Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 82
Ähnliches gilt für Ihren Antrag, was die Pflichtschulen betrifft. Sie sprechen es auch da an: Das größte Problem und die Herausforderung ist der Personalmangel. Auch da kann ich nur sagen: Ja, wir würden jeden Lehrer, jede Lehrerin nehmen, uns fehlen rund 1.000 in Wien. So wie Sie es auch in Ihrem Antrag ansprechen, es geht um kleinere Klassen, effizienten Einsatz von Lehrerplanstellen. Sie sprechen das Problem richtig an, aber Sie kommen zum falschen Schluss, weil die Ressourcen ja über ganz Österreich gleich verteilt werden, so wie Sie es ja beschreiben. Aber der Bedarf für die Schülerinnen und Schüler ist ein komplett anderer.
Wir haben den Chancenindex schon lange gefordert. Ich weiß, Sie wollen ihn nicht, aber wir haben die Herausforderung in Wien, die wir haben, und deswegen ist ein Chancenindex das Gebot der Stunde, damit wir jenen Schulen, die besondere Herausforderungen haben, auch mehr Lehrerstellen zuteilen. Ich wünsche mir wirklich, dass sich auch die ÖVP einmal durchringt und sagt: Ja, wenn wir ein Problem lösen wollen - so wie Sie gesagt haben, wir wollen ein Problem nachhaltig lösen -, dann ist das ein ganz großer Hebel. (Beifall bei den NEOS sowie von GR Mag. Josef Taucher und GR Ing. Christian Meidlinger.)
Deutschförderung vielleicht detto: Die Planstellen fallen natürlich zu gering aus, die wir vom Bund dafür bekommen. Sie sind auch gedeckelt. Ich glaube, diese Deckel, die wir in so vielen Bereichen haben, sind für Wien einfach nicht zeitgemäß und sind den Herausforderungen nicht angemessen und können mit ihnen nicht mehr mithalten. Ich meine, jeglichen Deckel im SPF-Bereich, im Deutschförderbereich - wo haben wir sie noch -, auch was die Schulsozialarbeit betrifft, sind nicht nachvollziehbar.
Die administrativen Vollzeitstellen an der Wiener Pflichtschule: Da wurde auch vom Bund Geld zur Verfügung gestellt. Wir haben mittlerweile an jedem Schulstandort eine administrative Unterstützungskraft, eine Halbtagesstelle, an einigen Schulen auch schon eine Ganztagesstelle. Es wird sukzessive ausgebaut. Vielleicht nur auch dazu: Da gibt es auch einen Deckel. Wir haben vom Bund 3,2 Millionen EUR für den Ausbau der Schulsozialarbeit bekommen. Mittlerweile belaufen sich die Kosten in Wien auf 7,5 Millionen EUR, das heißt, auf mehr als das Doppelte, das von Wiener Seite kommt. Da gibt es also auch einen Deckel. Die anderen Bundesländer bekommen es quasi komplett finanziert, weil sie nicht mehr brauchen. Wir müssen noch mehr als 100 Prozent drauflegen zum jetzigen Stand. Wir brauchen sie aber ganztags, nicht in den Halbtagesschulen, das muss man sich anschauen, aber ja, der Ausbau ist weiterhin geplant. Auch an dieser Stelle der Appell: Heben Sie den Deckel auf, wenn Sie wirklich an Lösungen interessiert sind. Dann gibt es so etwas nicht mehr. (Beifall bei den NEOS sowie von GR Mag. Josef Taucher und GR Ing. Christian Meidlinger.)
Was haben wir zusätzlich gemacht? Schulsozialarbeit. Es gibt die Schulkooperationsteams der MA 11. Wenn Lehrkräfte Probleme in der Schule haben, können sie sich mit ihrem Anliegen an die Schulkooperationsteams wenden. Wenn man dann zum Schluss kommt, dass das Schulkooperationsteam am besten helfen kann, dann übernimmt dieses Team die Betreuung einer Klasse, des Lehrpersonals, der jeweiligen Schülerinnen und Schüler, die Probleme machen. Das ist eine Betreuung von ungefähr zwölf Wochen, und es wird auch mit der Familie gemeinsam dran gearbeitet. Das machen diese Schulkooperationsteams.
Ich glaube, das ist etwas, was Sie genau ansprechen, dass wir eben Teams an die Schulen schicken müssen, die unterstützen und helfen. Da haben wir neben der Schulsozialarbeit und den administrativen Unterstützungskräften die Schulkooperationsteams und die multiprofessionellen Teams, die jetzt noch dazukommen mit 17 Teams, die zu je 4 Personen 52 Pflichtschulstandorte betreuen, wodurch etwa 15.000 Schülerinnen und Schüler mehr Zugang zu psychosozialen Diensten erhalten. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Sie haben es wahrscheinlich selbst gehört: Es gibt stationäre Teams, die an besonders herausfordernden Standorten eingesetzt werden, aber auch mobile Teams, sodass wir mit diesem Projekt möglichst in die Breite kommen und eine möglichst große Zahl an Schülerinnen und Schülern abdecken können.
Wenn Sie im Antrag schreiben, wir kümmern uns nicht um die richtigen Probleme, sondern es sind pinke PR-Gags, die Sie ausmachen, dann würde ich sagen: Nein, das sind alles handfeste Unterstützungsmaßnahmen, Ausbaumaßnahmen, die Schritt für Schritt vorangehen, weiter ausgebaut werden, die erweitert werden um neue Teams, neue Berufsfeldgruppen, die wir in Schule und Kindergarten schicken. Das ist das, was wir als Wien machen können, wenn wir das Lehrpersonal nicht haben.
Vielleicht noch zu den Beratungslehrern, die es ja auch noch gibt. Das sind spezialisierte Lehrkräfte, die Kinder mit sozial-emotionalen Bedürfnissen zusätzlich unterstützen. Das sind Beratungslehrkräfte, die vor allem in der Vor- und Nachbereitung eingesetzt werden.
Vielleicht noch zum Thema Schulassistenz, weil Sie das auch ansprechen: Es gab im Schuljahr 2023/24 erstmals das Pilotprojekt mit den 10 i-Plus-Fachkräften. Das Projekt wird weiter ausgerollt, und der Mitarbeiterstand wird auch noch einmal erhöht von jetzt 24 auf insgesamt 34 i-Plus-Fachkräfte. Aber natürlich muss auch da das Ziel sein, weiter zu unterstützen.
Sie wollen in Ihrem Antrag auch bessere psychologische Unterstützung für die Pädagogen in Form von Supervision. Da sei Ihnen gesagt, dass es das bereits gibt, die PH Wien bietet genau das an - das Wiener Modell der Supervision. Man kann es auf der Website nachlesen.
Ja, und das Wertschätzungspaket für die Lehrerinnen und Lehrer - Lehrerinnen und Lehrer haben den wichtigsten Job dieses Landes und dieser Republik. Sie bilden die Zukunft unseres Landes und unserer Stadt aus, es geht um unsere Kinder. Deswegen ist gerade da extrem viel passiert. Das Jobticket sei erwähnt, das Ticket für die Klassenfahrten, die Endgeräte für die Schulen. Ein digitaler Achtpunkteplan, der ausgerollt wird, aber auch die Wiener Bildungschancen, deren Verlängerung wir heute beschließen. Die haben ein zusätzliches Angebot ge
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