Gemeinderat, 40. Sitzung vom 28.06.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 91 von 102
unermüdlich für diese Stadt arbeiten, und an dieser Stelle auch ein herzliches Danke dafür. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Ich möchte heute über die Tätigkeit der Mobilitätsagentur sprechen, wobei der Schwerpunkt auf dem Zufußgehen in unserer Stadt liegt. Mein Kollege GR Schober Marcus hat dies schon in der Klimadebatte angesprochen und erwähnt, dass dies sehr wichtig ist. Es gibt dazu auch ein gutes Zitat, mit dem ich beginnen möchte: Die lebenswertesten Städte sind jene, in denen die FußgängerInnen nicht nur toleriert, sondern auch willkommen und eingeladen sind. - Dieses Zitat unterstreicht die Bedeutung des Zufußgehens in urbanen Räumen, und das Zitat betont, dass eine hohe Lebensqualität und Attraktivität einer Stadt eng mit Fußgängerfreundlichkeit verknüpft ist. Ein gutes Fußgängernetzwerk fördert die soziale Interaktion, verbessert die Gesundheit der Bewohner und Bewohnerinnen und trägt zu einer nachhaltigen städtischen Mobilität bei.
Die notwendige Mobilitätswende bezieht sich daher umso mehr auf einen Übergang zu nachhaltigen Transportformen, um Umweltauswirkungen zu reduzieren und eine gesündere, lebenswertere Umgebung zu schaffen, und das ohne irgendeinen apodiktischen Befehl oder so. Es wird ein Einverständnis und ein Einsehen dazu geben. Eine städtische Planung, die kurze Wege für den täglichen Bedarf ermöglicht und dazu auch den Fußverkehr fördert, trägt in weiterer Folge natürlich in steigendem Maße zu einer Reduktion der CO2-Emissionen bei.
Wir kommen nun zu den Aktivitäten der Mobilitätsagentur in Wien, die im Jahr 2022 wirklich eine Vielzahl interessanter Projekte durchgeführt hat. Ein Beispiel aus meinem wunderschönen Heimatbezirk Donaustadt und dem wunderschönen Nachbarbezirk Floridsdorf war das Projekt LiDo, das darauf abzielt, den Fußverkehr in der Donaustadt und in Floridsdorf zu fördern. Eine große Bitte hätte ich: Vielleicht ist es möglich, dass man von diesem Ausdruck Flächenbezirke abgeht und sich links der Donau angewöhnt, weil Fläche überall in Wien ist.
Im Rahmen dieses Projektes wurde im Juni 2022 die LiDo-Fußwegekarte in den Bezirken 21 und 22 veröffentlicht, und es zeigt sich, dass Menschen motiviert sind, zu Fuß zu gehen und die Wege auch zu erkunden.
Im Herbst 2022 wurde ein Netzwerk aus Organisationen und Einzelpersonen gegründet, und gemeinsam mit der Mobilitätsagentur befasst man sich mit den Schwachstellen des Fußwegenetzes. Es werden und wurden dabei konstruktive Verbesserungsvorschläge eingebracht. Der Prozess befindet sich natürlich in stetiger Weiterentwicklung und wird sich dabei den jeweiligen zukünftigen veränderten Rahmenbedingungen anpassen und anpassen müssen. Das LiDo-Netzwerk besteht übrigens aus Interessierten und es ist offen, Sie sind also ganz herzlich eingeladen, da mitzutun.
Jetzt im Juni 2023 fand der öffentliche Wandertag „12 Stunden LiDo“ bei uns statt, bei dem die beiden Bezirke auf einer Strecke von 50 km zu Fuß erkundet werden konnten, und es haben bitte über 1.000 Personen daran teilgenommen.
Ein weiteres Projekt der Mobilitätsagentur war und ist die Koordination von Sharing Mobility und die Förderung von Transporträdern. In diesem Zusammenhang wurde die Kosmo, die Koordinationsstelle Sharing Mobility, ins Leben gerufen und dient als Sharing-Initiative der Stadt als erste Anlaufstelle für Anliegen. Die Mobilitätsagentur ist für die Koordination des Leih-E-Scooter-Sharings und des Transportfahrradleihsystems Grätzlrad Wien zuständig.
Seit Oktober 2022 haben alle Wienerinnen und Wiener die Möglichkeit, eine Förderung für den Kauf eines Transportrades zu erhalten. Die Förderung umfasst 50 Prozent des Kaufpreises, maximal jedoch 800 EUR, und bei Lastenfahrrädern mit Elektromotor beträgt die maximale Fördersumme 1.000 EUR, die Förderung läuft voraussichtlich bis 2026.
Des Weiteren übernimmt die Mobilitätsagentur die Koordination der Infrastruktur für den Ausbau des Rad- und Fußverkehrs in unserer Stadt. Unter dem Motto „Einen Gang höher schalten!“ fand auch Anfang April 2022 der 13. Österreichische Radgipfel im Wiener Rathaus statt. Mehr als 500 Personen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft haben sich bei der von der Mobilitätsagentur organisierten Fachkonferenz ausgetauscht und Neues erfahren. Dabei hielten auch mehr als 100 Fachleute aus dem In- und Ausland Vorträge.
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 55 Infrastrukturprojekte in Angriff genommen und umgesetzt. Darüber hinaus bietet die Mobilitätsagentur verschiedene Mobilitätsbildungsprogramme für Schulen an. Das Programm „Die Stadt & Du“ - das wird Ihnen sicher geläufig sein - steht seit Oktober 2019 allen Wiener Volksschulen kostenlos zur Verfügung und beinhaltet Unterrichtsboxen zu Themen wie Schulweg, Grätzlentdeckung und Radfahren. Im Jahr 2022 wurden über 700 Unterrichtsboxen bestellt und an Schulen geliefert. Im Rahmen des Mobilitätsbildungsprogramms werden zudem auch kostenlose Radfahrkurse angeboten - zwischen Mai und Oktober 2022 haben an 306 Kurstagen über 6.400 Kinder der 3. und 4. Klasse Volksschule einen kostenlosen Radfahrkurs besucht. Die Kurse fanden an zentralen von der Mobilitätsagentur bereitgestellten Plätzen statt. Es gäbe noch viel zu sagen: Im Jahr 2022 entwickelte die Mobilitätsagentur ein Mobilitätsbildungsprogramm auch für die Altersgruppe 10- bis 14-Jährige. Sie ist Vermittlerin zwischen Bevölkerung, Verwaltung und Politik und arbeitet daran, dass das Zufußgehen, das Radfahren in der Stadt einfacher, bequemer und sicherer zu machen ist. Dies alles dient dem Ziel, dass sich mehr Menschen auch im Alltag dafür entscheiden, häufiger Rad zu fahren und einfach zu Fuß zu gehen.
Eines ist mir noch ganz wichtig: Bitte schauen Sie wirklich in das Klimaprogramm und in den Regierungsmonitor, da ist alles transparent aufgelistet.
Ich möchte mich ganz herzlich beim Radfahrverkehrsbeauftragten Martin Blum in der Mobilitätsagentur und bei der Fußverkehrsbeauftragten Petra Jens und dem Team bedanken.
Ich möchte mich bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bedanken, die maßgeblich beteiligt sind, von der MA 18 bei Clemens Horak, bei Franz Kobermaier von der
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