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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 82

 

ten, unsere Zeit und unser Miteinander besser zu gestalten. Diese Technologie baut - wie gesagt - Barrieren ab und schafft neue Möglichkeiten, und das ist ganz wichtig.

 

Wenn ich jetzt hier darüber spreche, geht es auch um die Frage, wo angesetzt werden soll. - Ein guter Ansatzpunkt ist, dass die Wienerinnen und Wiener einen leichteren Zugang zu ihren Dokumenten und Unterlagen etwa für Antragstellungen haben. Dort wollen wir ansetzen. Es geht darum, dass die Kommunikation zwischen den Wienerinnen und Wienern und ihrer Stadt verbessert und erleichtert wird.

 

Wichtig ist aber auch, dass diese Digitalisierung für die Menschen ganz früh anfängt und sie in den Bereichen, in denen sie den ersten Zugang und diesen Austausch mit unserer Stadt haben, unterstützt werden, also schon im Hinblick auf Kindergärten und die verschiedenen Schulen, etwa Mittelschulen und Sonderschulen. Diesbezüglich haben wir in der letzten Zeit ein starkes Zeichen gesetzt, indem wir zum Beispiel eine Plattform implementiert haben, von der ich damals vor 12 oder 14 Jahren sehr profitiert hätte. Mit Hilfe dieser Plattform kann man sich einen guten Überblick über das ganze Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen in der Stadt verschaffen, ob diese privat oder städtisch sind. Es gibt Informationen, wo sich diese Einrichtungen befinden, welche Angebote es jeweils gibt, ob Plätze frei sind, wann die Anmeldungen stattfinden, und, und, und. So kann man sich als Elternteil oder Familie gut orientieren. Auf Grund dieser Transparenz der Angebote können die Menschen gute Entscheidungen für ihre Familie treffen. In diesem Zusammenhang ist die Digitalisierung sehr hilfreich. Man kann online Termine vereinbaren und die entsprechende Unterstützung zu der Zeit, die jeweils passt, etwa auch am Abend, in Anspruch nehmen, wenn Verpflichtungen entweder als Staatsbürger/Staatsbürgerin oder auch als Elternteil, et cetera wahrgenommen werden müssen.

 

Ich werde nur auf einige der vielen Projekte eingehen, die wir umgesetzt haben. Die Digitale Agenda 2030 bildet sich sehr gut ab, und das ganze Poststück ist sehr wichtig. Die Agenda ist sehr umfangreich aufgebaut, und man kann auch sehen, welche Schritte schon gesetzt wurden, wo es eine Weiterentwicklung gibt und welche Ziele gesetzt werden. Ich möchte ein paar Projekte kurz erwähnen, weil ich sie wichtig finde und weil sie meinen Zuständigkeitsbereich betreffen.

 

Zunächst nenne ich das Projekt BRISE: Worum geht es dabei? Dabei geht es darum, dass wir sämtliche Abwicklungen in Bauprozessen, Baugenehmigungen, und, und, und von der Einreichung bis zur Abnahme der Behörde digitalisieren, und zwar mit Hilfe des Projekts BIM und anderer technologischer Fortschritte, die uns derzeit zur Verfügung stehen. Das ist meines Erachtens ganz wichtig, weil das einerseits viele Prozesse erleichtert, andererseits aber auch eine nachhaltige Investition in die Zukunft ist, weil man immer auf diese digitalen Dokumente zurückgreifen und weiter darauf aufbauen kann. Die Menschen, die jetzt in der Baubranche tätig sind, wissen, wie mühsam es ist, zur Baubehörde zu gehen und Konsenspläne auszuheben, sie zu digitalisieren und weiterzuentwickeln. Diesbezüglich hätten wir jetzt schon eine digitale Grundlage, auf der man weiter aufbauen kann, was unser Leben erleichtert.

 

Aber auch im Gesundheitssektor wurden die Angebote erweitert. Die Hotline 1450 kennen die meisten von uns. Neben den Telefonberatungen, die es schon länger gegeben hat, gibt es jetzt auch Video-Calls. - Ein Beispiel: Ich habe zwei Kinder zu Hause, eines ist erkrankt und hat einen Ausschlag und Fieber. Nun stehe ich vor der Wahl: Was tun? Bringe ich das eine Kind ins Krankenhaus, und lasse ich das andere zu Hause? Bitte ich die Nachbarin, dass sie auf das andere Kind schaut? In einem solchen Fall besteht nun tatsächlich die Möglichkeit, dass man im Rahmen eines Video-Calls online eine Videoberatung bekommt, sich gute Unterstützung holt und in erster Linie einmal herausfinden kann, welche die möglichen nächsten Schritte sind.

 

All das sind Errungenschaften der letzten Jahre, und diese werden ganz gut angenommen. Und ich muss ehrlich sagen: Die Herausforderungen sind groß! Wir müssen handeln, wir müssen aber auch konkrete Ziele vor Augen haben, und deswegen ist es wichtig, entsprechende Strategiepapiere zu erarbeiten und sich daran zu halten, weil diese eine gute Orientierungshilfe sowohl für die Verwaltung dieser Stadt und für die Politik als auch für die Bürgerinnen und Bürger sind, damit alle wissen, wie es weitergeht.

 

Nun möchte ich noch ein Thema erwähnen, das mir persönlich wirklich ganz wichtig ist und welches wir in der Stadt als Fortschrittskoalition sehr stark verfolgen, nämlich die Förderung von Frauen in der IT-Branche. Wir alle wissen, dass diese Branche in Österreich noch sehr stark männlich dominiert und geprägt ist, und um diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, legen wir großen Wert darauf, in diesem Bereich Talente zu fördern und frühzeitig das Interesse von Mädchen an Digitalisierung und an Technik zu wecken.

 

Ein herausragendes Beispiel für diesen Einsatz ist der Hedy Lamarr-Preis der Stadt Wien, der gerade heute Abend zum neunten Mal an eine österreichische Forscherin verliehen wird. Ich weiß es noch nicht und wir alle wissen noch nicht, an welche Frau er verliehen werden wird, die außergewöhnliche Leistungen im Bereich der Informationstechnologie erbracht hat. Es ist dies nicht nur eine Anerkennung der wissenschaftlichen Arbeit, sondern diese Auszeichnungen und dieses auf die Bühne Heben dienen auch dazu, die nächste Generation zu inspirieren. Frauen, die in die IT-Branche einsteigen und ihre berufliche Laufbahn dort beginnen möchten, sollen auf diese Weise Role Models zur Verfügung gestellt werden, die es unbedingt braucht und von denen wir tatsächlich in dieser Branche, aber auch in vielen anderen technischen Bereichen, noch zu wenige haben.

 

Weiters gibt es auch die Initiative SheDigital Wien, die ebenfalls in diese Schiene passt. Dabei geht es explizit um weibliche Role Models in der IT-Branche. Außerdem nenne ich den Digital Girls Hackathon Wien. Dabei wird Mädchen der Weg in die MINT-Fächer gezeigt und versucht, in diesem Zusammenhang Begeisterung zu wecken und die Motivation zu steigern.

 

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