Gemeinderat, 54. Sitzung vom 22.05.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 109
was für euch, wir haben die Festwochen, wo einem vermummte Menschen entgegenkommen, wir haben das Volkstheater, wo weniger Theater als Provokation aufgeführt ist, was ja seine Berechtigung für ideologische Gruppen und für eine andere Gruppe hat, aber wir sprechen über Kinder und Jugendliche. Also möchte ich Sie jetzt ganz konkret in Ihrer Verantwortung als Kulturstadträtin für alle, vor allem für die Jüngsten, bitten, uns darzulegen, was Sie für die konkret an neuem Angebot haben, denn wir wissen leider alle, wenn es teuer wird - und das ist ja der Ursprung dieser Anfrage - und du dich entscheiden musst zwischen Miete, Strom, Essen und Kultur, ist die Kultur ganz schnell weg. Aber den Kindern und Jugendlichen diese Lust am Theater zu machen, das ist etwas, was mir komplett fehlt bei Ihrem Angebot hier, das Sie hier als Volkstheater und Festwochen und Pratermuseum verkaufen. Ich möchte Sie nur zitieren, Sie haben beim Pratermuseum damals gesagt, Sie wollen in dieser schweren Zeit positive Signale gegen die zunehmende Depression in der Gesellschaft setzen. Ich glaube, das wird bei den Kindern und Jugendlichen nicht gelingen.
Was sind also Ihre konkreten Pläne in Ihrer richtigen Analyse, dass Kinder und Jugendliche weniger Motivation haben und es die Demokratie doch stärken könnte, mehr Kultur zu erleben, was sind Ihre konkreten Pläne für Kinder und Jugendliche in dieser Stadt? Danke für die Beantwortung.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Ja, danke, lieber GR Eppinger, die Verve ist immer beeindruckend, aber sie zielt ein bisschen ins Leere, denn ich hatte vorhin nicht die Frage bekommen, das gesamte Angebot von Kinderkultur in Wien aufzulisten, da würden wir heute bis 9 Uhr am Abend noch sitzen, wenn ich in die Details gehe. Also Sie kennen schon den „Dschungel“, das Kinder- und Jugendtheater in Wien? Wir haben alle diese Initiativen auch gestärkt, gerade in Krisenzeiten, ZOOM. Sie haben gehört, dass es ein Kinderkulturhaus - wir haben noch nicht das richtige „branding“, das ist noch eine Markenfindung - in Floridsdorf geben wird, eine ganz neue Institution, ein ganzes Haus nur den Kindern in allen Altersgruppen gewidmet. Das ist im Werden, im Entstehen, wichtig für jenseits der Donau. Und die Kinder- und Jugendtheatergeschichte, von der ich vorhin gesprochen habe, kann ich gerne auch noch einmal spezifizieren, das ist ein absolutes Novum, denn es richtet sich an Kinder im Kindergartenalter, in der Volksschule, in der Unterstufe und in der Oberstufe bis hin zu mehrfach Sitzengebliebenen bis 22 Jahre. Das ist das Angebot, das wir gerade erarbeiten. Lassen Sie es einmal blühen und wachsen, und wir freuen uns, dass es das gibt.
Aber auch dieser Kultursommer hat ja einen großen Anteil an Kindertheater, Kindermusik, da passiert auch schon sehr viel innerhalb dieser Institutionen. Dass sowohl die Josefstadt als auch das Volkstheater nicht unbedingt das untere Alterssegment treffen, diese Analyse haben Sie brillant erschlossen, natürlich, aber es war ja vorhin nur ein Beispiel, wo Tickets gratis oder extrem günstig für Jugendliche angeboten werden. Und die Wiener Festwochen waren ja das Beispiel vorhin vor dem Rathausplatz. Also, bleiben wir sachlich und denken daran, was hier alles an Initiativen passiert. Vor allem auch die Stärkung der Kulturvermittlung und des Angebots auch beim Kultursommer, der wirklich noch ein Mal mehr in die speziellen Alterssegmente in der Vermittlungsarbeit geht, ist schon ein positiver Aufbruch. Aber ich stimme Ihnen auch da zu: Niemals ist in diesem Bereich genug getan, niemals. Das wird nicht sein, insofern können Sie weiter Fragen stellen, und ich freue mich auf Ihr Engagement.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke, Frau Stadträtin, für die Beantwortung der 4. Anfrage. (Beifall bei der SPÖ.)
Die 5. Anfrage (FSP-702888-2024-KFP/GM) wurde von Herrn GR Seidl gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Soziales, Gesundheit und Sport gerichtet. Sie betrifft die Qualifikation von Frau Mag. Ramser beim Aufsichtsgremium des WIGEV. (Das Aufsichtsgremium des WIGEV besteht aktuell aus acht Personen, die von Ihnen ausgewählt wurden. Kein einziges dieser acht Mitglieder im Wiener Gesundheitsverbund ist Mediziner. Ein bezahltes Mitglied ist in Berlin hauptberuflich tätig und muss vermutlich auf Wiener Steuerzahlerkosten für die Sitzungen nach Wien reisen, wird diätiert und wieder an seinen Heimatort zurückgebracht. Ein weiteres bezahltes Mitglied ist Inhaberin einer Pfandleihanstalt. Bis auf ein Mitglied erhalten alle anderen Mitglieder für die jährlich stattfindenden fünf Sitzungen ein durchaus sportliches Sitzungsgeld. Die Vorsitzende des Aufsichtsgremiums erhält pro Sitzung 2 000 EUR, also laut Anfragebeantwortung zumindest 10 000 EUR pro Jahr. Diese Vorsitzende ist Frau Mag. Karin Ramser, hauptberuflich Direktorin der Unternehmung Wiener Wohnen, und durch Kenntnisse in der Gesundheitspolitik bzw. -ökonomie bis dato medial nie aufgefallen. Was qualifiziert diese Person für die durchaus gut dotierte Aufgabe im Lichte der Tatsache, dass die Führung des WIGEV nach dem Rekordjahr 2022 mit 75 Gefährdungsanzeigen auch im Jahr 2023 mit dutzenden Gefährdungsanzeigen konfrontiert wurde?) Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf. StR Peter Hacker: Sehr geehrter Herr Gemeinderat, schon bemerkenswert, mit welcher Hartnäckigkeit Sie mir immer die gleichen Fragen stellen und ich immer die gleiche Antwort gebe, und beim nächsten Mal bekomme ich wieder die gleiche Frage, aber soll mir recht sein. Was qualifiziert also die Direktorin von Wiener Wohnen für ihre Aufgabe als Vorsitzende des Aufsichtsgremiums im Wiener Gesundheitsverbund? Erstens darf ich natürlich auf meine zahlreichen mündlichen und zuletzt auch auf die schriftliche Beantwortung in der gleichen Causa vom 22. Feber 2024 verweisen. Zweitens, wie Sie wissen, oder ich vermute zumindest, dass Sie es wissen, ist der Wiener Gesundheitsverbund ein sehr, sehr großes Unternehmen, eines der größten Unternehmen in Österreich, mit einem Jahresumsatz von über 4 Milliarden EUR, rund 30.000 Beschäftigten. Und dann ist natürlich klar, dass es um die Frage des Managements geht, wenn man über die Frage diskutieren will, wer soll in einem Aufsichtsgremium einer solchen Organisation sitzen. Wenn Sie übrigens,
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