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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 17.12.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 62 von 97

 

du doch gut eingebunden. Was ist die Idee dahinter? Warum können wir das nicht heute an einem Tag, an dem wir … (GR Mag. Josef Taucher: Wir sind nicht in einem Dialog hier, Herr Margulies! Sie halten eine Rede, und wir hören zu!) Ich verstehe, dass die SPÖ den Dialog verweigert. Aber weshalb? (GR Mag. Josef Taucher: So ist es im Gemeinderat, Sie halten eine Rede, und wir hören zu!) Im Gegensatz zu Ihnen versuche ich das, was im Gemeinderat notwendig und sinnvoll wäre, nämlich gemeinsam den Dialog zu führen (GR Mag. Josef Taucher: Diskurs! Diskurs!), aber wenn niemand antwortet, insbesondere seitens der Regierungsparteien, dann ist es tatsächlich schwierig.

 

Aber diese 57,5 Millionen EUR, die wir heute beschließen, sind der größte Einzelposten in der Kultur, und wenn im Jahr 2027 ein Musicalhaus mit 1.800 Plätzen aufsperrt, dann werden aus den 57,5 Millionen EUR wahrscheinlich schlagartig 70, wenn alles so bleibt, wie es ist, oder 80 Millionen EUR.

 

Woher sollen denn die ganzen MusicalbesucherInnen kommen? Dies auch, wenn es gleichzeitig dann möglicherweise noch 2 Jahre später die Event-Halle mit 20.000 Plätzen gibt? Übrigens, für die Stadthalle liegt bis heute kein Nachnutzungskonzept vor, kein Sanierungskonzept, nichts - gehört auch der Wien Holding. Okay, eigentlich ist die Wien Holding mittlerweile ein Fass ohne Boden geworden, und es ist fast traurig, dass man es unter dem Bereich Kultur und nicht unter dem Bereich Finanzen abhandelt.

 

Die Frage ist tatsächlich: Sollen das die Vereinigten Bühnen auslöffeln? Wir haben uns deshalb nach langer, langer Diskussion entschieden, wir werden den 57,5 Millionen EUR zustimmen, aber, Kollegen und Kolleginnen aus der Sozialdemokratie, und zwar diejenigen, die schon länger darüber Bescheid wissen: Es ist eine unglaubliche Sauerei, was da abgeht! - Danke sehr. (Beifall bei den GRÜNEN und von GR Peter L. Eppinger.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Dr. Schmid. Ich erteile es ihm.

 

15.34.06

GR Dr. Gerhard Schmid (SPÖ)|: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Geschätzter Herr Vorsitzender!

 

Grundsätzlich sollte man in der Politik, auch wenn manchmal die Luft dünn ist, immer vom Prinzip des Vertrauensvorschusses ausgehen, und das möchte ich hier tun. Wenn die Verantwortlichen der Wien Holding diese Grundlagen der Public Private Partnership, oder wie immer sie das dann formulieren werden, morgen darstellen, dann vertraue ich darauf, dass es eine Lösung sein wird, die ganz im Sinne der Stadt Wien ist. Heute diskutieren wir das Budget, die Zuwendung an die Vereinigten Bühnen Wien.

 

Die Vereinigten Bühnen Wien leisten einen ganz, ganz großen Beitrag zur Erfolgsgeschichte der Wiener Kulturszene in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Wir haben zwei Großbühnen, die sich vor allem dem Musical widmen, das Ronacher und das Raimund Theater. Wir haben mit dem Theater an der Wien, jetzt MusikTheater an der Wien, nicht nur ein historisch extrem wertvolles Musiktheater in Wien, sondern wir haben ein Musikhaus, ein Opernhaus, ein Operettenhaus, ein Haus der Barockoper, das von internationalem Format ist, ein Haus, an dem große Orchester wie die Wiener Symphoniker oder das Radio-Symphonieorchester tätig sind, ein Haus, in dem die besten Chöre des Landes wie etwa der Schoenberg Chor tätig sind, ein Haus, in dem die besten Dirigentinnen und Dirigenten des europäischen Raums oder darüber hinaus tätig sind, ein Haus, dem sich die besten Regisseurinnen und Regisseure widmen - ein bisserl verzögert jetzt, aber im Jänner geht es los -, aber auch die konzertanten Aufführungen des Herbstes, die sich durch den Bau und die Probleme dort ergeben haben, waren Highlights.

 

Wenn die Verantwortlichen sagen, dass zum Beispiel beim Musical „Phantom der Oper“ 120.000 Karten bereits an dem Tag verkauft worden waren, als die erste Vorstellung stattgefunden hat, oder wenn es beim Musical „Falco“ jetzt schon an die, ich glaube, 100.000 verkauften Tickets sind, dann ist das Teil einer sehr, sehr großen und wichtigen und wertvollen Erfolgsgeschichte, unabhängig davon, ob man jetzt ein Anhänger oder Fan des Musicals ist, unabhängig davon, ob man ein Anhänger der Barockoper im Theater an der Wien ist oder einer Operette oder einer Kammeroper, die sich auch anbieten würde, im Theater an der Wien gespielt zu werden - das aber müssen die jeweiligen verantwortlichen Direktoren und Direktorinnen dort besser wissen als ein Gemeinderat, auch wenn er für die Kultur zuständig ist. In diesem Sinne bitte ich um Ihre Zustimmung zu diesem Poststück. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort - er verzichtet.

 

15.37.22Wer Post 120 zustimmt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Die Zustimmung erfolgt durch SPÖ, NEOS, GRÜNE, FPÖ und GR Kieslich, daher mehrstimmig angenommen.

 

Es liegt ein Antrag von der FPÖ vor: Missstände bei der Sanierung des Raimund Theaters. Wer diesem beitritt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Der Antrag wird unterstützt von ÖVP, FPÖ und GR Kieslich, hat nicht die erforderliche Mehrheit und ist daher abgelehnt.

 

15.38.03Wir kommen nun zu den Geschäftsstücken 1, 3 und 4. Es liegt keine Wortmeldung vor.

 

15.38.11 Daher kommen wir gleich zur Abstimmung über die Postnummer 1.

 

Hier darf ich bekannt geben, dass sich Herr GR Dr. Stürzenbecher für befangen erklärt hat.

 

Daher: Wer der Post 1 die Zustimmung erteilt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Die Zustimmung erfolgt bei SPÖ, NEOS und den GRÜNEN, ist daher mehrstimmig so angenommen.

 

Wer der Post 3 zustimmt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Zustimmung bei SPÖ, NEOS, ÖVP und den GRÜNEN, daher mehrstimmig angenommen.

 

Es liegen bei Post 3 vier Anträge vor.

 

Antrag der FPÖ, Rückkehr nach Syrien. Wer diesem beitritt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Der Antrag wird von den Antragstellern, der FPÖ, und GR Kieslich unterstützt, ist nicht die erforderliche Mehrheit.

 

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