Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 82
Sohn im Jahr 2025 wird ein Festjahr mit unzähligen Veranstaltungen zu Ehren des Walzerkönigs organisiert. Der Gemeinderat hat hierfür auf Antrag der MA 7 als subventionsvergebende Stelle - ich kürze es ab - ein Gesamtbudget von 20 Millionen EUR im November 2022 beschlossen und jetzt, in Zeiten Ihres Ressorts, mit Begründung der inflationsbedingten Mehrkosten eine zusätzliche Subvention in der Höhe von 2 Millionen EUR als notwendig erachtet. Liegen Ihnen beziehungsweise der MA 7 Unterlagen oder Dokumente über die Wirtschaftlichkeit des Johann-Strauss-Jahres 2025, welches mittlerweile mit insgesamt 22 Millionen EUR gefördert werden soll, vor?
Wenn Sie sich in die Zeit zurückversetzen, ins Jahr 2006, dann wissen Sie, dass das Mozart-Jahr damals eine Dotierung von 29,1 Millionen EUR hatte, um dieses zu veranstalten. Dieses Budget würde heute einer Subventionierung von 45 Millionen EUR entsprechen. Wir sind also bei weniger als der Hälfte, die wir als Stadt für dieses Johann-Strauss-Jahr ausgeben. Das muss man einmal vorausschicken. Eine Förderung hat eben einen bestimmten Sinn und ist ein Zuschuss, der gewährt wird, damit eben eine Leistung vollbracht wird, und eine Leistung, ein Festivaljahr, ein Jubiläumsjahr zu machen, ist ein denkbar vielfältiges und umfangreiches Unterfangen. Im Wesentlichen wird es darum gehen, die Musikhauptstadt Wien international, aber auch lokal zu positionieren und abermals zum Leuchten zu bringen. Deswegen ist dieser Zuschuss mehr als dringend notwendig. Eine Studie der Österreichischen Wirtschaftskammer aus dem Mai dieses Jahres beschreibt die Musikwirtschaft als einen Wirtschaftsmotor mit einer Wertschöpfung von 7,5 Milliarden EUR als drittgrößter Branche des Landes - und das ist nur der Musiksektor. Das ist also ein absoluter Motor, ein Wirtschaftsmotor, auch ein Attraktivitätspunkt für den Tourismus.
Natürlich werden zu jedem Zeitpunkt diese Fördergelder geprüft und jeweils auch mit den Krisen unserer Zeit in Verbindung gebracht, auch mit den inflationsbedingten Anpassungen. Wir mussten auf Grund der letzten Jahre, die vor allem eine Kostensteigerung bei den Personalkosten, bei den Mieten, auch beim technischen Equipment nach sich gezogen hatten, sozusagen nachbessern, ansonsten wäre die Leistung, die wir damals beschlossen haben, nur bei 75 Prozent gewesen. Das war also einfach eine Notwendigkeit. Und natürlich wird permanent durch die MA 7 geprüft, nicht nur der Förderantrag nach Maßgabe auch des Förderhandbuchs. Laut Förderhandbuch werden, wie Sie ja wissen, die Angaben geprüft, die Vollständigkeit und Plausibilität, insbesondere, dass kein Ausschlussgrund vorhanden ist, dann, dass der Projektplan und auch der Finanzplan zum jeweiligen Zeitpunkt schlüssig sind, und natürlich eine Gesamteinnahmen- und Gesamtausgabenaufstellung der Projektbeschreibung, und dass der Finanzplan auch dem Online-Formular entspricht, und natürlich auch Administratives.
Zum Zeitpunkt der Gewährung einer Vierjahresförderung konnte nur eine grobe Schätzung, also quasi der Rahmen, bekannt gegeben werden, von dem aus losgestartet werden kann. Von daher bin ich eigentlich sehr froh, dass der Rahmen erweitert werden konnte, weil es viele Vorhaben sind. Diese sollen ja auch ganz viele Teile der Stadt erreichen, viele Generationen, und sie sollen Johann Strauss sozusagen aus einer bestimmten kulturellen Verankerung in einem bildungsbürgerlichen Milieu in die Stadt als Erbe, als kulturelles Erbe dieser Stadt hinaustragen, und sie sollen eben auch anderen Generationen als Inspiration dienen, sich mit diesem Erbe auseinanderzusetzen. Es wurde also alles geprüft. Insofern bin ich ganz sicher, dass jeder Cent hier zweckdienlich und auch sinngemäß verwendet wird. Es wird natürlich danach auch eine abschließende Prüfung geben. Hier ist das Geld also in den richtigen Händen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. GR Eppinger, bitte.
GR Peter L. Eppinger (ÖVP): Guten Morgen, danke für die Beantwortung!
Nachdem ich Ihnen immer aufmerksam zuhöre, möchte ich auch hier noch einmal bekräftigen: Dass Wien den Walzerkönig feiert, ist eine großartige Gelegenheit, wie Sie selbst gesagt haben, sowohl lokal als auch international Menschen anzusprechen, vor allem auch mit jemandem, der einem bekannt ist, der einen dann vielleicht wieder an Orte führt, in die man vielleicht nicht mehr in Massen geht, wie zum Beispiel das Volkstheater. Also auch im Volkstheater wird es Veranstaltungen geben - steht online bei Ihnen. Was ich gut finde, ist, dass es auch im Volkstheater mit Johann Strauss eine Verbindung gibt, auch wenn Sie jetzt etwas verwundert schauen.
Nun werden Sie am Freitag das Programm zum Johann-Strauss-Jahr präsentieren, mit vielen Orten, die auch schon online nachzulesen sind. Und gleichzeitig hören mögliche Fördernehmer mit Vertretern der Stadt in diesen Tagen, sie mögen doch bitte Partnerschaften suchen, auch mit dem Johann-Strauss-Jahr. Also Menschen, die über Publikumsräume verfügen, werden nicht gefördert, aber ermutigt, sich mit - was durchaus sinnvoll ist - bereits geförderten Projekten in Zusammenhang zu setzen. Für wie sinnvoll ist für diese möglichen Fördernehmer diese Aussage zu sehen, wenn Sie am Freitag das Programm schon präsentieren? Also offensichtlich steht schon alles fest, oder doch nicht?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Ich bin zwar eine leidenschaftliche Festivalmacherin, bin aber nicht Teil des dramaturgischen Teams von Roland Geyer. Das heißt, ich kann diese Frage so nicht beantworten. Was mir aber wichtig ist, ist natürlich, dass möglichst viele Synergien stattfinden, auch an Orten oder Plätzen, die Sie nennen - ich weiß nicht, von welchen Veranstaltungsorten konkret Sie sprechen, da gibt es ja ganz unterschiedliche, aber natürlich ist es sinnvoll, wenn man da sozusagen synergetisch vorgeht. Ich weiß auch nicht, wann diese Aussage seitens des Johann-Strauss-Jahres getroffen wurde. Das kann ich Ihnen nicht sagen.
Was ich Ihnen aber sagen kann, ist, wie weit das Johann-Strauss-Jahr in die Bezirke geht, wie unterschiedliche Partnerschaften gesucht wurden, von großen Institutionen und institutionellen Partnern, bis aber auch zu Side Specific Projects, also wenn Nesterval im Dianabad etwas
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular