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Gemeinderat, 54. Sitzung vom 22.05.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 109

 

darf betonen, das ist ja die Vorgabe der Stadt Wien selber gewesen - Sanierungszyklus 30 Jahre so nicht mehr verfolgt wird, sondern sich jetzt ein Zyklus von 40 Jahren vorgenommen wird. Begründet wurde das auch mit Abschreibungsmodalitäten, also steuerliche Gründe. Ich würde gerne von Ihnen auch hören, welchen Zyklus nimmt sich die Stadt Wien vor? 30 Jahre, 40 Jahre? Sie könnten ja auch sagen, okay, wissen wir nicht, es kommt auf die Umstände an, aber ich würde es gerne von Ihnen hören.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

VBgm.in Kathrin Gaál: Wie bereits gerade vorher gesagt, hat eben Wiener Wohnen da schon starke Veränderungen vorgenommen. Es wurde auch das Know-how eines Bauherrnmanagements bei Wiener Wohnen aufgebaut, es wurde das Know-how eines sozusagen Baumanagers bei der Wiener Wohnen Kundenservice aufgebaut, um zu unserem Ziel, nämlich auf einen 40-jährigen Sanierungszyklus, zu kommen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. GR Prack, bitte.

 

10.18.07

GR Georg Prack, BA (GRÜNE): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, wir haben ja vom Bundesrechnungshof festgestellt einen Sanierungszyklus von 67 Jahren statt der entweder 30 oder 40 Jahre - beim Bundesrechnungshof war die Angabe noch 30 Jahre als Ziel, jetzt sind es 40 Jahre. Meine Frage ist: Wie will man denn einen Sanierungszyklus von den 40 Jahren erreichen und bis wann will man ihn erreichen, denn ich nehme an, Klimaneutralität 2040 wird so ein Zeitpunkt sein, und wir haben berechnet, wenn man die 30 Jahre erreichen will, dann sind es zirka 90 Gemeindebauten, die man jährlich sanieren müsste. Also bis wann will man das erreichen und wie will man das erreichen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

VBgm.in Kathrin Gaál: Wir stocken laufend die Ressourcen auf, die für die Sanierungen notwendig sind, es sind ja auch die Steigerungen der Sanierungsvolumen spürbar. Wir haben derzeit rund 300 Sanierungsprojekte in ganz unterschiedlichen Phasen in Bearbeitung, denn das Ziel ist, so wie ich es schon gesagt habe, die Baubeginne sollen in diesem Ausmaß gesteigert werden, dass wir Ende der 20er Jahre einen 40-jährigen Zyklus erreicht haben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, die 3. Anfrage ist damit beantwortet.

 

10.19.00†Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler - Frage|

Die 4. Anfrage (FSP-565617-2024-KSP/GM) wurde von Frau GRin Däger-Gregori gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Kultur und Wissenschaft gerichtet. In dieser Anfrage geht es um den freien Zugang zu Kultur und Wissenschaft. (Sehr geehrte Frau Stadträtin! Aktuelle Berichte zur sozialen Lage zeigen, dass die Teuerung der letzten Jahre besonders für sozial schwache Personen drastische Einschränkungen bedeutet. Welche Maßnahmen werden in Ihrem Verantwortungsbereich gesetzt, um auch weiterhin für alle Bevölkerungsschichten den freien Zugang zu Kultur und Wissenschaft zu gewährleisten?)

 

Bitte schön, Frau Stadträtin, um Beantwortung, und guten Morgen.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Guten Morgen Ihnen allen hier im Saal, aber auch online! Die 4. Anfrage bezieht sich auf die Frage der sozialen Lage und welche Maßnahmen in meinem Verantwortungsbereich gesetzt werden, um auch weiterhin für alle Bevölkerungsschichten den freien Zugang zu Kultur und Wissenschaft zu gewährleisten.

 

Danke für die Frage, ich glaube, es ist ein ganz wichtiges Thema. Alle, die hier im Saal sitzen, können sich Kultur und Kunst immer noch gut leisten, aber es zeigt sich, dass gerade jene Bevölkerungsteile im unteren Segment, also die untersten 20 Prozent der Einkommensskala, überdurchschnittlich von den Teuerungen betroffen sind. Wenn es um die Sicherung der Grundbedürfnisse wie Wohnen, Heizen, Essen, Gesundheit und Bildung geht, dann stehen oft Freizeitaktivitäten und Kultur hinten an, und gerade diese gesellschaftliche Teilhabe - das kann man messen - geht auf Grund der Teuerungen zurück. Deswegen muss man schnell effiziente und wirksame Maßnahmen treffen, die wir, glaube ich, auch getroffen haben, wie zum Beispiel eben den Gratiseintritt in die Dauerausstellung vom Wien Museum. Das ist ein ganz massives Zeichen für eine Bevölkerung, dass sie wirklich ihr Museum hat. Es ist die weltweit größte, städtische Sammlung überhaupt, und das Tolle ist, jeder Familienvater, Familienmutter oder Mensch, begeisterte Tante, Onkel weiß genau, wie schwer es ist, Kinder bei der Stange zu halten, mehr als eine Stunde Aufmerksamkeit geht sich nicht aus. Daher ist der Druck, wenn da ein Ticket etwas kostet, für die Familie sehr groß, und dann mindert auch der Druck, sich alles anzusehen, natürlich aber auch das Erlebnis für die Kinder. Deswegen ist es mir wichtig, dass man sich da immer wieder etwas ansehen kann, einzelne Abteilungen ansehen kann.

 

Das ist, glaube ich, ein wichtiges Zeichen für Bildung und auch für eine kulturelle Vermittlung an alle Bevölkerungsschichten, egal, woher sie kommen, wer wir sind, auf welchem Boden wir gewachsen sind, was unsere Geschichte bedeutet, durch welche Phasen Wien seine Geschichte durchlaufen hat. Und die Statistik gibt uns recht, das neue Haus wird seit Eröffnung am 6. Dezember wirklich gestürmt, wir haben an die 300.000 Besucher gehabt, die sich das Museum ansehen wollen. Interessanterweise scheint es sich abzuzeichnen, dass dieses britische Modell, nämlich dass die Sonderausstellung dann bepreist ist, sich auch ökonomisch rechnen wird. Das ist also ein mutiger Schritt, der auch zur Nachahmung empfohlen ist.

 

Demselben Gedanken folgt ja auch der Wiener Kultursommer. Da geht es darum, wirklich an verschiedensten Orten dieser Stadt öffentlich aufzuschlagen, und zwar nicht mit einem genrespezifischen Programm, sondern mit einem sehr gemischten Programm, sodass man von einer Lesung, dann Kindertheater, dann einem DJ, dann einem Barockensemble vieles erleben kann, was in dieser Stadt produziert wird. Und das ist ja oft auch wirklich der Erstkontakt zu Kunst und Kultur. Auch hier haben wir eine Umfrage gestartet und Folgendes festgestellt: Zwei Drittel

 

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