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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 82

 

ganz offen, mit 22 Millionen EUR zählt man zu den Top-Fördernehmern dieser Stadt, und da würde ich es als Intendant durchaus auch für angebracht halten, meine Ideen einmal dem politischen Entscheidungsgremium vorzustellen. Das wurde von Ihrer Seite oder vom Vorsitz des Gemeinderatsausschusses seit dem Jahr 2022 versprochen. Das wurde nicht eingehalten. Was man immer so tröpferlweise mitkriegt - ein Fledermauslauf, auch eine Tierpatenschaft einer Fledermaus im Tiergarten Schönbrunn -, das ist nett, aber das rechtfertigt doch hoffentlich nicht 22 Millionen EUR. Wir sind dem Projekt und dem Jahr, wie in der Vergangenheit schon oftmals erwähnt, nicht abgeneigt, aber der Informationsfluss ist durchaus mehr als spärlich.

 

Weil es der Kollege auch vorhin angesprochen hat und offensichtlich dürfte Ihnen diese Linker-Freundeskreis-Schilderung etwas schmerzen, habe ich doch die Frage: Herr Geyer ist in der Stadt Wien auch kein Unbekannter, er war auch immer wieder für die Stadt Wien und für die Institutionen der Stadt Wien tätig. Man hat den Eindruck, dass manche Herrschaften in dieser Stadt sich einfach gewisse Rechte herausnehmen können, sich auf gewisse Diskussionen oder Argumentationen nicht herablassen können. Es würde mich interessieren, wieso Herr Geyer uns sein Programm bald drei Jahre lang nicht erläutert hat und woran es tatsächlich gescheitert ist, obwohl uns das eigentlich ursprünglich zugesagt wurde.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Herr GR Berger, ich habe es mehrfach versucht, aber ich versuche jetzt noch einmal, es zu erklären. Ich hätte ihn auch gerne früher gehabt, aber es ist wie in einer Küche, wenn ein Koch/eine Köchin kocht, der sich nicht dauernd in die Kochtöpfe schauen lassen kann, weil die Dinge erst im Entstehen sind. Beim Festival ist es so, und ich bleibe jetzt im kulinarischen Vergleich, weil jeder von Ihnen kocht wahrscheinlich gerne und isst gerne und geht auch in Restaurants: Man muss vorher wissen, in welchem Rahmen man einkaufen kann, welche Töpfe man hat, welche Werkzeuge es braucht, damit man anfangen kann, die reichhaltigen, unterschiedlichen Menüs zusammenzustellen.

 

Das hat mit „links“ überhaupt gar nichts zu tun. Ich weiß auch gar nicht, wie Sie auf die Idee kommen. Das ist ein ganz erfahrener ehemaliger Direktor des Musiktheaters an der Wien, der dieses Opernhaus wirklich zum Blühen gebracht und eine Markierung gesetzt hat. Wie eben ein guter Koch/eine gute Köchin in einer ganz großen Küche hantelt man sich von einem Projekt zum nächsten. Man versucht erst einmal, mit Künstlern zu reden, haben sie Zeit - die brauchen auch Zeit, um etwas zu entwickeln -, dann kommen die ersten Projektvorschläge, dann gibt es vielleicht ein Bühnenbild oder eine Standortbestimmung.

 

Dann muss man schauen, welche Orte in Wien im jeweiligen Zeitraum überhaupt verfügbar sind. Es braucht Verhandlungen mit allen Playern in dieser Stadt, um überhaupt Veranstaltungsorte zu finden. Das ist ein hochgradig schwieriger Prozess, und teilweise ist man auch, weil er komplex ist, der Verschwiegenheit gegenüber Künstlerinnen und Künstlern verpflichtet, dass man nicht sofort möchte, dass das in die Öffentlichkeit kommt. Das ist leider so.

 

Auch Sie lade ich wirklich herzlich ein, am Freitag zur Pressekonferenz zu kommen. Ich glaube, dass viele Ihrer Fragen sich dann beantworten werden, weil Sie sehen werden, was da alles in welcher Fülle geplant ist. Ich hätte ihn auch gerne früher gehabt, weil auch ich gerne mehr Informationen hätte. Da ich aber vom Festivalgeschäft komme, weiß ich, dass die Dinge Zeit brauchen, um sie so zu entwickeln, damit man dann eben die maximale, auch mediale Ausbeute hat, wenn man das Paket aufmacht.

 

Das ist schon auch Usus. Das macht auch Stefan Bachmann. Beim Burgtheater-Programm gibt es erst einen sehr späten Zeitpunkt, an dem er rauslässt, wer im Ensemble ist, was die Stücke sind, was der Spielplan ist, und davor wird einfach nichts an niemanden verraten. Ihre Funktion ist im Gemeinderat auch das Vertrauen in die Prüfungsfähigkeit der MA 7 und in die sehr genaue Prüfung der MA 7, die ja nichts einfach so durchgehen lässt. Es wird alles immer auf Plausibilität geprüft, auch die Vorhaben und auch die einzelnen Schritte. Da gibt es eine Expertise. Auch ich muss mich darauf verlassen, und das tue ich und danke, dass bis jetzt alle Prüfungen in jedem Jahr eine Plausibilität gezeigt haben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. GRin Mag. Berner, bitte.

 

10.09.58

GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE): Danke. Also ich freue mich, wenn Roland Geyer jetzt irgendwann doch zu uns kommt. Ehrlich gesagt, ich finde es ein bisschen schade, dass er zuerst eine Pressekonferenz macht und erst nachher den Ausschuss informiert. Das ist, finde ich, eigentlich nicht richtig.

 

Meine Frage: Wird es auch Kooperationen mit den Vereinigten Bühnen geben? Also wird es auch im Theater an der Wien irgendeine Johann-Strauss-Produktion geben, und kann man davon ausgehen, dass mit der Produktion zusätzliche Eintrittsgelder generiert werden? Denn wir haben ja jetzt im Herbst das Problem mit dem Theater an der Wien, dass es noch nicht voll funktionsfähig ist und dass da doch einige Eintrittsgelder verloren gehen, wenn es nur konzertante Aufführungen gibt beziehungsweise manche Sachen ganz verschoben werden müssen. Gibt es da schon Pläne dafür? Danke.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Gott sei Dank können wir im Januar die erste szenische Produktion mit einer Johann-Strauss-Operette feiern, ich glaube, es ist die erste. „Das Spitzentuch der Königin“ - also nicht „Arsen und Spitzenhäubchen“, sondern „Das Spitzentuch der Königin“ - heißt dieses unvergessliche Werk. (Heiterkeit bei den GRÜNEN und der Rednerin.)

 

Es ist ja auch schön, wenn man etwas entdeckt. Ich kannte es nicht und ich freue mich darauf, es zu entdecken. Das wird eine szenische Geschichte sein, und selbstverständlich wird dafür Eintritt verlangt werden. Es ist ja ganz klar, dass wir genau auf Veranstaltungen achten müssen, wo wir Eintritt generieren können und auf an

 

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