«  1  »

 

Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 54 von 82

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste hat sich GRin Emmerling zu Wort gemeldet, und ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

14.27.02

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Frau Vorsitzende, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuseherinnen und Zuseher!

 

Mir scheint ein bisschen nach meinem Vorredner, dass dieser, obwohl er Bildungssprecher seiner Partei ist, den Akt gar nicht gelesen hat, denn er fragt sich, wo das ganze Geld hinkommt, das da in wienXtra hineingepumpt wird. Diese 3,4 Millionen EUR, die verwendet werden, kommen in das Projekt Wiener Bildungschancen. Ich weiß nicht, wahrscheinlich hat er noch nie davon gehört. Dieses Projekt gibt es seit letztem Jahr, da geht es darum, dass Workshop-Angebote und externe Expertise von außen an die Schulen gebucht werden können. Wie funktioniert das? Lehrerinnen und Lehrer haben ein Kontingent für ihre Klasse und buchen sich einfach ein Angebot von einem externen Anbieter, das sie mit ihrer Klasse machen wollen.

 

Warum machen wir das? Weil wir die Erfahrung hatten, dass es bisher davon abhing, ob ein Lehrer/eine Lehrerin wirklich dahinter ist, dass etwas gemacht wird, eine Exkursion veranstaltet wird, ein Workshop gebucht wird und es sehr oft auch davon abhing, inwieweit sich das Geld von den Eltern eintreiben ließ. Wir haben gesagt, nein, das kann nicht sein, wir müssen die Schule öffnen, es braucht auch externe Angebote und haben deswegen dieses Programm ins Leben gerufen, wo jede Klasse pro Semester ein Kontingent von 655 EUR zur Verfügung hat, um sich solche externen Programme zu finanzieren und direkt zu buchen.

 

Im 1. Jahr haben über 211.000 Schülerinnen und Schüler dieses Angebot genutzt von aktuell 764 möglichen Angeboten von 291 AnbieterInnen, die zur Verfügung stehen. Da sind dabei: interaktive Museumstouren, Gärtnereibesuche, Workshops zu den Themen Klimawandel, Antimobbing, Antigewalt, Demokratiebildung, und so weiter, und so fort. Dazu kommen noch viele Exkursionen in den Naturraum, in den Nationalpark, und so weiter.

 

Das heißt, Sie verwehren, weil Sie den Verein wienXtra nicht gut finden, der dieses Programm für uns abwickelt, weil er die nötige Erfahrung hat, mit Ihrer Nichtzustimmung 211.000 Schülerinnen und Schüler die Exkursion, die geplant ist in den Nationalpark im nächsten Monat, oder den Antigewalt-Workshop, den diese Klasse braucht, oder das Theaterprojekt, auf das sich alle Schülerinnen und Schüler gefreut haben. Ich würde Ihnen wirklich empfehlen, sich zumindest ein bisschen mit der Materie auseinanderzusetzen und zu überlegen, welche Poststücke wir hier auf der Tagesordnung haben und was wir beschließen.

 

Wir haben mit dem Projekt Wiener Bildungschancen etwas sehr Erfolgreiches gestartet, das jetzt in die Verlängerung geht. Ich habe übrigens gerade in den letzten Monaten vor allem mit vielen Volksschullehrerinnen und -lehrern gesprochen, ich spreche sie immer darauf an, wie sie das Projekt Bildungschancen finden, ob das gut funktioniert, und sie haben mir durch die Bank gesagt, wie großartig das angenommen wird, was für eine Entlastung es für sie selbst ist und wie viel Freude es in den Schulalltag bringt, wenn man sich außen etwas anschauen kann und das in den Unterricht miteinfließt.

 

Gut, das will die FPÖ anscheinend nicht, wenn Sie jegliche Förderung an den Verein wienXtra versagen. Dann wollen Sie auch das Ferienspiel nicht, das, glaube ich, jedem Wiener Kind zur Verfügung steht. Dann wollen Sie auch „Rein ins Rathaus“ nicht, wo wir den Kindern das Rathaus zugänglich machen. Dann wollen Sie die Game City nicht, die SchülerInnenmitgestaltung nicht, wo wir mit den SchulsprecherInnen arbeiten. Dann wollen Sie die Spielebox nicht, ein sehr, sehr erfolgreiches Programm, die Sound Base nicht, wo wir Jugendliche abholen, um sie bei ihren ersten Musikerfahrungen zu unterstützen und auch dabei, wie sie erfolgreich werden können. Dann wollen Sie auch die Angebote für Erstwählerinnen und Erstwähler nicht. Gut, das ist natürlich Ihre Entscheidung, aber wie gesagt, ich hoffe trotzdem auf breite Unterstützung und bin sehr froh, dass wir ein Projekt wie die Wiener Bildungschancen in unserem Angebot haben, wo so viele SchülerInnen davon profitieren und vor allem, sich darüber freuen. Vielen Dank! (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster zu Wort gemeldet hat sich GR Schulz. Bitte, Sie sind am Wort.

 

14.31.56

GR Benjamin Schulz (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister! Lieber Herr Stadtrat! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Liebe Zuseherinnen, liebe Zuseher!

 

Es freut mich heute sehr, zur Postnummer 13, der Förderung an den Verein wienXtra in der Höhe von 3,4 Millionen EUR sprechen zu dürfen und auch die Wichtigkeit des Projekts Wiener Bildungschancen hervorheben zu können. Der Verein wienXtra arbeitet mit der Stadt Wien und ganz besonders mit dem Fachbereich Jugend sehr eng zusammen. Elf Einrichtungen setzen Angebote von Veranstaltungen und Informationen bis zu Bildung und Beratung. Dabei werden Impulse für die Wiener Schulen durch Ausflüge, Fortbildungen, Weiterbildungen, Workshops, und vieles mehr gesetzt. Die Themen orientieren sich an den Lebenswelten junger Menschen, und diese variieren sehr schnell. Dabei spielt die außerschulische Expertise in vielen Bereichen eine zentrale Rolle, um die Schule positiv zu gestalten und jungen Menschen mehr Chancen zu ermöglichen. Zahlreiche Vereine, Institutionen, Organisationen und ExpertInnen bieten hochqualitative Workshops an, um die Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung zu stärken. Die damit verbundenen Kosten und die finanzielle Belastung der Eltern waren in der Vergangenheit oftmals eine große Hürde.

 

Ein zentrales Projekt von wienXtra sind die Wiener Bildungschancen, das darauf abzielt, Chancengleichheit im Bildungsbereich zu schaffen und allen Kindern und Jugendlichen die bestmöglichen Voraussetzungen für ihre Entwicklung zu bieten. Schulen bekommen die Möglichkeit, Kooperationen mit außerschulischen PartnerInnen bestmöglich zu nutzen. Mit einer neuen Web-Plattform wird eine Infrastruktur geschaffen, die es ermöglicht, die Angebote übersichtlich aufzulisten, die Abrechnung sicher abzuwickeln und die Workshops für Schulen kostenlos zu machen.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular