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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 49 von 82

 

fehlt, dann ist die Dunkelziffer dazu, wie viele Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen in ganz Wien fehlen, glaube ich, sehr hoch. Die Situation ist ja durchaus dramatisch, wenn schon Notfallpläne aktiviert werden und Kinder zu Hause bleiben müssen, weil das Personal fehlt.

 

Es braucht also auch in diesem Bereich aus unserer Sicht deutliche Maßnahmen. Ich glaube, dass hier einige Dinge vorangehen, es ist aber zu langsam und zu wenig. Auch dazu gibt es von unserer Seite wieder sieben Punkte, was es braucht: Auf der einen Seite einen Stufenplan zur Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels. Ja, es ist Assistenzpersonal erhöht worden. Aus unserer Sicht braucht es aber auch mehr Pädagoginnen und Pädagogen. Es gibt Konzepte dazu, wie das funktionieren kann, um Personen auch noch zusätzlich im Beruf auszubilden, weil es ja auch um die Perspektive geht, die Pädagoginnen und Pädagogen haben, die im Kindergarten stehen. Die sagen genauso wie die Lehrerinnen und Lehrer, dass es so nicht weitergehen kann: 25 Kinder in einer riesigen Gruppe, in der pädagogisch nicht mehr so gearbeitet werden kann, wie es die Pädagoginnen und Pädagogen gern tun würden.

 

Wenn man so wie die Steiermark, die jetzt auch angekündigt hat, die Zahl langfristig zu senken, eine Vision formuliert und damit auch ein handfestes Versprechen abgibt, dass sich die Politik bemüht, die Situation zu verbessern, dann sind wir der Überzeugung, dass die Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen auch dort bleiben und das durchziehen. Es gibt ein großes Potenzial. Es geht ja nur in etwa ein Viertel oder ein Drittel der Ausgebildeten aus den BAfEPs wirklich in den Beruf. Das heißt, das Potenzial wäre da. Mit einem Versprechen kann man das aus unserer Sicht in Zukunft auch entsprechend besser ausschöpfen.

 

Es gibt auch andere Bereiche. Sie haben es gelesen, und wir haben es schon häufig angebracht: Mindestvorbereitungszeiten, Administrativpersonal auch im Kindergarten - das hat, glaube ich, großes Potenzial, um auch pädagogische Stunden wieder für die Kinder frei zu machen -, Etablierung eines Pools für Support-Personal, einheitliche Gehälter in städtischen und privaten Kindergärten - das ist, glaube ich, auch ein Gebot der Gerechtigkeit gegenüber der Arbeit, die in zwei Drittel der Wiener Kindergärten geleistet wird, die privat sind -, Wiener-Linien-Jahreskarte auch für Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen im privaten Bereich - wir haben es letztes Mal diskutiert - und natürlich auch im Bereich der Sprachförderung mehr Unterstützung.

 

Wir glauben also, dass es eines der größten Probleme in dieser Stadt ist, dass wir das Personal im Bildungsbereich nicht mehr haben. Deswegen hier unsere Vorschläge für Maßnahmen, damit das in Zukunft besser funktioniert. Ich bin schon sehr gespannt darauf, was erwidert wird, was der Bund entsprechend tun kann. Wir fordern auf jeden Fall, dass die Stadt Wien auch ihren Teil dazu beiträgt. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste ist GRin Emmerling zu Wort gemeldet. Ich erlaube ihr ebenso wie ihrem Vorredner, eine allgemeine Debatte zur Bildung und weniger zum Poststück zu führen, was natürlich logisch ist: In der Gegenrede dieselbe Freiheit wie in der Erstrede.

 

13.58.02

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Frau Vorsitzende! Auch ich erlaube mir aber, zuerst auf die Frau Berichterstatterin einzugehen, die hier gerade ihre letzte Rede gehalten hat, die aber auch, wie ich glaube, das letzte Mal hier an diesem Pult sitzt.

 

Nicole, du hast heute in lauter schönen Worten baden können - das Ganze fraktionsübergreifend, was, glaube ich, ein wunderbares Zeichen dafür ist, wie du über Parteigrenzen hinweg hier in diesem Raum wertgeschätzt und anerkannt wirst. Vor allem aber sehen jeder und jede deine wirkliche Arbeit und dein Engagement in der Sache bei Bildung, Jugend, Integration und vor allem auch für die LGBTIQ-Community. Das ist wirklich beispielgebend.

 

Auch ich danke dir also von ganzem Herzen für unsere Zusammenarbeit. Wir waren jetzt vier Jahre lang zusammen im Bildungsausschuss. Du warst meine Vorgängerin als Vorsitzende. Ich kann mich gut erinnern, dass ich dich anfangs viele Sachen gefragt habe, weil ich einfach neu in dieser Rolle war. Mit deiner offenen, freundlichen und immer hilfsbereiten Art warst du mir da wirklich eine große Stütze. Noch heute weiß ich - oder bis heute wusste ich: Wenn ich im Ausschuss sitze und ich habe schnell eine Frage, dann sitzt du neben mir, und du weißt es einfach. Das finde ich wirklich großartig.

 

Vorhin hat Kollegin Olischar angesprochen, dass du die erste Gemeinderätin warst, die sie kennen gelernt hat. Lustigerweise hat mir Thomas Weber gerade vorhin, als wir geplaudert haben, das Gleiche über dich erzählt. Du warst auch die erste Gemeinderätin, die er hier wahrgenommen hat. Das hat ihm einfach ein gutes Gefühl gegeben, hier hereinzukommen. Ich glaube, das drückt ganz gut aus, welchen Eindruck du hinterlässt.

 

Ich wünsche dir im Namen unseres Klubs persönlich alles, alles Gute für die Zukunft, natürlich auch beruflich. Es war wirklich schön, mit dir zusammenzuarbeiten und dich kennen zu lernen. Danke, Nicole. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Gut, dann komme ich jetzt zu Poststück 10, das ich natürlich auch erwähnen will. Es geht um die Laimäckergasse.

 

Ich habe einmal angekündigt, dass ich zu Bildungsbauten immer spreche, weil sie - neben dem Personal - so extrem wichtig sind. Es geht darum, für genügend Kinder in Wien genügend Platz zu schaffen, und zwar guten Platz. Auch die vorherige Postnummer hat sich ja mit den Bildungsbauten beschäftigt.

 

Vielleicht nur kurz: In der Laimäckergasse im 10. Bezirk wird ein ehemaliger Kindergarten zu einer öffentlichen Pflichtschule umgebaut. Neun Klassen kommen da hinein, und es werden - wie wir es schon in einem anderen Fall hatten, um die Freifläche abdecken zu können - zusätzliche Grünflächen aus dem Bereich Wasserbehälter Laaer Berg von der MA 31 zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Es sind also auch neue, innovative Wege, die da gegangen werden.

 

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