neurochirurgische Patientinnen und Patienten zu versorgen. Dort ist also nicht der Aufbau einer Chirurgie in Vorgang, sondern der Aufbau dieser Zentralen Notaufnahmeabteilung.

 

In Zukunft wird daher die stationäre Versorgung von neurochirurgischen Patienten in dieser Zentralen Notaufnahmestation übernommen. Das bedeutet aber keine Reduktion von zusätzlichen Betten oder Leistungskapazitäten, sondern nur die Zusammenführung von zwei Abteilungen. Überdies ist an dieser Abteilung dann eben auch

 

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