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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 17.12.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 11 von 97

 

einer gratis Grippeimpfung zu erreichen und welche weiteren Schwerpunktsetzungen gibt es beim Thema Impfen generell in der Stadt Wien?)

 

Guten Morgen, Herr Stadtrat. Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Guten Morgen, Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin! Vielen herzlichen Dank für die Frage.

 

Impfen ist das zentrale Gesundheitspräventionsprogramm bei verschiedenen Erkrankungen. Es gibt keine bessere Vorsorge, als zum Beispiel gut geimpft in die Grippesaison zu gehen. Wir wissen, dass der Höhepunkt der Grippe jedes Jahr im Jänner und im Februar ist. Daher ist jetzt die richtige Zeit, um rechtzeitig mit einer Grippeschutzimpfung vorzusorgen.

 

Wir - die Bundesländer, der Bund und die Sozialversicherung - haben das österreichische Impfprogramm gemeinsam umgestellt, weil wir Bundesländer immer der Meinung waren, wir wollen die Grippeschutzimpfung so wie andere Impfungen, die vom Nationalen Impfgremium empfohlen sind, als Gratisleistung der Krankenkassa im Sinne der Gesundheitsvorsorge sehen. Es ist uns jetzt schon gelungen, einige Schritte zu gehen. Das Grippeschutzimpfprogramm ist ein gutes Beispiel dafür.

 

Wir haben das vorvoriges Jahr umgestellt. Wir waren alle dabei. Wir haben das diskutiert. Wir haben das auch hier diskutiert. Wir haben das im Ausschuss diskutiert. Wir haben es in der Gesundheitsplattform diskutiert. Wir waren uns einig, dass das im vergangenen Jahr nicht so gut funktioniert hat. Wir haben immer gesagt: Wenn man das im ersten Jahr macht, dann kann man auch akzeptieren, dass die Krankenkassa das nicht so perfekt organisiert hat. Für heuer kann ich feststellen: Es funktioniert wesentlich besser. Damit bin ich sehr zufrieden.

 

Wir haben heuer aus dem öffentlichen Österreich-weiten Impfprogramm 250.000 Impfungen für Wien bekommen, also eine Viertelmillion - das ist eine ganz gute Zahl - und haben zusätzlich noch insgesamt 20.000 Impfdosen als Stadt gekauft, weil wir an sich der Meinung sind, dass wir mehr Impfstoff brauchen werden als die uns vom Bund zugewiesenen 250.000 Impfdosen. Wir haben davon 85.000 Impftermine für unsere eigenen Impfzentren festgelegt. Sie wissen, dass die Impfungen im niedergelassenen Bereich, in der Gesundheitskassa, in den Gesundheitszentren und in den Impfzentren der Stadt stattfinden können. Darauf haben wir auch bestanden, weil es einfach ganz wunderbar funktioniert. So haben wir an drei Stellen unserer MA 15 die Möglichkeit für Grippeimpfungen eingerichtet. Das ist im Impfzentrum im 15. Bezirk, im 22. Bezirk und in der Zentrale im 3. Bezirk am Thomas-Klestil-Platz. An den beiden zuletzt genannten Orten ist es auch möglich, sich die Kombinationsimpfung mit Covid abzuholen, was besonders in der älteren Bevölkerung nach wie vor viel Zulauf findet.

 

Ganz neu haben wir es heuer gemeinsam mit der Ärztekammer und mit Zustimmung der Krankenkassa eingerichtet, dass wir auch für nicht mobile Patientinnen und Patienten eine Impfaktion haben. Wir müssen einfach sehen, dass wir viele betagte Menschen haben, die zu Hause sind, mobile Betreuung durch die sozialen Dienste der Stadt bekommen und natürlich sinnvollerweise auch eine solche Schutzimpfung angeboten bekommen müssen.

 

Da gibt es heuer zum ersten Mal diese Möglichkeit, dass mobile Teams direkt in die Wohnungen zu den bettlägerigen Patientinnen und Patienten kommen, wenn es eine entsprechende Anmeldung entweder online oder unter 1450 gibt, um diese Patienten ebenfalls vor der Influenza zu schützen, was ja vor allem deswegen wichtig ist, weil immobile Patienten in der Regel auch entsprechende Vorerkrankungen haben, die sie besonders anfällig für die Grippe machen.

 

Zusätzlich haben wir zwischen 25. November und 5. Dezember als wirkliche Schwerpunktaktion für die ältere Bevölkerung in allen Tageszentren des Fonds Soziales Wien, in vielen Wiener Pflegewohnhäusern und auch im mobilen Bereich mit Impfungen begonnen und auch Covid-Impfungen angeboten. Dass das erfolgreich war, sehen wir daran, dass es uns gelungen ist, in der Altersgruppe der 80- bis 90-Jährigen innerhalb der Wiener Bevölkerung die Durchimpfungsrate bei der Grippevorsorgeimpfung auf 30 Prozent zu heben. Das ist sensationell und das Ergebnis dieser zielgerichteten Maßnahme, auf die wir, glaube ich, sehr, sehr stolz sind und mit der wir sehr zufrieden sein können.

 

Zusätzlich haben wir unsere Außenstellen an sich reduziert und an einer Zentrale zusammengezogen, dafür aber mobile Services aufgebaut, die jetzt in allen Wiener Bezirken zur Verfügung stehen und nicht nur in den Bezirken, wo es Bezirksgesundheitsämter gegeben hat. Das ist auch das Ergebnis der Umorganisation, die wir in den letzten Jahren im Bereich der MA 15 gemacht haben, indem wir gesagt haben, wir konzentrieren uns auf Serviceorientierung, wir konzentrieren uns auf Kundenorientierung.

 

So ist es jetzt möglich, dass wir von November bis Ende Dezember in allen Wiener Bezirken bei verschiedenen Gelegenheiten mit dem neuen mobilen Impfangebot in unserer Stadt zur Verfügung stehen können. Wir sind in Bezirksvorstehungen, wo wir dankenswerterweise Räume in der Bezirksvorstehung bekommen haben. Wir sind quer durch die gesamte Stadt in Kirchen, wir sind in Gebetshäusern, wir sind bei den Wohnpartnern in Grätzlzentren, wir sind in Nachbarschaftszentren, wir sind im FEM Med in Favoriten. Das war einer der ersten Orte, mit denen wir begonnen haben. Alles kann man sich auf der Homepage anschauen, wo man auch die Impftermine im jeweiligen Grätzl wohnortnah direkt buchen und einen Termin reservieren kann. Durch dieses breite Angebot ist es einfach möglich, die Durchimpfungsrate in Wien auf ein anderes Niveau zu heben.

 

Wir liegen in der Zwischenzeit dank der bisher heuer schon durchgeführten Grippeimpfaktion insgesamt bei über 11 Prozent der Wiener Bevölkerung. Das hebt uns, wenn man sich den Österreich-Vergleich im gleichen Aktionszeitraum anschaut, schon einigermaßen ab. Wir haben Österreich-weit inklusive Wien eine 9-prozentige und Österreich-weit ohne Wien nur eine 8-prozentige Durchimpfungsrate bei der Grippeimpfung. Das ist also schon ein gehöriger Abstand und zeigt, welche positive Wirkung

 

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