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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 23.10.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 78 von 82

 

gibt es Gott sei Dank schon in Wien. Es gibt am Freitag eine Pressekonferenz, wo sie dieses Programm präsentieren werden. Ich bin schon sehr gespannt, was da herauskommt.

 

Wir haben 2022 auch gerne zugestimmt, weil es ein wichtiges Projekt ist und Johann Strauss gehört wirklich gefeiert. Das war ein Vertrauensvorschuss, und wir haben gehofft, dass wir zeitnah weitere Informationen bekommen. Immer, wenn ich aus dem Kulturausschuss hinausgehe - egal, ob es Johann Strauss oder etwas anders betrifft - erinnert mich das an den Refrain aus der „Fledermaus“. Ich kann nicht gut singen, ich lese es vor (Heiterkeit bei Amtsf StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler): „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist!“ (Amtsf StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Nicht meine Haltung!) Das heißt in Wahrheit: Scher dich nicht darum, du kannst es sowieso nicht ändern. Das ist schade und mein Aufruf an Sie, Frau Stadträtin: Gönnen wir uns doch ein bisschen mehr Miteinander, Information, Kommunikation und Transparenz im Kulturausschuss! Das bringen wir schon zusammen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Was mir aufgefallen ist, auch gestern auf der Website: Man erfährt viel über Johann Strauss, wie viele Taschentücher er verwendet hat, dass er nicht tanzen konnte, habe ich nicht gewusst. Was man nicht erfährt, ist, wo er das erste Mal aufgetreten ist, wo er wirklich berühmt geworden ist. Am 15. Oktober 1844 trat er im Casino Dommayer auf, in der Dommayergasse 1 im 13. Bezirk, damals Hietzing, und er komponierte 1878 in nur 42 Tagen die „Fledermaus“ in seiner Wohnung im 13. Bezirk, in der Marxingstraße 18.

 

Ich finde in diesem Programm kein einziges Wort über sein Wirken und Schaffen in Hietzing. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, auch der Bezirksvorsteher und ich selbst haben uns oft bemüht, dem Intendanten zu erklären, dass Hietzing ein zentraler Punkt im Schaffen und Wirken von Johann Strauss ist. Es wäre schön gewesen, den Bezirk da mehr einzubinden und ihm mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu geben. (Beifall bei der ÖVP und von GR Mag. Dietbert Kowarik.)

 

Trotzdem hoffe ich, dass wir ein abwechslungsreiches und interessantes Programm am Freitag präsentiert bekommen. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr. Gerhard Schmid, und ich erteile es ihm. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

17.19.57

GR Dr. Gerhard Schmid (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin!

 

Wie sehr Johann Strauss in die Politik eingedrungen ist, erkennt man schon daran, dass (erheitert) die Telefonmelodie im österreichischen Parlament die ist, die gerade zitiert wurde: Glücklich ist, wer vergisst, was da nicht zu ändern ist. (Heiterkeit bei GR Dr. Michael Gorlitzer, MBA.) - Kompliment an Präsident Sobotka.

 

Ich wollte Ihnen sagen, dass wir uns natürlich auf das Strauss-Jahr freuen. Wenn man will, kann man diskutieren, ob Mozart oder Strauss, aber sie waren beide die ersten Popstars der österreichischen Musikgeschichte. Mozart natürlich in einem begrenzteren Raum, Strauss hat die Welt erobert, mit großen Auftritten auch in Übersee.

 

Wir haben 2006 das Mozart-Jubiläum gefeiert, und ich möchte sagen, damals sind von Seiten der Stadt Wien 29 Millionen EUR für das Mozartjahr 2006 frei gemacht worden. Wenn wir das in den Inflationsrechner einpflegen, dann würden jetzt 45 Millionen EUR herauskommen. Wir sind jetzt beim Strauss-Jahr bei 22 Millionen EUR, und ich glaube, wir sollten Intendanten Geyer, der einer der bedeutendsten Theatermanager Europas ist und aus dem Theater an der Wien wirklich eines der bedeutendsten und führenden Opernhäuser Europas gemacht hat, konkurrenzfähig mit ganz, ganz großen Häusern, vertrauen, dass er am Freitag das Programm vorlegt, zum Teil ist es auch schon veröffentlicht.

 

Soweit ich auch nur oberflächlich und nicht im Detail informiert bin, weiß ich, dass es nicht nur die klassische Schiene gibt, sondern dass es auch eine Schiene gibt, wo vor allem sehr viele junge Musikerinnen und Musiker auch aus mehreren anderen Ländern eingeladen worden sind teilzunehmen. Johann Strauss ist auch eine Herausforderung dahin gehend, dass man auch versucht, die österreichischen Spitzenorchester einzubinden. Das ist ja eine ganz klare Sache.

 

Genauso ein Faktum ist, dass für österreichische Spitzenorchester, wenn sie internationale Tourneen organisieren und dort natürlich bestens bezahlt werden, ihr Marktwert auch deutlich steigt. Da gibt es natürlich schon auch Kostenfaktoren, die man berücksichtigen muss. Also ich glaube, dass die 22 Millionen EUR angemessen sind, dass die Erhöhung gerechtfertigt ist, dass wir ein tolles Programm haben und dass wir den 200. Geburtstag von Johann Strauss gut begehen werden.

 

Ich habe mich auch darüber gefreut, dass es auch eine nahezu private Initiative gibt, die am 5. November am Naschmarkt, im ehemaligen Verkehrsbürogebäude, ein Strauss-Museum auf, glaube ich, 900 m² eröffnen wird. Das wird sicherlich eine ganz, ganz großartige und tolle Sache. Man wird Strauss als den ersten internationalen Popstar feiern. Es hat danach sicher noch einige weitere gegeben, aber es ist auch für Wien, für unsere kulturelle Identität und für unsere Musikgeschichte wichtig, dass wir das tun. Wir sollten Intendant Geyer vertrauen, dass er ein gutes, ein annehmbares und breites Programm vorlegen wird. Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

17.23.59Wir kommen zur Abstimmung über die Postnummer 39. Wer dieser die Zustimmung gibt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Zustimmung bei NEOS und SPÖ gegen ÖVP, FPÖ, GR Kieslich und GRÜNE, somit mehrstimmig angenommen.

 

Es liegt ein Antrag der FPÖ betreffend Erarbeitung und Prüfung einer Strategie zum Umgang mit Tagestouristen in Wien vor. Die sofortige Abstimmung wird verlangt. Wer dem Antrag die Zustimmung gibt, bitte um ein Zeichen. - Zustimmung bei FPÖ, GR Kieslich gegen ÖVP,

 

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