Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 82
macht. Da gibt es ja keine Institution, da wird ein leerstehendes Schwimmbad genutzt. Das ist super. Und andere Orte werden eben auch gesucht. Natürlich können wir nicht alle kulturellen Veranstaltungsorte dieser Stadt fördern, dann bräuchten wir ein wesentlich größeres Budget, aber wir können durch die Verbindung von subventionierten Projektteilnehmern zu anderen leerstehenden Orten die Belebung der Orte einfach auch sinnvoll machen, und das finde ich nur gut und richtig.
Was Ihre Frage zum Zeitpunkt betrifft: Natürlich braucht es jetzt einmal das Gesamtprogramm, und endlich - endlich - haben wir das, denn das muss ja auch weltweit beworben werden. Es muss in der Stadt eine große Vermittlungsagenda geben, damit eben auch die Künstlerinnen und Künstler und vor allem das Publikum, die Wienerinnen und Wiener, möglichst viel dieses Johann-Strauss-Jahr besuchen. Es sind über 350 Veranstaltungen, 25 sind bei freiem Eintritt, und es gibt viele institutionelle Partnerschaften, wie zum Beispiel mit Superar oder mit anderen. Wir können diese Frage, wie aktuell diese Anfragen sind, aber vielleicht bei der Pressekonferenz, wenn Sie Zeit haben hinzukommen, einfach auch mit Roland Geyer besprechen. Er war von Anfang an von mir angehalten, möglichst viele Verbindungen zu der lokalen Kunstszene zu schaffen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von der SPÖ. GR Mag. Aichinger, bitte.
GR Mag. Michael Aichinger (SPÖ): Danke schön, Herr Vorsitzender! Liebe Stadträtin, schönen guten Morgen!
Danke für die Beantwortung schon vorweg! Ganz am Anfang freut es mich, dass so manche Auguren in unserem Land keine linke Verbindung zu Johann Strauss gefunden haben. Die internationale Anerkennung wurde ja schon vom Kollegen erwähnt, die ist eindeutig vorhanden. Johann Strauss ist ja auch ein Symbol für die Musikstadt Wien. Nun meine Frage: Welche Maßnahmen sind im Rahmen dieses Strauss-Jubiläumsjahres für die Wienerinnen und Wiener geplant, um mitzumachen, um auch die Teilnahme an den Veranstaltungen zu gewährleisten?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Danke für die Frage. Ich finde es ganz wichtig, dass ganz Wien spürt, dass Johann Strauss ein musikalisches Erbe ist, das weit in unsere Zeit hinein auch zu neuen Arbeiten, zu einer Auseinandersetzung anregen soll. Das soll nicht etwas sein, das nur einer älteren Generation gehört. Daher braucht es unterschiedlichste Formate, wir haben 25 mit freiem Eintritt.
Es gibt zum Beispiel ein Schulprojekt mit dem wunderbaren Schlagzeuger Martin Grubinger, der mit Kindern arbeitet. Es gibt die Initiative Superar, die wir stark fördern, die das ganze Jahr über mit Kindern in Schulkooperationen Strauss-Bearbeitungen und Strauss-Originalmusik zum Klingen bringen wird. Es gibt natürlich Vortragsreihen, Kooperationen mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Einrichtungen, aber wichtig ist mir das Sinnliche. Es geht nichts über sinnliche Erfahrung, und Musik ist etwas, das auch über Sprachgrenzen hinweg verstehbar machen kann, wo wir hier verortet sind, was unsere Kultur ist, woraus wir Kraft schöpfen und wie spielerisch man auch damit umgehen kann.
Deswegen gibt es zum Beispiel auch ein Projekt wie „Jo!Strauss“, wo 900 Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Initiative Superar Melodien von Strauss bearbeiten und neue Texte dazu schreiben. Oder „Sing mit, Strauss!“: Gemeinsam mit professionellen SängerInnen können alle Strauss-Begeisterten im Wiener Stadtpark gemeinsam mit Profis singen. Wer davor Angst hat, möge sich weit entfernen, aber ich finde gemeinsames Singen immer schön, da kann man gar nicht falsch singen. Dann gibt es „Tricky Strauss“ im ZOOM-Kindermuseum. Es gibt für Dreijährige einen Fledermauslauf in Fledermauskostümen im Rahmen des Wiener City Marathons. Landtagspräsident Woller wird das freuen, dass Dreijährige schon mit dem Laufen anfangen. Es gibt für Kinder ganz viel Angebot.
Es gibt auch „Countdown Strauss“ mit der digitalen Musikschule MyGroove, es gibt „Marathon in Strauss und Braus“. Es wird einen Festivalbus, einen Strauss-Bus geben, der durch die Bezirke fährt. Es gibt bei freiem Eintritt zum Beispiel eine Lichtinstallation von Victoria Coeln, die sich mit den sehr emanzipierten Frauengestalten auseinandersetzt, die es in den Operetten durchaus auch gibt, wenn man an die Adele denkt und sie singen hört (Die Rednerin stimmt die Arie aus der Fledermaus an und singt): „Mein Herr Marquis, ein Mann wie Sie solltʼ besser das verstehn!“ (Beifall und Heiterkeit bei SPÖ, NEOS, ÖVP und GRÜNEN.)
Das ist quasi eine feministische Hymne - ein Mann wie Sie sollte besser das verstehen -, man kann also auch in heutiger Zeit daraus Ideen und Kraft schöpfen. Ich sage das deswegen, weil ich das oft hören musste, da meine Mutter die Adele gesungen hat. Ich musste das sehr oft anhören und ich finde es noch immer wunderbar.
Es gibt Am Himmel eine Installation, eine musikalische Hommage an Strauss. Sie kennen diese Lautsprecher da oben. Dann „Indigo und die 23 RäuberInnen“: Strauss’ erste Operette tourt im Reiseformat, in Kooperation mit dem Festival „Wir sind Wien“, vom 1. bis 23. Juni durch Wien, an 23 verschiedene Orte. Also es passiert wahnsinnig viel. Am besten Sie kommen am Freitag zur Pressekonferenz und lassen sich die Fülle des Ganzen präsentieren. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Herr GR Berger, bitte.
GR Stefan Berger (FPÖ): Hallo noch einmal, Frau Stadträtin!
Ich werde Ihnen besser nichts vorsingen, ich hätte allerdings schon ein paar nicht ganz unrelevante Bemerkungen. Zum einen: Das Mozart-Jahr mit dem Strauss-Jahr zu vergleichen: Ich habe das Programm von damals jetzt nicht bei der Hand (Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Da waren Sie noch zu jung!) - unter Umständen -, aber man kann nicht zwingend alles miteinander vergleichen.
Was ich aber schon anmerken möchte, bevor ich zu meiner Frage komme: Sie haben jetzt viele Punkte aufgeschlüsselt beziehungsweise erläutert. Ich sage es schon
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular