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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 55 von 82

 

Das Projekt Wiener Bildungschancen verfolgt mehrere sehr wichtige Ziele: Chancengleichheit, frühzeitige Förderung sowie Integration und Inklusion. Auf der Plattform „www.bildungschancen.wien“ finden Schulen zugelassene Angebote. Die Themen sind breit gefächert und betreffen die Bereiche Kunst und Kultur, Sport und Bewegung, Natur und Umwelt, Technik und Wissenschaft, Wirtschaft und Finanzen, Berufsorientierung sowie politische Bildung, und vieles mehr. Dabei stehen die Entfaltung und Persönlichkeitsbildung junger Menschen sowie die Unterstützung bei Herausforderungen im Schulalltag und die Gewaltfreiheit an den Wiener Schulen im Fokus. In den unterschiedlichsten Bereichen soll die Aktivität an den Schulen verbessert werden.

 

Wir haben vorhin schon einige Zahlen gehört, wie das Schuljahr 2023/2024 gelaufen ist: Mehr als 257 AnbieterInnen wurden bereits zugelassen. Im Schuljahr 2023/2024 konnten Schulen aus 592 freigeschalteten Angeboten wählen. Über 211.000 Schülerinnen und Schüler aus zirka 6.564 Klassen haben teilgenommen. Von 471 Schulen haben 447 auf ihr Budget zugegriffen. Das Projekt Wiener Bildungschancen hat bereits viele positive Auswirkungen auf die Bildungslandschaft in Wien. Durch die gezielte Förderung konnten zahlreiche Kinder in ihrer schulischen und persönlichen Entwicklung gestärkt werden. Die Integration von Familien und die Schaffung eines Netzwerkes aus Bildungseinrichtungen, Eltern und sozialen Organisationen tragen dazu bei, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen. Durch das umfassende Programm und die Initiativen wird Chancengleichheit gefördert, aber auch die individuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, denn dies ist ganz besonders wichtig in einer vielfältigen Stadt wie Wien. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Wir als Fortschrittskoalition achten darauf, dass alle Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt die beste Bildung und Ausbildung erhalten. So haben wir zum Beispiel über den KUS, den Kultur- und Sportverein der Wiener Berufsschulen, das Projekt LIAB - Lehrlingsinitiative Ausbildungsbegleitung ins Leben gerufen. Hotellerie, Gastronomie, körpernahe Dienstleistungen oder die Veranstaltungstechnik waren sehr stark von der Corona-Krise betroffen. Lehrlinge und jugendliche ArbeitnehmerInnen mussten auf Grund von „distance learning“ und Kurzarbeit Ausbildungslücken einbüßen. Mit einem bedarfsorientierten Angebot wird dort angesetzt, wo Defizite entstanden sind. In Kooperation mit den Lehrlingen und vielen relevanten Systempartnern werden die praktischen Fähigkeiten sowie das theoretische Fachwissen ergänzt und vertieft. Dabei werden nicht nur die fachliche Qualifikation, sondern auch die Motivation und die Freude am Beruf gestärkt. Das Projekt hat positive Auswirkungen auf die berufliche Entwicklung von Lehrlingen. Durch die umfassende Unterstützung und die gezielte Förderung konnten viele Jugendliche erfolgreich ihre Ausbildung abschließen und in den Arbeitsmarkt integriert werden.

 

Die Initiative trägt dazu bei, die Zahl der Lehrabbrüche zu senken und die allgemeine Ausbildungsqualität zu erhöhen. Es ist ein weiteres großartiges Beispiel für ein erfolgreiches Programm zur Ausbildungsbegleitung in Wien. Durch die Kombination aus individueller Unterstützung, Qualitätssteigerung und Vernetzung wird sichergestellt, dass junge Menschen die bestmöglichen Chancen für ihre berufliche Zukunft erhalten. Dies ist besonders wichtig in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt, in der gut ausgebildete Fachkräfte gefragt sind.

 

Vielleicht dazu noch ein paar Worte - wir haben letzte Woche in der Berufsschule für Gartenbau und Floristik einen neuen Lehrberuf vorgestellt, nämlich den Klimagärtner/die Klimagärtnerin. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Sozialpartnern, bei der Schulverwaltung, aber vor allem bei all jenen, die da mitgewirkt haben, zu bedanken, denn es zeigt ein Mal mehr, dass man etwas erreichen kann, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und nicht wie die FPÖ permanent vor allem gegen Kinder und Jugendliche und gegen die Menschen in dieser Stadt hetzt. (Beifall bei der SPÖ und von GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc.)

 

Anhand dieser wenigen Beispiele ist klar erkennbar, dass wir für die beste Bildung und Ausbildung aller Schülerinnen und Schüler in dieser Stadt tagtäglich arbeiten. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bitte um Unterstützung für dieses wichtige Poststück. Vielen Dank! (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster zu Wort gemeldet ist mit seiner 2. Wortmeldung GR Krauss. Die Restredezeit ist 16 Minuten, die ich jetzt einstelle. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

14.38.59

GR Maximilian Krauss, MA (FPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende!

 

Zu meinem direkten Vorredner, glaube ich, brauche ich nichts zu sagen, da steht vieles für sich selbst. Aber zur Kollegin Emmerling - ich habe gesagt, es gibt mehrere Ebenen der Kritik an dem Projekt und an dem Verein wienXtra. Einerseits kritisieren wir viele Inhalte von Projekten, die über den Verein wienXtra abgewickelt werden, das stimmt. Ich habe das auch exemplarisch ausgeführt mit dem Thema LGBTQ. Andererseits ist die Ebene unserer Kritik eine grundsätzliche, was die Abwicklung dieser Förderung betrifft.

 

Es gibt Projekte und Dinge, die durch den Verein wienXtra organisiert werden, die grundsätzlich inhaltlich gut sind. Auch die heutige Förderung unterliegt keiner thematischen Kritik von uns. Unsere Kritik bezieht sich auf die Abwicklung. Es ist nicht notwendig, dass die Stadt Wien einen Verein zwischenschaltet, um genau diese gegenständlichen Dinge durchzuführen.

 

Das könnte die Stadt Wien selbst machen, das könnte der Magistrat selbst durchführen. (GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc: Nein! Nein!) Wenn Sie sagen, er kann es nicht, dann ist das aber ein Armutszeugnis für Ihr Ressort und für die Politik, die den Magistrat offenbar so mangelhaft ausgestattet hat und so ein schlechtes Recruiting betrieben hat, wenn Sie sagen, dass unsere eigenen Beamten solche relativ simplen Dinge nicht abwickeln können.

 

Das heißt, bitte merken Sie sich, wir kritisieren nicht grundsätzlich, dass diese Dinge passieren, wir kritisieren, dass sie wie heute im konkreten Fall über einen externen Verein abgewickelt werden, was definitiv teurer ist, als wenn wir es selbst tun würden. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

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