Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 82
Die Herausforderungen an Schulen in unterschiedlichen Bereichen angehen, tun wir ja. Die Stichworte sind schon gefallen bei den Vorrednerinnen und Vorrednern. Es geht jetzt bei der Mutmillion einerseits darum, die auch sprachlich diversen Hintergründe der Schüler und Schülerinnen zu adressieren, aber auch die strukturelle LehrerInnenknappheit, mit der wir es ja nicht nur in Wien zu tun haben.
Es geht aber auch um die Verschränkung der Expertise von außerschulischer und schulischer Jugendarbeit. Das tun wir unter anderem mit den Wiener Bildungschancen. Auch der Begriff ist heute schon gefallen. Aber auch da wollen wir gezielt schauen, dass jene, die sehr fundiert und gut mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, das da wie dort und oft auch miteinander tun können.
Letztlich geht es uns um mehr Ressourcen für die Schulen, dort, wo es uns möglich ist und wir Handlungsspielräume nutzen können, und wir erhoffen uns, dass diese Mehrressourcen auch vor allem dort ankommen, wo die Herausforderungen besonders groß sind. Da kann man aufbauend auf die Erfahrungen von 2024 optimistisch sein, dass das auch im nächsten Jahr gelingt. Wir hatten 2024 fast 30 eingereichte Projekte ganz unterschiedlicher inhaltlicher Ausführung unter dem Titel angstfreie Schule. Von diesen 30 wurden vom Beirat 10 ausgewählt, die in diesem Jahr in Umsetzung sind. Wir sehen, dass das in den Schulen sehr gut angenommen wird und dass die Rückmeldung der Pädagogen und Pädagoginnen tatsächlich eine sehr positive ist. Für das heurige Jahr ist die Einreichfrist der 27. November. Es ist also noch Zeit, und wir freuen uns auf viele spannende und gute Ideen und Einreichungen und Projekte, die dann im kommenden Jahr daraus entstehen.
Das heißt zusammenfassend: Es geht uns darum, Schüler und Schülerinnen zu fördern, es geht uns aber auch darum, Pädagoginnen und Pädagogen zu unterstützen und zu entlasten und letztlich auch darum, Ressourcen in Schulen, die vor besonderen Herausforderungen stehen, zur Verfügung zu stellen. In diesem Sinne bitte ich Sie, dieses Förderansuchen zu unterstützen und gemeinsam mit uns in das zweite Jahr der Mutmillion in den Schulen zu gehen. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Abschließend darf ich mich jetzt noch, weil ich die letzte Rednerin unserer Fraktion in dieser Geschäftsgruppe bin, den so schön ausgeführten Abschiedsworten von dir, Nicole (in Richtung GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch), aber auch von den anderen FraktionsvertreterInnen anschließen und dir auch in meinem Namen und in dem unserer Fraktion danken für diese vielen Jahre. Ich bin sicher, dass deine Worte, deine Taten, die vielen Projekte, Maßnahmen, Gesetze, die du in diesem Haus auf den Weg gebracht hast, bleiben werden. Gleichzeitig bin ich sicher, dass du in diesem Haus auch fehlen wirst. Dein fröhliches Wesen und dein strahlendes Dasein werden ganz sicher abgehen in unseren Reihen, aber ich glaube, auch darüber hinaus.
Ich möchte mich persönlich bei dir bedanken als meine Fraktionsvorsitzende im Bildungsbereich für all die Unterstützung, die du immer bereit warst, mir zu geben, wenn ich mit irgendetwas bei dir aufgeschlagen bin, in den letzten Jahren im Gemeinderat. Aber wir kennen uns ja auch schon viel länger, also auch für die vielen Jahre davor möchte ich mich bedanken, und ja, zu diesem weinenden Auge vielleicht ein fröhliches hinzusetzen. Ich bin mir sicher, unsere Wege werden sich nicht ganz verlieren und sich weiter kreuzen, wir werden uns nicht aus den Augen verlieren. Alles, alles Gute, liebe Nicole, und vielen Dank für alles. (Beifall bei SPÖ, ÖVP, GRÜNEN und NEOS.)
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Bakos, und ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin.
GRin Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS): Sehr geehrte Frau Vorsitzende, werte Kolleginnen und Kollegen, werte Zuseherinnen und Zuseher!
Bevor ich auf das Poststück zu sprechen komme, möchte ich auch die Gelegenheit nutzen und auf meinen Vorredner, den Kollegen Zierfuß, replizieren. Eines möchte ich schon festhalten: Wir gehen als Erste überhaupt transparent und sehr klar mit dem Thema Gewaltdelikte, Suspendierungen um und veröffentlichen diese Zahlen auch proaktiv. Fakt ist, und das wissen Sie auch, wenn es um das Thema Anzeigen geht, dann geht es eben um polizeiliche Anzeigen. Ergo - du studierst Jus, ich hoffe, das darf ich in diesem Rahmen auch erwähnen -, wir beide kennen uns aus und wissen, dass es sich in diesem Sinne um Datenmaterial der Polizei und der Staatsanwaltschaft handelt, sodass eben nicht eine Anfrage an die Bildungsdirektion oder an den Stadtrat zu stellen ist, das wissen wir beide. Denn wer verfügt über dieses Datenmaterial? Eben die Polizei und die Staatsanwaltschaften. Das heißt, der zuständige Stadtrat hat nicht das entsprechend große Datenmaterial, sondern eben nur jenes im Zusammenhang mit Suspendierungen. Das ist in diesem Sinne festzuhalten. (Beifall bei den NEOS.) Es ist natürlich etwas, was, glaube ich, verständlicherweise zu deinem Unmut führt. Aber es ist einfach so, wie es ist.
Ich möchte damit aber zum Poststück kommen. Da hat auch die Kollegin Vasold einen Punkt gemacht, der sehr wahr ist, und das ist immer auch zu bedauern, auch von Seiten der ÖVP: Du hast nur einen Halbsatz zum Poststück selber gesagt. Das finde ich sehr schade, denn es ist ein Poststück, das, glaube ich, genau dafür steht, was wir in dieser Stadt versuchen zu erreichen - in unserem Kompetenzbereich das Maximum herauszuholen.
Das ist in diesem Fall bei diesem Poststück exemplarisch gelungen, weil es die Mutmillion ist. Es ging letztes Jahr um das Überthema angstfreie Schule und damit um das Thema Mental Health, unter anderem mit einem meiner Lieblingsprojekte, nämlich „Failstunde“, bei dem es um das Thema Fehlerkultur ging. Ich glaube, da können mir vielleicht einige recht geben, wenn es um das Thema Fehlerkultur geht, dann ist das etwas, wo es einen irgendwie krampft und wo es ganz wichtig ist, dass man darüber spricht, vor allen Dingen auch im Zusammenhang mit dem Thema Selbstwert und im Zusammenhang damit, dass es vollkommen in Ordnung ist, Fehler zu machen. Das war eines der Projekte, die damals ausgesucht wurden. Es handelt sich also um junge, innovative, moderne Projektideen, und es geht darum - das hat die Kollegin Vasold
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